(0)
Presseinfo von Bernhard Platzer |
TIWAG präsentierte der Bevölkerung die geplante Erweiterung des Kraftwerks Kirchbichl
Am 30. November 2012 lud die Tiwag ins Strandbad Kirchbichl zur Infomesse betreffend die bevorstehende Sanierung des Wasserkraftwerkes am Inn bei Kirchbichl. Bild Mitte: TIWAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer, Angaths Bürgermeister Josef Haaser, Langkampfens Bürgermeister Georg Karrer, Tiwag-Vorstand DI Alfred Fraidl und Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder.
Mehr Hochwassersicherheit, eine neue Fischwanderhilfe, Schwalldämpfung in der Innschleife und ein Repowering des Kraftwerkes selbst mit einem zusätzlichen Maschinensatz – dies sind die Schwerpunkte einer Sanierungsoffensive der TIWAG bei ihrem Innkraftwerk Kirchbichl, die nunmehr der Bevölkerung im Detail vorgestellt wurde. Highlight der Präsentation war ein Film über einen Hochwasser-Modellversuch samt Luftaufnahmen von der Technischen Universität Graz.
TIWAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Bruno Wallnöfer erklärte einleitend: „Diese rund 100 Mio. Euro-Investition stellt einen wichtigen Baustein zur Festigung der Strategie einer Tiroler Energieautonomie dar. Die TIWAG ist trotz straffer Terminpläne exakt auf Kurs und wird im Frühjahr 2013 die Umweltverträglichkeits-Erklärung bei der Behörde abgeben.“
Im Sinne der TIWAG-Strategie „Dialog und Begegnung“ ist es Wallnöfers Vorstandskollegen DI Alfred Fraidl ein Anliegen, Gemeinden, Anrainer und Interessierte zu hören und über alle Schritte stets auf dem Laufenden zu halten. An vorderster Info-Front waren daher die Bürgermeister Herbert Rieder/Kirchbichl, Josef Haaser/Angath und Georg Karrer/Langkampfen anwesend.
Seit über 70 Jahren nutzt das Kraftwerk Kirchbichl das Gefälle der dortigen Innschleife zur Erzeugung elektrischer Energie. Nun fordert die aktuelle Rechtslage die Herstellung der Fischpassierbarkeit, die Abgabe einer angemessenen Restwassermenge und die damit verbundene Vernetzung der Lebensräume. Das Vorhaben sieht daher die Abgabe einer angemessenen Dotierwassermenge und den Erhalt des Altarmes in der Kirchbichler Innschleife vor; ein Biotop, wie es in den siebzig Jahren des Betriebes des Kraftwerkes Kirchbichl entstanden ist. Darüber hinaus wird die Innschleife als Wanderkorridor für Fische ertüchtigt und die Ausleitungsstrecke weitgehend vom Schwall befreit.
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Abflussverhältnisse am Inn so verändert, dass die bestehende Wehranlage für Extremereignisse erweitert werden soll. Die Verbesserung des Hochwasserschutzes wird durch die Aufweitung des bestehenden Triebwasserweges auf die doppelte Kapazität und die Errichtung eines Entlastungsbauwerkes beim bestehenden Krafthaus bewirkt.
Durch die Aufweitung des Triebwasserweges und den Bau einer Hochwasserentlastung kann das Krafthaus um einen Maschinensatz erweitert werden. Damit erhöht sich die Regeljahreserzeugung von derzeit 131 GWh um ca. 45 GWh, also um rund ein Drittel.
Insgesamt ergibt sich eine Win-Win-Situation für die Umwelt, die Erzeugung erneuerbarer heimischer Energie und für alle Beteiligten. Durch die Ausbaumaßnahmen sind keine nennenswerten Auswirkungen auf das Grundwasser sowie auf bestehende, insbesondere landwirtschaftliche Grundstücke zu erwarten.
Daten und Fakten:
Bestehende Anlage: Erweiterte Anlage:
Ausbaudurchfluss 250m³/s Durchfluss nach Ausbau 500m³/s
Leistung gesamt 25 MW Leistung gesamt rd. 46 MW
Max. Fallhöhe 9,7 m Max. Fallhöhe 9,7 m
Regeljahreserzeugung 131 GWh rd. 176 GWh
Das Sanierungskonzept fürs Kraftwerk Kirchbichl sieht vier Baustufen vor. Durch die Bauarbeiten zur Erweiterung des Kraftwerkes ist auch die alte Mülldeponie Winklheim teilweise betroffen, für die Sanierung im betroffenen Abschnitt sei die Tiwag zuständig, wie Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder mitteilte. Details der anstehenden Arbeiten wurden von Tiwag-Mitarbeitern sowie von einem informationsreichen Animationsfilm vorgestellt, aus dem die folgenden Bilder stammen:
Für die Sanierung wird der Kraftwerkszulauf verbreitert und dafür Straßen verlegt und eine neue Brücke gebaut, während bestehende abgerissen werden.
Durch den Umbau soll auch der Hochwasserschutz verbessert werden, was im Modell an der TU Graz bereits simuliert wurde.
Erinnerungen an das Hochwasser 2005 beinhaltete der Animationsfilm ebenso...
Maßnahmen betreffen auch die Innschleife und den Wehrbereich, der mit einem Dotierkraftwerk sowie mit einer Fischwandertreppe ausgestattet wird. Ein neuer Radweg und eine Kajakanlegestelle sind ebenso vorgesehen.
Weitere Bilder von der Info-Messe sowie aus dem Animationsfilm gibt´s hier in der Galerie...