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Bericht der FF Wörgl |
Eine orkanartige Sturmfront mit Starkregen und Hagel fegte am Samstagabend gegen 18 Uhr über das Tiroler Unterland und hinterließ unter anderem auch im Raum Wörgl schwere Schäden.
Getrieben von extrem kraftvollen Windböen bewegte sich das Unwetter entlang des Inntales auf das Wörgler Stadtgebiet zu – begleitet von starkem Regen und traubengroßen Hagelkörnern. Innerhalb weniger Minuten wurden im gesamten Stadtgebiet unzählige Bäume umgerissen und Gebäude überflutet. Der starke Wind war sogar in der Lage mehrere Dächer einfach von den Gebäuden zu reißen.
Innerhalb von nur 10 Minuten gingen bei der Feuerwehr Wörgl mehr als 20 Alarmierungen durch die Leitstelle Tirol sowie weitere 8 Anrufe direkt im Gerätehaus ein. Um der Masse an Einsätzen Herr zu werden wurde umgehend Sammelruf ausgelöst.
Zur Unterstützung wurden zudem die Feuerwehr Kundl, der Löschzug Liesfeld (Kundl) sowie die Betriebsfeuerwehr Sandoz Kundl mit dem Kranfahrzeug alarmiert. Für weitere Kranarbeiten standen zudem die Kräne der Fa. Felbermayr und SOS im Unterland sowie jener des Bauhofes zur Verfügung.
Frau im Auto von Baum getroffen
Im Zentrum von Wörgl stürzte eine ca. 12 Meter hohe Fichte um, beschädigte dabei das Dach des angrenzenden Hauses und stürzte in weiterer Folge auf einen PKW. Die 64-jährige Lenkerin hatte hinter dem Haus Schutz vor dem Hagel gesucht und wurde durch den umstürzenden Baum in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Sie musste von der Feuerwehr mittels schwerem Gerät aus ihrem Fahrzeug befreit werden. Nach der Erstversorgung durch Rettung und Notarzt wurde sie ins Krankenhaus Kufstein gebracht.
Parallel dazu wurden im östlichen Stadtgebiet mehrere Bäume auf einer Stromleitung gemeldet, die erst nach ca. 45 Minuten und Abschaltung durch die Tiwag entfernt werden konnten.
Totalsperre der Autobahn
Eine gefährliche Situation herrschte auch auf der Autobahn zwischen Wörgl Ost und West, wo unzählige Bäume umgestürzt waren und teilweise bis auf die Überholspur ragten. Zur gefahrlosen Beseitigung der Windwürfe musste die Autobahn in Richtung Innsbruck kurzzeitig komplett gesperrt werden.
Dächer wurden regelrecht abgeschält
Bei einigen Dächern schälte der Wind die Dachhaut regelrecht ab, woraufhin die Trümmer abzustürzen drohten. Diese mussten durch die Feuerwehr schnellstmöglich gesichert bzw. entfernt werden. Zum Glück kamen durch umherfliegende Dachteile keine weiteren Personen zu Schaden.
Da sich bereits ein weiteres Gewitter auf Wörgl zubewegte war es umso wichtiger die beschädigten Gebäude schnell mit Planen abzudecken.
Nach Beseitigung der gefährlichsten Schäden begann man damit die überfluteten Keller und Straßenzüge auszupumpen. Währenddessen wurde der Hubsteiger zur Nachbarschaftshilfe nach Kastengstatt gerufen, wo das oberste Geschoss eines Bauernhauses beinahe komplett weggerissen wurde.
Insgesamt war die Feuerwehr Wörgl acht Stunden lang mit mehr als 55 Mann im Einsatz. Einsatzende war gegen ca. 2 Uhr morgens. Innerhalb dieser Zeit wurden alleine in Wörgl 47 Einsätze geleistet.