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Pressekonferenz des Wörgler Stadtmarketing am 1. August 2012 zur Präsentation der Energy-Card

 

Präsentierten im Wörgler Stadtamt die neue Energy-Card: Philipp Kienpointner von der Spectrum Werbeagentur, Peter Haaser von der Wörgler Partneragentur Haaser & Haaser, Stadtmarketing-GmbH-Geschäftsführer Mario Wiechenthaler, Alexander Diethart von Brain Behind, Juwelier Heinrich Hüttner und Rebecca Unterberger, neue Stadtmarketing-Mitarbeiterin für den Bereich Energy-Card (Bild links von links).   

"Mitte September starten wir mit dem Testbetrieb", kündigte Wörgls Wirtschaftsreferent und Stadtmarketing-Geschäftsführer STR Mario Wiechenthaler bei der Präsentation der Energy-Card am 1. August 2012 im Wörgler Stadtamt an. "Die Energy-Card ist ein neues Kaufkraft- und Kundenbindungssystem für Wörgl, in das in weiterer Folge auch die 15 Umlandgemeinden der Leader-Region eingebunden werden sollen", so Wiechenthaler, wobei das Konzept erst noch erarbeitet und den Gemeinden vorgestellt werden muss.

Zunächst beschränkt sich die Gültigkeit der Energy-Card allerdings auf das Stadtgebiet von Wörgl, wobei der Testbetrieb mit 200 bis 300 Konsumenten und 15 Partnerbetrieben auf eine Dauer von 3 Monaten angesetzt ist. "Die Energy-Card ersetzt die bisherige Wörgl-Card, kann aber viel mehr. Wir versenden 7.000 Stück an Wörglerinnen und Wörgler", erklärt Wiechenthaler. Die Wörgl-Card war bisher nur im Zusammenhang mit dem Besuch des Erlebnisbades Wave interessant - Wörgler erhalten damit einen Preisnachlass von 40 %.

Wieviel man sich künftig beim Einkaufen, beim Friseur oder im Fitness-Center sparen kann, hängt von den Partnerbetrieben ab. "Wer die Wörgl-Card beim Einkauf vorweist zahlt zwar den vollen Preis, erhält aber 2, 3 oder 5 % Rabatt als Gutschrift auf die Karte verbucht. Diese Gutschriften können bei allen Partnerbetrieben eingelöst werden", erklärt Wiechenthaler das Grundprinzip, wobei die Wave-Ermäßigung weiter wie bisher gelte. Die gewährten Rabatte beim Einkauf zahlen die Unternehmen in eine Bank ein, aus der der Konsument die Gutschriften erhält. Somit entsteht ein geschlossener Geldkreislauf in der Stadt. Nach dem Start mit der Wörgler Bevölkerung soll das System allen Wörgler Kunden, unabhängig vom Wohnsitz, zur Verfügung stehen.

"Das System ist ausbaufähig. Ab 2013 kann es mit Guthaben aufgeladen und zum Bezahlen in Tiefgaragen, im Citybus oder als Ersatz des Wörgl-Gutscheines verwendet werden", so Wiechenthaler, der sich davon eine "enorme Bindung der Kunden an Wörgl" erwartet. Günstige Konditionen bei Kultur- und Sportveranstaltungen sowie Freizeiteinrichtungen sind über die Gemeinde-Funktion der Karte ebenso angedacht.

Für den Systemstart steht im Stadtmarketing ein Budget von 60.000 Euro zur Verfügung, Förderungen aus dem Leaderprogramm sowie seitens des Landes seien zugesagt. Der laufende Betrieb soll durch Jahresmitgliedsbeiträge der Unternehmen, gestaffelt nach Anzahl der Beschäftigten erwirtschaftet werden, die Karten-Transaktionskosten übernimmt das Stadtmarketing, um den Konsumenten die Kartennutzung gratis bieten zu können: "Wir rechnen mit Kosten von 4.500 bis 5.000 Euro jährlich."

Energy-Card als multifunktionelle Kommunikationsplattform

Was das neue Marketing-Instrument der Stadt kann, erläuterte im Detail Alexander Diethart, zuständig für Vertrieb und strategische Geschäftsentwicklung beim Systemanbieter Brain Behind: "Die Energy-Card funktioniert trägerunabhängig nicht nur als aufladbare E-Card, sondern auch mit App und kontaktloser Datenübertragung." Damit ist für die Verwendung des Systems im Geschäft nicht unbedingt ein Kartenlese-Terminal erforderlich und ermöglicht durch kurze Online-Eingaben am Computer ebenso das Mitmachen, was vor allem für Dienstleistungsunternehmen interessant sei. Als Lesegerät können bestehende Bankomat-Terminals verwendet werden - zum Einlösen der Gutschriften ebenso wie fürs Aufladen der Karte, sobald die Gutscheinfunktion freigegeben ist. Terminals kosten beim Kauf rund 350 Euro, können aber auch geleast oder gemietet werden. Das Aufladen kann auch wie Internet-Banking von zuhause aus erfolgen.

"Die Energy-Card ist Bonussystem, verfügt über die Zahlungs- und Gutscheinfunktion und ist ein Service- und Informationssystem", so Diethart. Die Gutscheinfunktion soll 2013 aktiviert werden und über kurz oder lang sollen elektronische Gutscheinkarten die jetzigen 10-Euro-Papiergutscheine ersetzen. In die Service-Funktion fällt dann das Bezahlen von Park- und Citybus-Gebühren und in Kooperation mit dem Tourismusverband kann dieser die Energy-Card auch als Gästekarte-Bonussystem verwenden.

Was passiert mit den Kundendaten? Da sieht das Informationssystem nur eine anonymisierte Weitergabe vor: "Das System ist von der Finanzmarktaufsicht geprüft. Es ermöglicht die Auswertung von Kundenströmen, etwa nach Postleitzahl oder Alter. Die Daten erhält das Stadtmarketing und der jeweilige Betriebspartner, allerdings nur von seinem eigenen Betrieb", so Diethart, dessen Unternehmen Brain Behind in London, Indien, Südafrika und in Österreich von Salzburg aus tätig ist, vornehmlich für Kundenbindung und Tourismus-Projekte, in Österreich seien 8 Stadtmarketing-Systeme am Laufen, u.a. in Traun.

Zum Energy-Card Informationssystem wird zudem eine Website zählen, auf der Partnerbetriebe und deren Konditionen ersichtlich sind. Via App erhält der Konsument darüberhinaus auch ständig Auskunft über seinen aktuellen Kontostand, und ohne App erfährt man den bei jedem Terminal bzw. Partnerbetrieb. "Die Partnerbetriebe werden auch im Stadtmagazin aufgelistet", so Wiechenthaler, der als Ziel fürs erste Jahr 40 Partnerbetriebe anvisiert.

Vertriebspartner in Wörgl: Haaser & Haaser

Mittels Aussendung an alle Wörgler Betriebe startet in diesen Tagen der Wörgler Vertriebspartner Haaser & Haaser die erste Werbeoffensive für das neue Kundenbindungssystem, das vor allem Klein- und Mittelbetriebe ansprechen soll, so Wiechenthaler. Womit man vom ursprünglichen Konzept, möglichst auch alle Ketten ins System zu holen, abrückt: "Die Energy-Card wird die Kundenkarten der Handelsketten nicht ersetzen, da diese ja auch außerhalb Wörgls gelten."

"Die ersten zehn Partnerbetriebe können ein Jahr lang gratis mitmachen, die weiteren 20 zahlen nur 50 % des Mitgliedsbeitrages", weist Peter Haaser auf die begünstigten Einstiegskonditionen für rasch entschlossene Betriebe hin. Unternehmen bis 10 Mitarbeiter zahlen jährlich 200 Euro, von 11 bis 20 Mitarbeiter 400 Euro, von 21-99 Mitarbeitern 800 Euro und Unternehmen ab 100 Mitarbeitern 1.500 Euro, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer.

Werbegemeinschaft und Ausbau regionaler Kreisläufe

Überzeugt vom großen Nutzen der Energy-Card für die Stadt ist der Juwelier Heinrich Hüttner, der sich als 1. offizieller Partner der Energiemetropole bereits registriert hat: "Energy-Card-Inhaber erhalten bei mir 5 plus 3 % Rabatt, bei einem Einkauf von 100 Euro also eine Gutschrift von 8 Euro. Wir brauchen eine Solidarisierung mit den Kleinen. Dieses System ist eine Riesenchance und ich kann es allen Klein- und Mittelbetrieben ans Herz legen - so ein Instrument wäre für uns sonst nicht finanzierbar", ist der  Unternehmer überzeugt, der seit zwei Jahren auch mit Lyoness Erfahrungen sammelt und den dynamischen Wirtschaftsraum Wörgl schätzt.

So zählen zu den Zielen der regionalen Entwicklungsstrategie der Ausbau von Kooperationen und Werbegemeinschaften sowie regionalen Kreisläufen, die Professionalisierung und Optimierung von Marktchancen der Klein- und Mittelbetriebe und damit die Bindung von Geld und Kunden an den regionalen Wirtschaftsraum.