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Ramadan 2013: Fastenbrechen beim Atatürk-Verein Wörgl

 

Wasser und Datteln - damit erfolgt traditionellerweise der Auftakt des Fastenbrechens. Beim Iftar im Atatürk-Verein in Wörgl waren auch Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft zu Gast - Bild Mitte von links Mustafa Günay, Obmann von ATIB-Kitzbühel, Bilal Aktas, Vorbeter ATIB-Wörgl und Adem Ertut, Vorbeter der Islamischen Föderation Wörgl. Unter den politischen Vertretern waren Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner, Regina Huber, Sozialreferentin in Bad Häring und Wörgls Integrations- und Jugendreferent Gemeinderat Christian Kovacevic (Bild rechts, von links).

Von 9. Juli bis 8. August 2013 dauert dieses Jahr der muslimische Fastenmonat Ramadan und fällt damit in die Sommermonate, dessen Einhaltung  aufgrund der langen Tages- und kurzen Nachtzeiten und der warmen Sommertemperaturen eine größere Herausforderung darstellt als in den Wintermonaten. Die islamische Zeitrechnung beruht nicht wie der Gregorianische Kalender auf 365 Tagen, sondern orientiert sich an den Mondzyklen. "Das Mondjahr ist um elf Tage kürzer als das Sonnenjahr, deshalb wandert der Ramadan rückwärts im Jahreslauf", erklärte einleitend Muhsin Domurcuk, Obmann der Islamischen Föderation in Wörgl und erläuterte die religiösen Hintergründe des Fastenmonats.

Fasten zählt neben dem Bekenntnis, dem fünfmaligen Gebet pro Tag, der Almosensteuer Zakat und der Pilgerfahrt Haddsch zu den fünf Säulen des Islam. Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. Das Fasten beginnt in der Morgendämmerung und endet in der Abenddämmerung mit dem Iftar, dem Fastenbrechen, dessen Urzeit sich täglich mit den Sonnenuntergangszeiten ändert. Der Fastenmonat Ramadan soll von Enthaltsamkeit in allen Bereichen des Lebens gekennzeichnet sein. Essen, trinken und rauchen während des Tages sind unbedingt zu vermeiden. Untersagt sind üble Nachrede, Verleumdung, Lügen und Streitereien. Ausgenommen vom Fastengebot sind Reisende, kranke Menschen, Schwangere Frauen, Menschen vor der Pubertät und Kinder. Nach Möglichkeit sollte der Ramadan nachgeholt werden, wenn man wieder fit ist. Bei dauerhafter Erkrankung gilt das Bezahlen einer täglichen Mahlzeit für andere als Ausgleich.

Das Fasten wurde vom Propheten Mohammed im Koran vorgeschrieben. Im Fastenmonat erfolgt auch die Abrechnung der Almosensteuer, die jeder Muslim, der es sich leisten kann, entrichten soll. Von gläubigen Muslimen wird während des Fastenmonates auch großer Wert auf das gemeinsame Gebet gelegt und wenn Räumlichkeiten gegeben sind, wird auch das Iftar gemeinsam gefeiert. Das Fastenbrechen wird vom Vorbeter eingeleitet. Der Ramadan endet mit dem Fest Al Fitr, nach dem Opferfest das zweitgrößte Fest der Muslime.

   

Gülsah Kaya (Bild links) leitet den Atatürk-Verein, der rund 110 Mitglieder zählt, seit rund drei Jahren. Muhsin Domurcuk (Bild Mitte) informierte die Gäste über den Fastenmonat Ramadan, bevor von Mitgliedern des Atatürk-Vereines das Abendessen serviert wurde. Erster Gang: eine Linsensuppe.

Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner bedankte sich für die Gastfreundschaft und betonte, dass für ein gutes Zusammenleben gegenseitige Achtung und Respekt voreinander die Basis ist. Der Abend in geselliger Runde bot dann Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Unter den Gästen waren weiters u.a. Vizebgm. Sozialreferentin Evelin Treichl, Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner, Integrationsreferent Christian Kovacevic und Stadtarchivar Hans Gwiggner.

   

Der Verein ATIB erstellte für den Ramadan einen "Stundenplan", in dem die Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeiten für jeden Tag vermerkt sind. In der kleinen Küche den Köchen über die Schulter geschaut - zubereitet wurden die köstlichen Speisen auswärts von Mitgliedern des Atatürk-Vereines. Nach der Suppe wurde ein Putenschnitzel mit Pilzrahmsauce, Reis und Gemüse serviert, der türkische Tee bildete nach der Süßspeise Baklava den Abschluss des Abendessens.

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