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Kein türkischer "Pflichtunterricht" an Wörgler Volksschule

"Es wurde beim Elternabend auch nicht so vermittelt", stellt Isabella Mölk klar. Alle Eltern hatten vor dem besagten Elternabend auch einen Informationsbrief der Schule erhalten, der die Vorgangsweise unmissverständlich erklärt (siehe hier). Kritik am muttersprachlichen Türkisch-Untericht sei beim Elternforum von Eltern bosnischer Herkunft geäußert worden. Die anwesenden Eltern wünschten daraufhin eine Abstimmung über das Projekt. "Dabei stimmten 40 Eltern dafür, 7 dagegen", stellt Volksschuldirektorin Isabella Mölk fest und teilte den Sachverhalt ausführlich auch der FPÖ mit, weshalb sie sich über deren weitere Vorgangsweise wundert. 

"Herr Ince unterrichtet im Teamteaching, also gemeinsam mit der Klassenlehrerin, eine Stunde in der Woche (von 22) die türkischen Kinder in ihrer Muttersprache und hilft dabei der Klassenlehrerin den Unterrichtsstoff dieser Stunde so zu vermitteln, dass ihn auch die türkischen Kinder verstehen. Es soll sie letztendlich beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützen", erklärt VS-Direktorin Isabella Mölk den Sachverhalt und stützt sich bei der Vorgangsweise auf die bestehende gesetzliche Grundlage.

"Das Rundschreiben des BMUKK 27.901/10047-I/5a/2012 betrifft Regelungen für den muttersprachlichen Unterricht. Unter 2.1 finden sich die Regelungen für Volksschulen, Hauptschulen und Polytechnische Schulen: Für die Führung der unverbindlichen Übung/des Freigegenstandes Muttersprachlicher Unterricht beträgt die erforderliche Mindestschülerzahl - sofern im Rahmen der organisatorischen Autonomie nicht eine anderweitige Festlegung getroffen wird - zwölf." Weiters heißt es: " Für Klassen mit einem hohen Anteil an SchülerInnen der gleichen Herkunftssprache bietet sich der muttersprachliche Unterricht in INTEGRATIVER FORM (Teamteaching) an, sofern dies von den betroffenen LEHRKRÄFTEN gewünscht wird. Eine Kombination aus Kursform und Teamteaching ist zulässig und SINNVOLL." 

"An allen Schulen müssen sich  die Kinder zu diesem Unterricht anmelden.  Schulautonom kann mit Beschluss des Schulforums die Eröffnungszahl auf 8 herabgesetzt werden, um eine Lehrkraft für 2 Wochenstunden zu erhalten. Diesen Beschluss gäbe es bereits seit dem Schulforum vom 23.10.2012, allein, -  es fehlen die SchülerInnen dazu. Es haben nur 5 Eltern ihre Kinder zum Unterricht in Bosnisch-Kroatisch-Serbisch angemeldet. Für das Nichtzustandekommen sind also die Eltern verantwortlich, nicht die Schule", teilt Mölk mit. "An der VS Wörgl wird der muttersprachliche Unterricht als unverbindliche Übung sowohl in Kursform am Nachmittag als auch integrativ im Teamteaching geführt, ganz gemäß den Empfehlungen des BMUKK. Wie gesagt, wir würden es auch für andere Muttersprachen anbieten, haben aber immer zu wenig Anmeldungen, um eine Gruppe zu eröffnen."