Kommentare (0)

Jugend in Aktion: Jugendbegegnung in Wörgl im Mai 2013

Beim Entfernen von Baumjungwuchs und Sträuchern kam als "Geheimwaffe" auch Maria Ringlers Wurzelzieher (Bildmitte) zum Einsatz - eine Spezialkonstruktion, die von Herbert Ringler junior und senior sowie von Andreas Lettenbichler erfunden und gebaut wurde: Die eingespannten Zweige werden mit Hebelkraft aus dem Boden gezogen.

Die Jugendbegegnung im Rahmen des EU-Programmes „Jugend in Aktion“ knüpft an die guten Erfahrungen vor zwei Jahren mit dem Einsatz für den Naturschutz in der Filz an. 2011 leisteten zwanzig junge Menschen aus England und Österreich mit der Bekämpfung des indischen Springkrautes einen wertvollen Beitrag für die Erhaltung der Artenvielfalt und damit des Schutzgebietes.

„Dieses Mal hat unser englischer Partner die Jugendbegegnung organisiert, Komm!unity ist die Aufnahmeorganisation“, schildert Wörgls Jugendkoordinator Klaus Ritzer das Zustandekommen des EU-geförderten Projektes für jugendliche Arbeitslose aus einer Region mit 60 % Jugendarbeitslosigkeit.  Das Stockton Riverside College in Newcastle vermittelt den TeilnehmerInnen des drei Monate dauernden Programmes Zusatzqualifikationen fürs Arbeitsleben. „Unsere Studenten lernen hier Teamwork und Community-Skills“, erklären die Betreuer Patricia und Patrick.

In Wörgl sind die zehn jungen Leute von 20. bis 29. Mai 2013 stationiert. „Am Freitag helfen sie bei der Abwicklung der ersten Wörgler Fahrradmesse eldoRADo mit, nächste Woche werden sie in der LEA-Produktionsschule beim Bau einer Kräuterspirale sowie in den Werkstätten mitwirken“, erklärt Klaus Ritzer. Die gemeinsame Freizeitgestaltung sieht einen Ausflug nach Innsbruck, auf die Berge sowie die Organisation eines Abschlussfestes vor, das je nach Wetter im Freien oder im Jugendzentrum ZONE über die Bühne gehen wird.

Am zweiten Tag wurde der desolate Holzsteg abgetragen und Knöterich entfernt.

Den Arbeitseinsatz in der Filz koordinierte Wörgls Filz-Aktivistin Maria Ringler: „Beim Einsatz im hinteren Moor geht es darum, Baumjungwuchs  und Sträucher durch Ausreißen zu entfernen, damit die offene Moorfläche nicht zuwächst.“ Im rund einen Hektar umfassenden offenen Moorbereich existieren seltene Pflanzen- und Tierarten, die mit der Verbuschung und der damit einhergehenden Entwässerung verschwinden würden. Weiters halfen die Jugendlichen beim Abbau des desolaten langen Holzsteiges und entfernten Japanischen Knöterich. "Die Truppe war ziemlich fleißig, echt super!" lobt Maria Ringler.

Dass sich der Einsatz für den Naturschutz lohnt, davon sind auch viele freiwillige HelferInnen aus Wörgl überzeugt, die immer wieder bei den Pflegemaßnahmen in der Filz mitwirken. So wie Manuel aus Namibia, der von Maria Ringler fürs Mitmachen beim Arbeitseinsatz der Jugendbegegnung gewonnen wurde. Der gelernte Koch wohnt in Wörgl, studiert Pädagogik in Innsbruck, will Lehrer werden und interessiert sich besonders für Biologie: „Beim Laufen kam ich hier schon öfter vorbei – und um das hier zu erhalten, mache ich gern mit!“

Das fleißige Team am zweiten Tag des "Filz"-Arbeitseinsatzes (Fotos vom 2. Tag: Maria Ringler)

Derzeit präsentiert sich die Filz übrigens in ihrem schönsten Blütenkleid – gelbe und blaue Lilien blühen ebenso wie Wollgras und Knabenkraut. Der vor Jahren von der mittlerweile aufgelösten Ökologiegruppe Wörgl errichtete Holzsteg ist allerdings aufgrund der Baufälligkeit gesperrt und wird abgetragen. „Wir werden einen Ersatzweg abseits vom Holzsteig anlegen“, erklärt Maria Ringler. Besucher können das Naturschauspiel jetzt vom Rand aus sowie von einem kleinen Rundweg um den Teich aus beobachten.

Knabenkraut, Lilien und Trollblumen - die Filz blüht!

Weitere Bilder vom Arbeitseinsatz in der Filz hier in der Galerie...