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Pressekonferenz am 17. April 2013 in Wörgl |
Stellten das SPÖ-Konzept für Bildungspolitik in Tirol vor: Irmgard Egger, Gerhard Reheis (links) und Josef Auer (rechts).
„Kein Kind ohne Schulabschluss“, gibt Gerhard Reheis als Ziel vor und will den Bildungsbereich von der Kleinkindbetreuung bis ins Seniorenalter aufwerten, vor allem aber die Pflichtschulausbildung. Reheis weist auf das schlechte Abschneiden Tirols hinsichtlich erreichter Bildungsstandards im Bundesländervergleich und vergleicht mit Südtirol: „Die Pisa-Studie weist in Tirol 31 % der Kinder mit Lese-und Rechenschwächen aus, in Süditrol nur 18 % - dort gibt es seit 1962 die gemeinsame Schule für alle Kinder.“
Sie SPÖ fordere deshalb eine gemeinsame Ganztagsschule für alle 6- bis 14jährigen mit Mittagstisch und gesunder Ernährung, keine Hausaufgaben und gemeinsame Familienfreizeit am Abend. „Für den ländlichen Raum wäre das ein großer Gewinn, weil die Kinder im Ort bleiben und keine weiten Schulwege hätten“, so Auer, der ebenso wie Egger selbst Lehrer ist. Weiters will er bei der Motivation der Lehrer ansetzen – dass diese für die Nachmittagsbetreuung ums halbe Gehalt arbeiten, sei nicht einzusehen. Für mehr Lehrpersonal in den Klassen plädiert Irmgard Egger: „Integration braucht Personal und damit Geld.“
Zur Finanzierung der Bildungsinitiative könne man auch auf jene 2.000 Quadratkilometer Gemeindegrund zurückgreifen, die jetzt ungerecht an Agrargemeinschaften verteilt seien. Bauliche Maßnahmen im Bildungsbereich beziffert Reheis mit 15 bis 20 Millionen Euro. Die SPÖ tritt weiters für die Auflassung der Bezirksschulbehörden sowie für eine Öffnung der Schulsprengelzuteilung in Zusammenarbeit mit den Schulerhaltern ein. Eine Personalkostenbeteiligung in Privatschulen lehne man ab, da die SPÖ für eine einheitliche staatliche Schule eintrete, die so gut sein soll, dass es keine Privatschulen mehr brauche.
Eine weitere politische Forderung der SPÖ Tirol ist die Einführung eines Mindestlohnes von 1.500 Euro brutto für eine 40-Stunden-Woche für Mann und Frau - das sei die beste Wirtschaftsförderung, weil dieses Geld in den Wirtschaftskreislauf komme.