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8. Wörgler Kulturstammtisch am 12. April 2012

Wörgls Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner (Bild links Mitte) begrüßte diesesmal im "eigenen Haus" zum 8. Wörgler Kulturstammtisch - der Vortragssaal der Landesmusikschule Wörgl ist das Probelokal des Wörgler Streicher- und Bläserensembles. Wörgls LA21-Beauftragter DI Peter Warbanoff (Bild links 2.v.r.) lud zum Workshop am 16. Juni 2012 vom 14 bis 17.30 Uhr in der LMS Wörgl zur Konkretisierung der Leitziele und Maßnahmen des Wörgler Kulturentwicklungsprozesses. Unter den Besuchern waren auch die Kulturausschussmitglieder Hans Gwiggner, Bastian Wiedl, Peter Schrattenthaler, Christiane Feiersinger und erstmals Lorenz Moser.

Vereinsporträts beim Kulturstammtisch: Streicher- und Bläserensemble und Integrationszentrum

Eine große Runde fand sich auch zum 8. Wörgler Kulturstammtisch im Vortragssaal der Landesmusikschule Wörgl am 12. April 2012 ein. Zum Auftakt gab Obmann Rudi Danek einen Einblick in die Geschichte des Wörgler Streicher- und Bläserensembles, das sich 1981 zu ersten Proben zusammenfand und 1982 erstmals eine Messe in der Kirche mitgestaltete. 1991 bildete die Aufführung von Händels Feuerwerks- und Wassermusik einen der ersten großen Höhepunkte, zu denen auch zahlreiche Auslandsreisen nach Frankreich, Italien, England, Ungarn oder Tschechien bildeten. Erst 2001 erfolgte die Vereinsgründung - die Mitgliedschaft im Förderverein der Freunde des Streicher- und Bläserensembles kostet jährlich 20 Euro. Besonders hob Rudi Danek die gute Zusammenarbeit mit dem Stadtpfarrchor hervor, mit dem regelmäßig Messgestaltungen und die Aufführung geistlicher Musik durchgeführt werden. 2004 wurde das Ensemble, das 20 Mitglieder zählt, mit dem Kulturpreis der Stadt Wörgl ausgezeichnet. "Wir bieten nach wie vor der Jugend die Möglichkeit, in einem Orchester mitzuspielen", so Danek.

Die Arbeit des 2007 gegründeten Wörgler Integrationszentrums IGZ stellte dessen Geschäftsführer Kayahan Kaya vor. Der Verein wird vom Land Tirol sowie auch von den Umlandgemeinden unterstützt, verstehe sich als Anlauf-, Koordinations- und Informationsstelle und ist Teil der Wörgler Integrationsarbeit, die auf drei Säulen beruht: Dem städtischen Fachausschuss, dem Integrationsbeauftragten DI Peter Warbanoff als Koordinator sowie dem Verein IGZ für die operative Umsetzung der Maßnahmen. Das IGZ organisiere pro Jahr 20 bis 25 Veranstaltungen und Projekte und bietet laufend kostenlose Deutschkurse, seit Herbst 2011 mit dem Bfi. Seit Herbst 2011 gäbe es auch Integrations-Stammtische analog zu den Kulturstammtischen. "Der nächste Integrationsstammtisch findet am 10. Mai 2012 statt, Interessierte sind dazu willkommen", so Kayahan Kaya. Aus der inhaltlichen Arbeit hob er die EU-geförderten Projekte hervor: 2010 wurde die Integrationsplattform gegründet, 2011 der Multiplikatoren-Fortbildungslehrgang MUT zur Integration mit 39 TeilnehmerInnen durchgeführt und heuer startet ein Projekt mit Hausgemeinschaften, das in vier "Problem-Wohnanlagen" umgesetzt wird. "Derzeit finden Interviews mit den Bewohnern statt. Danach soll es Hausversammlungen geben, bei denen gemeinsam Lösungen erarbeitet werden", erklärt Kaya. Zusätzlich werden ehrenamtliche Mediatoren zur Krisenintervention ausgebildet. Geplant seien wiederum Filmabende, wobei Kooperationen mit anderen Vereinen gewünscht sind. Um das Zusammenkommen von Migranten und Einheimischen zu fördern, startet das IGZ heuer mit Wörgls Stadtarchivar Hans Gwiggner Stadtführungen und plant weitere gemeinsame Exkursionen zu Vereinen und religiösen Stätten.

Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner mit Rudi Danek, Obmann des Wörgler Streicher- und Bläserensembles sowie Kayahan Kaya, Geschäftsführer des Integrationszentrums Wörgl.

"Stadtgalerie am Polylog" - ein neuer Infrastrukturraum für die Kulturszene

In seinem Quartalsrückblick hob Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner den Besuch von Landeshauptmann Günther Platter hervor, der sich bei seinem Bezirkstag am 14. März 2012 ein Treffen mit Wörgler Kulturvereinen wünschte. "Ein großer Wurf für die Kulturszene ist mit der Bewilligung der Stadtgalerie gelungen", betonte Puchleitner und informierte über den Wörgler Gemeinderatsbeschluss vom 29. März und lud die Kulturvereine ein, ihre Wünsche hinsichtlich der Nutzung der neuen Räumlichkeiten in der ehemaligen Drechslerei Riedmann bis 1. Dezember 2012 an die Stadt mitzuteilen. Heuer werden die 160 Quadratmeter großen Räumlichkeiten, bestehend aus zwei Räumen und einem Foyer, adaptiert und im Oktober mit der ersten kuratierten Ausstellung eröffnet. Öffentlich präsentiert werden sie allerdings schon vorher - beim 10. Kulturstammtisch am 11. Oktober 2011.

Verwaltungstechnisch ist der neue Kulturraum, vorerst als Stadtgalerie am Polylog tituliert, eine Außenstelle des Wörgler Veranstaltungszentrums Komma. Bis zum Sommer 2012 soll der Trägerverein gegründet sein, dem Proponentenkomitee gehören Komma-Manager Luggi Ascher, Johannes Puchleitner, Stadtmarketing-GF Mario Wiechenthaler und Kurator Mag. Günther Moschig an. Jährlich sollen drei kuratierte Ausstellungen zeitgenössischer Kunst durch den Trägerverein durchgeführt werden, voraussichtlich in den Monaten Februar/März, Juni/Juli und Oktober/November. Die anderen Monate können sich Vereine und Kulturschaffende einmieten, wobei für Wörgler günstigere Tarife gelten. Das letzte Wort zur Tarifgestaltung ist noch nicht gesprochen, geplant sind aber folgende Mietpreise: für Wörgler 40 Euro Tagesmiete, 200 Euro Wochenmiete und 800 Euro Monatsmiete, für Auswärtige 80 Euro Tagesmiete, 300 Euro Wochenmiete und 1.200 Euro Monatsmiete, jeweils zuzüglich 20 % Mehrwertsteuer.

"Der neue Kulturraum wird keinen gewerblichen Charakter haben, es gibt auch keinen Konsumationszwang", erklärt Puchleitner. Es bestehe die Möglichkeit der Kooperation mit der Vinothek Vino Gusto im selben Haus. Vereine können bei Vernissagen auch ihre Verpflegung mitbringen, während der Ausstellungszeit darf kein regelmäßiger Ausschank stattfinden. "Die Räumlichkeiten eignen sich auch für Lesungen, Diskussionen, Vorträge und Seminare", zählte Mag. Günther Moschig weitere Nutzungsmöglichkeiten auf und sieht als Ziel, die neue Kulturstätte in den nächsten drei Jahren bei den Wörglern zu etablieren.

Bis zum Sommer soll auch die Namensgebung präzisiert werden - ob es bei Stadtgalerie bleibt, steht noch nicht fest. "Es ist ein neuer Kommunkationsraum für Kultur", so Puchleitner. Die Erhaltung des Polyloges liegt den Betreibern übrigens weiterhin am Herzen. "Es wird einen diesbezüglichen Antrag im nächsten Gemeinderat von den Wörgler Grünen und von der Bürgermeisterliste Arno Abler geben", so Puchleitner.

Kulturentwicklungsplan - was steht an?

"Zum Kulturentwicklungsplan langten schriftliche Stellungnahmen von fünf Vereinen ein, namentlich der Academia Vocalis, dem Verein Nischenklänge, dem Stadtpfarrchor, dem Kunstverein ARTirol und dem ESV, Sektion Foto und Modellbau", informierte LA21-Beauftragter DI Peter Warbanoff und legte eine Zusammenfassung der geäußerten Wünsche vor, die über Service und Unterstützung über zusätzliche Räume, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu Wertschätzung und Organisatorisches reichen. Kulturreferent Puchleitner hätte sich mehr als fünf Rückmeldungen erwartet - weshalb die Frist nun bis zum Workshop "Kulturleitbild - und jetzt? Konkretisierung der Leitziele und Maßnahmen" am Samstag, 16. Juni 2012 von 14 bis 17.30 Uhr in der Landesmusikschule Wörgl verlängert wird. Schriftliche Stellungnahmen sind also weiterhin erbeten an p.warbanoff(at)stadt.woergl.at 

"Wir nehmen auch gern Anregungen für Fortbildungsveranstaltungen oder Exkursionen entgegen", so Warbanoff, der als Referenz auf das TKI-Angebot (zur Info anklicken) verweist: "Wenn gewünscht, können wir solche Fortbildungen auch in Wörgl anbieten."

Die Workshop-Ergebnisse werden beim nächsten Kulturstammtisch am Donnerstag, 12. Juli 2012 um 20 Uhr im Probelokal der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl präsentiert und diskutiert. Dabei sollen auch die Kulturschwerpunkte für 2013 bis 2015 herausgearbeitet werden.

Kulturkalender - Updates nicht vergessen!

Auf den bestehenden Online-Kulturkalender (http://www.vivomondo.com/de/rathaus/woergl/kultur/kultur_kalender) auf der Stadt-Website wies Kulturreferent Puchleitner neuerlich hin: "Bitte auch neue Homepage-Adressen bekanntgeben", so Puchleitner.

Veranstaltungshinweise beim Kulturstammtisch:

Edith Bertel vom Tagungshaus Wörgl wies auf den Veranstaltungs-Schwerpunkt "Aktives Altern - Solidarität zwischen den Generationen" hin und lud u.a. zum Filmabend am 27. April 2012, an dem zwei Filme mit Bezug zu Tirol und Burkina Faso gezeigt werden: "Der Weg der Winde" über Masken und "Die Zeit der Sehnsucht" über Jugend in beiden Ländern.

Die Landesmusikschule Wörgl lädt am 25. Mai 2012 um 17 Uhr im VZ Komma zum Wald-Musical "Randolfo und der eine Ton" mit der musikalischen Früherziehungsgruppe.

Luggi Ascher wies auf das 30. Wörgler Stadtfest hin, das am 14. Juli 2012 über die Bühne gehen wird. Für die Komma-Kulturbühne können sich Interessierte noch bis 1. Mai anmelden.

Die Gaststubenbühne Wörgl lädt am 5. Mai 2012 zur Premiere der Komödie im Dunkeln - weitere Info auf www.gsbw.net

 

Abschluss des Kulturstammtisches: Hans Gwiggner erläuterte im Heimatmuseum die regionale Zementindustriegeschichte. Weitere Bilder vom Kulturstammtisch sehen Sie hier in der Galerie...