Der junge Tenor Ricardo Marinelli (23 Jahre) besitzt alle Vorzüge – Stimme, Technik, Musikalität, Interpretation und Bühnenpräsenz, die nur ganz Großen beschieden sind. „Non t’amo piú“ von Francesco Paolo Tosti und vor allem „Salut! Demeure chaste et pure“ aus Faust von Charles Gounod – mit dem hohen C und dem folgenden decrescendo zum piano – ein Ohrenschmaus besonderer Güte!  

Natürlich dürfen die Leistungen der übrigen Interpreten nicht geschmälert werden. Die beiden Soprane Maren Schäfer und Ilse Fenger, die Mezzosoprane Sonja Jud, Elisabeth Stützer und besonders Kristina Stanek „Werther! Qui m’aurait dit la place“ von Jules Massenet, der Tenor Ulrich Cordes und die beiden Baritone Andreas Post und Alexander Schmidt (Dichterliebe) zeigten sich in bester Verfassung und bildeten ein Ensemble mit sehr gutem und hohem Niveau.

Hervorragende Arbeit und Begleitung am Flügel durch Eric Schneider sowie die Gastbegleiter Sylvie Decramer und Pantelis Polychronidis. Ein wunderschöner Konzertabend mit abschließendem, tosendem Beifall.

Text: Academia Vocalis