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Christbaumfeier in Wörgl zum Adventauftakt |
Ein Bläserquartett der Wörgler Stadtmusikkapelle spielte weihnachtliche Weisen zur Christbaumfeier, zu der Wörgls Gemeinderäte sich zahlreich einfanden - Bildmitte: SPÖ-Vizebgm. Hedi Wechner mit ihrer Fraktion.
"Es gibt ganz wenig, was mit wirklich überraschen kann", begann Kufsteins Bürgermeister Herbert Marschitz seine Ansprache. "Als im Oktober Arnos Anruf kam, ob die Stadt Kufstein Wörgl heuer den Weihnachtsbaum schenkt, war ich wirklich überrascht!" Zuerst sei er sprachlos gewesen, habe dann aber spontan ja gesagt. Und im Hinblick auf die viel zitierte Rivalität zwischen den beiden Städten meinte auch Marschitz, dass der Baum ein optisches Zeichen für die Zusammenarbeit sein solle.
Die Fichte, die unter schwierigen Bedingungen vom Stadtberg geholt und mittels Tieflader nach Wörgl transportiert wurde, steht jetzt als Zeichen des guten Willens am Bahnhofsplatz. Aber wie es mit Symbolen nun mal so ist - die bekommen erst Bedeutung, wenn deren Botschaft gelebt wird. Und so kam die alte Rivalität doch noch ein bisschen durch. Bezeichnete Arno Abler die Stadt Kufstein als "größten Waldbesitzer im Bezirk", so wusste ihn Kufsteins Bürgermeister Herbert Marschitz zu berichtigen: "Wir sind unter den Gemeinden der größte Waldbesitzer Tirols."
Recht ungewöhnlich war auch, dass der Kufsteiner Gemeindechef seinen Auftritt in Wörgl solo absolvierte. Üblicherweise brachten die Bürgermeister von Wörgls Nachbargemeinden ihre Gemeinderäte ebenso mit wie die Musikkapellen. Bügermeister Marschitz lieferte dafür die Erklärung: "In Kufstein schalten wir die Weihnachtsbeleuchtung ohne Festveranstaltung ein. Warum sollten wir es also auswärts mit großen Aufwand tun?" Zudem hätte die Musikkapelle tags darauf Cäcilienkonzert. Mit t dem ihm überantworteten "Befehl" zum Einschalten der Beleuchtung nahm er es auch nicht so formell. Nachdem sich nach seiner kurzen Ansprache nichts rührte, meinte er trocken: "Wenn´s jetzt geht - jetzt wars g´recht!"