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Pressekonferenz der Grünen in Wörgl am 28. März 2013 |
vero / 29.03.2013 09:26
0 Wörgl Tirol Grüne ÖBB Bäume Naturschutz ASFINAG Kahlschlag Forst Kartierung |
„Bevölkerung wie Bahnfahrer reagierten auf das radikale Abholzen mit Unverständnis und ich erhielt viele Anrufe, ob man da nichts machen könne“, erklärte Wörgls Umweltreferent Richard Götz bei der Präsentation der Grünen Forderungen am 28. März 2013 in Wörgl. „Überall entlang der Bahn bestehen schützenswerte Naturgebiete, die derzeit von der Biotopkartierung nicht erfasst und nur als Sonderfläche Bahn ausgewiesen sind. In Brixlegg beispielsweise befinden sich Brutgebiete von Graureihern und Eisvögeln“, so Götz weiter.
Wenn es um den Sicherheitsaspekt gehe, sei aus forstlicher Sicht die Einzelentnahme von Bäumen ausreichend, meint die Grüne Bezirkssprecherin und Biologin Nicole Schreyer, die sich dabei auch auf Tirols ehemaligen Landesforstdirektor Dr. Hubert Kammerlander beruft. „Forstrechtlich ist auf Stock setzen bewilligungsfrei, wenn die Gehölze nachwachsen können“, so Schreyer, die das allerdings aus naturschutzrechtlicher Sicht bedauert: „Diese Grünstreifen im Inntal sind Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen sowie ein Lärm- und Staubschutz. Hier sollten Kahlschläge verhindert und Sicherheit mit Naturschutz vereint werden.“
„Das gilt nicht nur für die Bundesbahn, auch für die Asfinag“, ergänzt LA Georg Willi, Verkehrssprecher der Grünen und zitiert dazu die Abholzungen in Volders. „Diese Gehölzstreifen vereinen wichtige Funktionen – Lebensraum für Tiere und Pflanzen im Sinne des Artenschutzes, sie prägen das Landschaftsbild und sind Sichtschutz und sie steigern den Erholungswert der Landschaft.“
Um auf diese Aspekte künftig mehr Rücksicht zu nehmen, richten die Grünen einen Appell an ÖBB und Asfinag, künftig notwendige Maßnahmen mit Rücksicht auf die Natur durchzuführen. Weiters soll vom Land eine Kartierung schützenswerter Pflanzen und Tiere vorgenommen werden. Danach sei sichergestellt, für welche Arten von Arbeiten behördliche Genehmigungen einzuholen seien. Bis zur Vorlage der Kartierung sollen Bahn und Asfinag vorbeugend die Naturschutzbehörde bei anstehenden Rodungsarbeiten zuziehen.