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Freunde zeitgenössischer Kunst präsentieren Franz West Ausstellung in Kramsach |
vero / 27.11.2012 15:23
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Bilder und Objekte von Franz West aus Privatsammlungen zeigt noch bis 19. Dezember 2012 das Kunstforum Troadkastn in Kramsach. Bei der Ausstellungseröffnung sprachen der Kramsacher Bildhauer Alois Schild, Bildhauer Götz Bury und Landesrätin Beate Palfrader.
Bruno Gironcoli´s Einfluss ist die große Klammer um die 20jährige Geschichte des Kramsacher Kunstvereines der "Freunde zeitgenössischer Kunst". Die Galerie im Troadkastn wurde vor 20 Jahren mit der Ausstellung eines Gironcoli-Schülers eröffnet, der künstlerische Leiter des Kunstvereins Mag. Alois Schild wurde selbst auf der Akademie von Gironcoli unterrichtet und nach drei Gironcoli-Ausstellungen präsentiert der Kunstverein als letzte Ausstellung im Jubiläumsjahr mit Franz West einen weiteren Gironcoli-Schüler.
"Seit dem Jahr 2000 wurden in Tirol nicht mehr so viele Werke von Franz West gezeigt", erklärte Kulturlandesrätin Beate Palfrader und erwähnte in ihrer Laudatio wichtige Stationen in West´s Karriere wie die Teilnahme an der Dokumenta 1992 in Kassel sowie die Teilnahme an der Biennale in Venedig. "Franz West war der international bekannteste österreichische Künstler seiner Zeit", so Palfrader. Mit seinen Möbeln habe West "benutzbare Kunst" geschaffen.
"Franz war kein maschinenbezogener Mensch, er hat selbst fast kein Werkzeug verwendet, Metallbearbeitung war nicht seines," gab der Bildhauer Götz Bury, langjähriger Assistent von Franz West, Einblicke in die Arbeitsweise. West´s Metier waren Papiermaché und Collagen und das oberste Motto seines künstlerischen Schaffensprozess war, dass ihn die Form an nichts Bestehendes erinnern durfte. Die Umsetzung in anderen Materialien delegierte West an Mitarbeiter, die er mit Sorgfalt auswählte, ebenso wie die Galeristen, mit denen er zusammenarbeitete. Bury ortet in Franz West einen "unheimlichen Strategen", der clever am Kunstmarkt agierte. Aber auch einen kreativen Kopf, der auch ohne Geld Wege fand, seine Ideen umzusetzen. "Aus Überbleibseln der Biennale machte Franz Sofas für Kassel. Er hatte kein Geld für Material, der Kunstmarkt lief schlecht zu der Zeit. Schließlich hat er 40 Probesofas gebaut und diese gegen Bezahlung des Materialwertes verschenkt", erzählte Bury.
Von Franz West ließ sich der Musiker Andreas Reiter für die musikalische Umrahmung der Vernissage inspierieren und führte seine eigens zum "Flatus" angefertigte Komposition mit Percussion, Posaune und Live-Looping auch selbst vor.
Franz West galt als der international erfolgreichste Künstler seiner Zeit und wurde 2011 mit dem "Ehrenlöwen" für sein Lebenswerk bei der Biennale in Venedig ausgezeichnet. Die Ausstellung in Kramsach ist noch bis 19. Dezember 2012 täglich außer Sonntag von 13-18 Uhr zu sehen.
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