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Medienmitteilung der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG |
vero / 31.07.2013 13:56
0 Kirchbichl Energie Strom Inn Kraftwerk TIWAG Wasserkraft Kraftwerksbau UVP |
Präsentierten die Schwerpunkte einer Sanierungsoffensive der TIWAG für ihr Innkraftwerk Kirchbichl (von li.): TIWAG-Wasserkraftplaner Bernhard Hofer, TIWAG-Projektleiter Andreas Heel, TIWAG-Vorstandsmitglied Johann Herdina, TIWAG-Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer, sowie die Bürgermeister Georg Karrer, Langkampfen und Josef Haaser aus Angath. Foto: Ascher
TIWAG reicht Projekt zur ökologischen Sanierung und Erweiterung des Innkraftwerkes Kirchbichl zur UVP ein
Mehr Hochwassersicherheit, eine neue Fischwanderhilfe, Schwalldämpfung in der Innschleife und ein Repowering des Kraftwerkes selbst mit einem zusätzlichen Maschinensatz – das sind die Schwerpunkte einer Sanierungsoffensive der TIWAG für ihr Innkraftwerk Kirchbichl. Die Details dieser rund 104 Mio. Euro-Investition, die bereits im Vorjahr der ortsansässigen Bevölkerung vorgestellt worden war, präsentierten die TIWAG-Vorstandsmitglieder Dr. Bruno Wallnöfer und Dipl.-Ing. Johann Herdina heute, am 31. Juli 2013, gemeinsam mit den Bürgermeistern der Standortgemeinden Georg Karrer (Langkampfen) und Josef Haaser (Angath) sowie mit Wasserkraftplaner Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Hofer und mit Projektleiter Dipl.-Ing. Andreas Heel.
Von der Gesamtinvestition entfallen ca. 38 Mio. Euro auf Maßnahmen im Sinne der Sanierungsverordnung und des Hochwasserschutzes und ca. 66,1 Mio. Euro auf die Sanierung der Altanlage und die Kraftwerkserweiterung.
Für Landeshauptmann Günther Platter stellt die Revitalisierung bestehender Kraftwerksanlagen neben dem Neubau und dem Energiesparen einen „wichtigen Baustein zur Festigung unserer Strategie einer Tiroler Energieautonomie“ dar. „Ich begrüße daher ausdrücklich das Sanierungs- und Erweiterungsprojekt der TIWAG an ihrem über 70 Jahre alten Kraftwerk Kirchbichl.“
Seit über 70 Jahren nutzt das Kraftwerk Kirchbichl das Gefälle der dortigen Innschleife zur Erzeugung elektrischer Energie. Nun fordert die aktuelle Rechtslage die Herstellung der Fischpassierbarkeit, die Abgabe einer angemessenen Restwassermenge und die damit verbundene Vernetzung der Lebensräume. Wallnöfer: „Mit dem Sanierungsprojekt in Kirchbichl ergibt sich eine Win-Win-Situation für Umwelt, Energiewirtschaft und für alle Beteiligten: Es steigert die regenerative Stromerzeugung bei gleichzeitiger Verbesserung der gewässerökologischen Lebensraumverhältnisse. Durch ein neues Entlastungsbauwerk wird zudem auch die Hochwassersicherheit der Kraftwerksanlage maßgeblich erhöht.“
Bau-Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Herdina ergänzend dazu: „Unser Vorhaben sieht die Aufweitung des Oberwasserkanales sowie die Errichtung eines zweiten Krafthauses neben dem bestehenden Kraftwerk mit einem Ausbaudurchfluss von zusätzlich 250 m³/s vor. Zudem wird an der Wehranlage ein Dotierkraftwerk errichtet und in Summe eine optimale Nutzung des ausbaufähigen Wasserkraftpotenzials im Projektgebiet erreicht. Das neue Wehrfeld befindet sich zwischen dem bestehenden und dem neuen Krafthaus und trägt wesentlich zur Verbesserung des Hochwasserabflussvermögens der Gesamtanlage bei.“
Regeljahreserzeugung wird um ein Drittel gesteigert
Mit dem Kraftwerksprojekt KW Kirchbichl Erweiterung werden zum TIWAG Kraftwerkspark eine Leistung von 21,2 MW und ein Regelarbeitsvermögen von jährlich ca. 50,5 GWh zugebaut. Damit erhöht sich die Regeljahreserzeugung unter Berücksichtigung der künftigen Dotierwasserabgaben an der Wehranlage von derzeit 131 Gigawattstunden (GWh) um ca. 45 GWh, also um rund ein Drittel.
Seit Mai 2012 informiert die TIWAG die Gemeindevertretungen und die Anwohner im Rahmen von Informationsveranstaltungen und Arbeitsgesprächen über das Vorhaben. Verbesserungsvorschläge und Anpassungswünsche wurden in der Planung bestmöglich berücksichtigt. Projektleiter Dipl.-Ing. Andreas Heel: „Das nun vorliegende Einreichoperat besteht aus 15 großen Ordnern und umfasst ca. 2.900 Seiten sowie 162 Planunterlagen. Wir rechnen mit einem vergleichsweise kurzen Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung und in der Folge mit einer ca. dreieinhalb-jährigen Bauzeit.“
Wesentliche Projektbestandteile:
Verbesserung der Hochwassersicherheit an der bestehenden Kraftwerksanlage
Herstellung der Durchgängigkeit durch Errichtung einer Fischwanderhilfe
Abgabe einer Dotierwassermenge von 15 m³/s in die Innschleife sowie umfassende Schwalldämpfung
Neubau des Oberwasserkanals
Erweiterung der Altanlage durch Zubau eines vierten Maschinensatzes
Technische und energiewirtschaftliche Kennzahlen im Überblick:
Natürliches Einzugsgebiet: 9.310 km²
Ausbaudurchfluss bestehendes Krafhaus: 250 m³/s
Ausbaudurchfluss neues Krafthaus: 250 m³/s
Leistung gesamt: ca. 40 MW
Max. Fallhöhe (bestehendes und neues Krafthaus): 9,7 m
Jahreserzeugung gesamt: 175 GWh / Jahr
Weitere Infos hier als pdf