Die Generalversammlung der Tirol Milch traf die Entscheidung aufgrund einer Standortanalyse. Der Unternehmenssitz mit Geschäftsführung, Verwaltung, Verkauf und Marketing sowie der Abholmarkt bleibt in Innsbruck. Produktion und Logistik werden nach Wörgl verlagert.

Seit Mitte Mai 2006 beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe aus Bereichsverantwortlichen der Tirol Milch und externen Spezialisten mit der Analyse über potenzielle Einsparungen bei einer Zusammenlegung von Produktion und Logistik. Ausschlaggebend für die Prüfung sind im wesentlichen die Kostensituation mit explodierenden Preisen für Strom, Erdgas, Treibstoffe und Verpackungsmaterial sowie anstehende große Investitionen.

Die Generalversammlung der Tirol Milch bestätigte mit 95,4 % der Stimmen das Konzept und den Investitionsplan von Geschäftsführer Andreas Geisler. Im Zeitraum von 2007 bis 2009 wird ein Betrag von 45 Millionen Euro an den Standorten der Tirol Milch in Anlagen und Gebäude investiert. „Durch das Investitionspaket und den Abbau von doppelten Strukturen und der Nutzung aller Synergien erwarten wir ein Einsparungspotenzial von rund 4 Millionen Euro pro Jahr. Die Übersiedlung wird bis zum Ende des Jahres 2009 abgeschlossen sein“, so der Geschäftsführer. Am Mitarbeiterstand von 300 Beschäftigten gibt es auch aufgrund der Verlagerung keine Änderung.

In Wörgl werden die Produktionsanlagen erweitert

„Unser oberstes Ziel ist der Erhalt der Tirol Milch als selbständiges Unternehmen im Eigentum der Tiroler Bauern“, hält Obmann Hans Schweiger fest. Dafür müsse man auch wirtschaftlich nachhaltige Entscheidungen treffen, wenn diese notwendig seien. „Wir wollen den Bauern signalisieren, dass sie sich auch langfristig auf die Tirol Milch verlassen können“, betont Schweiger. Jede Stärkung des Unternehmens infolge von Einsparungen steigere den Ertrag des Unternehmens, sichere die Arbeitsplätze, die Selbständigkeit der Tirol Milch und auch den entsprechenden Milchpreis für die Bauern.

Das geplante Biomasse-Heizwerk wird im Jahr 2007 am Standort Wörgl umgesetzt. „Wir wollen den nachwachsenden Rohstoff Holz nutzen und soweit wie möglich auf fossile Brennstoffe verzichten“, führt Geschäftsführer Geisler aus.

Die Tirol Milch beschäftigt insgesamt 300 Mitarbeiter an den Standorten Innsbruck, Wörgl und Lienz sowie in den Dorfsennereien Aschau, Ebbs und Zell. Im Jahr 2006 wird mit einer Milchanlieferung von 223 Millionen Kilogramm ein Umsatz von 137 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Die Genossenschaft steht im Eigentum von rund 5.000 Tiroler Bauern.

Text: Tirol Milch