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Kabarett im Komma Wörgl am 2. Jänner 2013: Markus Koschuh |
vero / 04.01.2013 14:45
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Worüber haben Sie sich 2012 aufgeregt? Was blieb in Erinnerung? Was dem Tiroler Kabarettisten Markus Koschuh dabei so alles in den Sinn kam, reichte vom neuen weltweiten Partyhit Gangnam Style des Südkoreaners Psy bis zur Budgetrede des Tiroler Landeshauptmannes Günther Platter. Wie verhält sich die Anzahl der youtube-Aufrufe des Pop-Songs zur Budgetrede des Landeshauptmannes? Und was lässt sich daraus schließen, dass der Pop-Song als meist gesehenes youtube-Video aller Zeiten die Milliardengrenze gesprengt hat und die Budgetrede gerade mal 56 Aufrufe zu Jahreswechsel verzeichnete?
Die Korruptionsprozesse, in denen etliche österreichische Polit-Größen 2012 vor Gericht zitiert wurden, stießen Koschuh ebenso sauer auf wie die Vorratsdatenspeicherung, die er mit einer Trauerrede auf die Privatsphäre kommentierte. Österreichs "Wille zum Verlieren" manifestiere sich seit Jahrzehnten beim Songcontest, was die Trackshittaz ihrem Namen alle Ehre machend einmal mehr bewiesen. Das Ausmaß des inhaltlichen Stumpfsinnes des Wettbewerb-Liedes führte Koschuh mit dem Vortragen des Song-Textes vor.
Am politischen Quereinsteiger Stronach kam Koschuh natürlich nicht vorbei, liefern dessen Interview-Auftritte doch die besten Kabarettvorlagen. Was Koschuh zum Versprechen brachte, diesen "politisch tätlichen" Herren nicht zu wählen, der für seine Politik die drei Grundsätze "Wirtschaft, Wirtschaft, Wirtschaft" habe und die österreichische Verfassung durch die "Magna Carta" ersetzen wolle.
Noch ungenießbarer stuft Koschuh die ständigen Verschärfungen des österreichischen Fremdenrechtes ein. Doch wie bringt man ein so ernstes Thema noch in ein Kabarett-Format? Mit Andreas Gabaliers Hilfe, zu dessen Hit "I sing a Liad fia di" Koschuh in textlicher Abwandlung zu "Dann integrier i di..." über die Bühne wirbelte.
"Tragischen Figuren" des Innsbrucker Gemeinderats-Wahlkampfes widmete Koschuh ebenso ein Dossier wie einer Nachlese seiner über 50 Agrargemein-Gastspiele, die auch gegen den Willen von Bürgermeistern und Lokalpolitikern Säle füllten. Wer´s verpasst hat, kann sich Agargemein übrigens mittlerweile auf DVD ansehen. Und wer noch mehr von Koschuh lesen will, dem sei das Buch "Voulez vous Koschuh avec moi" empfohlen, aus dem der wortgewandte Kabarettist als Zugabe noch zwei Kostproben vortrug.
Viel Applaus für den "Jahrmarkt der Heiterkeiten" von Markus Koschuh - ein Exemplar seiner Agrargemein-DVD sicherte sich auch Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner. Weitere Bilder gibt´s hier in der Galerie...