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Presseaussendung des Landes Tirol
vero / 30.07.2012 10:43
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Tirol  Wörgl  Obst  Feuerbrand  Pflanzenseuche 

Eigene Feuerbrand-Beauftragte in den Gemeinden werden in den nächsten Wochen intensiv geschult

 Land Tirol hat bisher 1,3 Mio Euro in Bekämpfung von Feuerbrand investiert 

Mit Hochdruck fährt das Land Tirol jetzt sein Bekämpfungssystem gegen den Feuerbrand hoch. Der Feuerbrand ist die gefährlichste Krankheit des Kernobstes und tritt heuer in Tirol bedingt durch die vorherrschenden Wetterkapriolen wieder vermehrt auf. Derzeit liegen die Befallsschwerpunkte in den Bezirken Kufstein, Kitzbühel, Imst und Reutte, wobei am stärksten die Stadt Wörgl betroffen ist. Die Befallsmeldungen betreffen hauptsächlich die Apfel- und Birnbäume im Streu- bzw. Siedlerobstbau. 

Massiver Mitteleinsatz zur Bekämpfung von Feuerbrand

 

Die Pflanzenkrankheit Feuerbrand ist in Tirol erstmalig 1998 aufgetreten und wurde seither massiv bekämpft. „Das Land Tirol hat in den vergangenen Jahren rund 1,3 Millionen Euro in die Feuerbrandbekämpfung investiert“, erklärt Landwirtschaftslandesrat LHStv Anton Steixner. Bisher mussten mehr als 60.000 Obstbäume gerodet und zehntausende mit geringem Befall zurückgeschnitten sowie unzählige Wild- und Zierpflanzen beseitigt werden. „Um noch größeren Schaden abzuwenden, bitte ich alle im Obstanbau tätigen Personen, die in Tirol geltende Melde- und Bekämpfungspflicht bei Feuerbrand unbedingt einzuhalten. In den nächsten Wochen führen wir in den betroffenen Gebieten verpflichtende Schulungen für eigens eingerichtete Feuerbrand-Beauftragte in den Gemeinden durch. Alle Personen, die den Verdacht haben, dass ihre Bäume mit Feuerbrand infiziert sind, wenden sich bitte sofort an ihre Gemeinde. Der Feuerbrand-Beauftragte überprüft dann nötigenfalls in Zusammenarbeit mit Experten des Landes, ob es sich tatsächlich um Feuerbrand handelt. Wenn ja, dann wird von den Experten umgehend die weitere Art der Bekämpfung festgelegt“, informiert Steixner. Bei frühzeitigem Erkennen können Maßnahmen gesetzt werden, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. „Dadurch können die Schäden möglichst gering gehalten werden“, ist der Landwirtschaftsreferent überzeugt.   

Erfolgreiches und umfassendes Bekämpfungssystem

Das Land Tirol hat in den letzten Jahren ein eigenes Bekämpfungssystem gegen den Feuerbrand entwickelt, das aufgrund seines durchschlagenden Erfolgs von den meisten anderen Bundesländern übernommen wurde. In allen Gemeinden Tirols gibt es einen eigenen Feuerbrand-Beauftragten, der Betroffenen als erste Anlaufstelle zur Verfügung steht. Das Land Tirol übernimmt parallel dazu die zentrale Organisation und Koordination der Feuerbrand-Bekämpfung, schult die Beauftragten der Gemeinden, stellt Informationsmaterialien zur Verfügung und kauft etwa Desinfektionsmittel und Schnelltests zur Diagnose von Feuerbrand ein. Zudem wickelt das Land auch die Entschädigungszahlungen im Erwerbsobstanbau ab. Für Menschen ist der Feuerbrand-Erreger übrigens völlig ungefährlich. 

 

 

Fakten zum Feuerbrand:

Hochinfektiöse Krankheit verschiedener Obst-, Zier- und Wildgehölze aus der Familie der Rosengewächse.

Offene Blüten oder Verletzungen stellen die wichtigsten Eintrittspforten für den Erreger dar, deshalb treten Infektionen oft in der Blütezeit oder bei Verletzungen durch Hagelschlag auf.

Krankheit führt zu Welken und Absterben von Blättern und Blüten, in weiterer Folge auch von Trieben und dem Stamm.

Die Krankheit kann sich schnell in das ältere Holz ausbreiten und zum Absterben der befallenen Pflanzen führen.

Bekämpfungskosten Land Tirol seit 1998: 1,3 Millionen Euro

Gerodete Obstbäume: über 60.000