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Zwei Sozialarbeiterinnen sind in Wörgl seit 1. Juli 2006 als Streetworkerinnen unterwegs |
"Die Leute kommen mit den unterschiedlichsten Problemen zu uns", schildern Doris Trampitsch und Bettina Steinmüller ihre Arbeit. Beide sind mit einer Halbtagsverpflichtung bei der Stadtgemeinde für das Projekt "Streetwork Wörgl" seit 1. Juli dieses Jahres im Einsatz. Von 12 bis 35 Jahren reicht das Altersspektrum der Menschen, die mit ihren Anliegen und Problemen in das Streetwork-Büro in der Steinbacher Straße 19 gekommen sind. "Wir sind vor allem für Jugendliche von 12 bis 21 Jahren zuständig. Alle älteren beraten wir natürlich auch, wo sie sich für weitere Hilfe hinwenden können. Wir vermitteln zu zahlreichen anderen Organisationen aus dem Sozialbereich wie dem BIN, BIT, zum AMS, zur Drogenambulanz, zum Sozialamt oder zum Psychosozialen Pflegedienst PSP."
Doris (links) und Bettina im Streetwork-Büro in der Steinbacher Straße.
Der Bedarf an Sozialarbeit ist nach den ersten Erfahrungen groß. "Viele scheinen schon richtig auf uns gewartet zu haben", erzählt Doris. Vor allem Probleme im Zusammenhang mit Drogen, aber auch im Umgang mit Geld sind häufig - viele Ratsuchenden bekommen einfach ihren Alltag nicht auf die Reihe - weder finanziell, noch organisatorisch. "Besonders auffallend ist die große Kluft zwischen Jugendlichen aus Migrantenfamilien und Einheimischen", schildert Bettina Steinmüller ihre bisherigen Erfahrungen.
Das Angebot der beiden Streetworkerinnen ist für alle, die bei ihnen Rat und Hilfe suchen, kostenlos. "Wir sind für dich da, wenn du Probleme in der Schule, mit Alkohol oder Drogen oder wenn du Schulden hast, nicht weißt, wo du wohnen sollst oder Erfahrungen mit Gewalt gemacht hast", beschreiben Doris und Bettina ihren Aufgabenbereich. Bei Problemen bei der Ausbildung oder Arbeitsplatzssuche, mit den Eltern, mit der Polizei oder anderen Behörden versuchen sie ebenso weiterzuhelfen wie jungen Menschen, die sich einsam fühlen, einfach mal jemanden zum Reden brauchen.
Das Büro in der Steinbacher Straße ist jeweils am Montag und Mittwoch von 15 bis 18 Uhr offen. "Bei uns ist jeder herzlich eingeladen, einmal vorbei zu kommen. Wir freuen uns über jeden Besuch", laden Doris und Bettina ein und planen derzeit, den Aufenthaltsraum am besten gemeinsam mit Jugendlichen in Zusammenarbeit mit einem Graffiti-Künstler zu gestalten. Die restliche Zeit sind die beiden auf der Straße, in Parks und Einkaufszentren unterwegs, um vor Ort Kontakte zu knüpfen. In dringenden Fällen sind sie auch unterwegs telefonisch erreichbar. Doris unter 0699/17826-159 und Bettina unter 0699/17826-158.