Wo:     ZONE, jugend.freiraum.wörgl, Brixentalerstraße 23, Wörgl.

Der brasilianische Theaterregisseur Augusto Boal ist der Begründer des Theaters der Unterdrückten, eines emanzipatorischen Ansatzes, der den Menschen mithilfe spielerischer theatralischer Mittel das Bewusstwerden und die Veränderung ihrer sozialen und politischen Wirklichkeit ermöglicht.

In der nördlichen Hemisphäre wurde dieser Ansatz besonders von dem kanadischen Theatermacher David Diamond weiterentwickelt. Diamond will die Polarität Unterdrücker/Unterdrückte aufheben, da wir jeweils immer beides verkörpern.

Der Körper ist das zentrale Arbeitsmittel: es geht darum, die eigene „Muskelentfremdung“ zu erkennen, den gespürten Körper spielerisch ausdrucksfähig zu machen, um dann zu den gesprochenen Formen des Theaters überzugehen.

Theater soll die Menschen dazu ermuntern, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, damit sie kreativ und konstruktiv zur Gestaltung ihres Umfeldes beitragen.

Wir, Priska und Matías, verstehen uns nicht als Leiter und weniger noch als Regisseure, sondern sozusagen als „Facilitatoren“ (Ermöglicher, Impulsgeber). Beide ließen wir uns in Workshops mit Armin Staffler und David Diamond begeistern vom Theater der Unterdrückten / Theater zum Leben, und wollen diese Erfahrungen mit anderen Menschen teilen. Wir verstehen eine Gruppe als einen Prozess zum gegenseitigen Lernen: mittels Spielen, Übungen, verschiedener Techniken und Methoden wollen wir die Beziehung zwischen Körper und Geist und untereinander vertiefen.

Der erste Abend dient zum gegenseitigen Kennenlernen. Wir wollen einen Überblick über diesen Ansatz bieten, gleich einige Übungen vorstellen und Vereinbarungen für den zukünftigen Weg treffen.

Text: Priska Mey