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Verein Stadtfest ruhend gestellt - Stadtmarketing übernimmt Festorganisation 2013 |
„Das Wörgler Stadtfest bleibt das Fest der Vereine, für die ändert sich nichts“, teilen die beiden Stadtmarketing-Geschäftsführer STR Mario Wiechenthaler und Luggi Ascher mit. Beide waren auch Obmann des Vereines Wörgler Stadtfest und wissen um die Bedeutung des Volksfestes, das zu den größten im Tiroler Unterland zählt – einerseits als Aushängeschild für die Stadt, andererseits als wichtige finanzielle Basis des Vereinsgeschehens.
Um dem Wörgler Stadtfest jenes der Stadtfeste von Hall und Lienz zu ersparen – beide wird es heuer nicht mehr geben – suchten die Verantwortlichen eine Lösung, nachdem Luggi Ascher bei der letzten Generalversammlung des Vereins Stadtfest am 13. November 2012 seine Tätigkeit niederlegte und niemand mehr gefunden wurde, der sich bereit erklärte, als Obmann die Verantwortung zu übernehmen. „Aufgrund der Haftungsfrage werden wir auch keinen mehr finden“, mutmaßt Wiechenthaler und Luggi Ascher, der schon bei Amtsantritt nur zwei Jahre Obmann sein wollte, argumentiert mit einem konkreten Anlassfall, der bereits zwei Jahre zurückliegt. Ein Zwischenfall mit einem Randalierer, der von der beauftragten Security-Firma aus dem Festgelände entfernt und dazu mit einem Kabelbinder gefesselt wurde, trat mithilfe des Wörgler Anwaltes Mag. Alexander Atzl den Rechtsweg an. Der Prozess läuft immer noch durch den Instanzenzug – und richtet sich nicht gegen die Security-Firma, sondern gegen den Auftraggeber, für den Luggi Ascher als Obmann haftet. Ständige Gerichtstermine und die Unsicherheit des Verfahrensausganges bekräftigten Ascher in der Entscheidung, zurückzutreten.
„Die Stadt Wörgl stellt jetzt mit der Stadtmarketing GmbH eine professionelle Struktur, um das Fest weiter abzuwickeln“, erklären Ascher und Wiechenthaler, die beide gemeinsam mit weiteren ehemaligen Stadtfest-Obmännern und dem Vorstand des ruhend gestellten Vereins ehrenamtlich für die Stadtfestorganisation weiterarbeiten. Nicht angetastet werden übrigens die Rücklagen, die der Verein Stadtfest erwirtschaftet hat. Sie sollen als „eiserne Reserve“ erhalten bleiben und, sollte der Verein reaktiviert werden, diesem wieder zur Verfügung stehen.
„Die Finanzierung des Stadtfestes 2013 erfolgt ausschließlich aus dem Stadtmarketing-Budget“, erklärt Ascher, der sich die Organisationsarbeit mit einem Team teilt. Für die Vereine verantwortlich ist Mario Wiechenthaler, für Attraktionen und Musik Luggi Ascher, für die Standplatzvergabe Julian Paris, für die Buchhaltung Sarah Saringer und für allgemeine Organisation Rebecca Unterberger und das restliche Team.
„Die Standgebühr für die Vereine bleibt gleich, Anmeldefrist ist der 1. Mai 2013“, erklärt Mario Wiechenthaler. Eindämmen will man die fahrenden Händler, groß geschrieben werde weiterhin die Sicherheit der Stadtfestbesucher. Die Volksmusikbühne beim TVB-Büro wird es 2013 nicht mehr geben, dafür einen Familien-Themenpark in diesem Bereich und eine Belebung der Speckbacherstraße als Party- und Dancefloor-Zone. Die Komma-Kultur-Bühne bleibt, die Bühne beim Stadtamt wird leicht westlich verschoben, mit einem Tanzboden ausgestattet und Luggi Ascher kündigt mit den „Grubertalern“ auch schon den musikalischen Headliner an.
Gleich bleiben auch die Eintrittspreise – Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt, Jugendliche von 12 bis 16 zahlen 3 Euro, von 16 bis 18 Jahren 4 Euro und Erwachsene 5 Euro. Mittels unterschiedlich farbiger Eintrittsbänder wird von vornherein auf den Jugendschutz geschaut.
„Wir wollen das Stadtfest weiterentwickeln und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Wörgler Wirtschaftstreibenden und den Vereinen“, sagt Ascher und will auch die Stadt in die Pflicht nehmen, was Bauhof- und Stadtwerke-Leistungen betrifft. Sollte das Stadtfest an zu hohen Durchführungskosten scheitern, sieht Ascher eine Lawine von erhöhten Subventionsansuchen auf die Stadt zukommen und den Wegfall einer Umwegrentabilität von rund einer Million Euro für den Großraum Wörgl.