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Presseaussendung der Initiative "Keine Müllverbrennung in Tirol" |
Eine gute Müll-Lösung? Gut für wen?
"Lange genug ist diskutiert worden. Jetzt liegt eine gute Lösung am Tisch, die wir mit allen Stärken, die schon in die Projekte geflossen sind, weiterführen werden".
Umwelt(?)-Landesrat Hans Lindenberger
Das neuerliche Theater rund um die Tiroler Müll-Lösung macht es uns - den immer und immer öfter zur Kassa gebetenen - Bürgerinnen und Bürgern unmöglich, der Politik Glauben zu schenken.
Zufrieden können jene sein, die mit dem Müll das große Geschäft machen wollen.
Ein Müllofen ist nicht ein Teil der angeblich "guten Lösung", sondern ein Teil des Problems.
Die Politik belügt uns über die Auswirkungen des Verbrennens von Müll im dicht besiedelten Tiroler Unterland für uns und unsere Kinder:Lüge 1: „Wir haben neue sichere Filter"
Elektrofilter filtern nur Grobstäube. Auch Aktivkohlefilter haben nur eine begrenzte Wirkung. Es gibt kein Filter, das Partikel unter 10µm (1 µm = Mikrometer, entspricht dem Millionstel eines Meters) zurückhalten kann. Für ein Dioxinmolekül sind 10µm noch ein „Fußballstadion". „Bei einer Verbrennung frei werdende Gase und Stäube sind alle hochgiftig. Selbst mit dem heutigen Verfahren der trockenen Abgasreinigung und zweistufigen Elektrofiltern werden im Einzugsbereich, je nach Klimabedingungen, enorme Giftmengen freigesetzt".(Max Daunderer, Handbuch der Umweltgifte, Kapitel Müllverbrennungsemissionen, Ecomed-Verlag).
Elektrofilter werden in stillgelegte Bergwerksstollen entsorgt. Sie stecken voller hochgiftiger Schwermetalle und chlorchemischer Verbindungen, ihr Eindringen ins Grundwasser bedeutet eine Umweltkatastrophe. Die Trennung der Feinstäube von den Grobstäuben schafft neue Probleme: massive Zunahme der Allergien und Atemwegserkrankungen durch die Feinstäube.
Die Aktivkohlefilter werden von Subunternehmern ausserhalb der MVAs regeneriert, dabei werden die im Filter absorbierten Dioxine wieder freigesetzt und an die Umwelt abgegeben, sowohl beim Erhitzungsverfahren wie beim Reinigen mit Wasserdampf! Unterm Strich ist das ein reiner Trick, die Dioxine weit weg von der MVA in die Umwelt abzugeben, so dass sie direkt an der MVA nicht gemessen werden können!
Lüge 2: „Müllverbrennung ist gut gegen die drohende Klimakatastrophe, weil die energetische Verwertung von Müll die Energiebilanz verbessert"
CO2 kann nicht gefiltert werden! Pro Tonne verbranntem Müll entsteht eine Tonne des hauptsächlichen Klimakiller-Gases CO2. Müllverbrennung leistet so einen wesentlichen Beitrag zum Treibhauseffekt! Die Anlagen zur Verbrennung von Müllbriketts produzieren die gleichen CO2 - und Schadstoffmengen wie MVAs!
Lüge 3: „Hohe Schornsteinen senken die Umgebungsbelastung"
40% der staubförmigen Giftstoffe gehen trotzdem innerhalb von 5km in Windrichtung auf die Erdoberfläche nieder! Der Rest wird zum Teil über Hunderte von Kilometern verteilt und schafft somit ein internationales Problem. Freigesetztes Gift kommt über Regen, Grundwasser und Nahrungsmittelkette zum Menschen in angereicherter Form zurück!
Lüge 4: „Hohe Verbrennungstemperatur zerstört die Dioxine"Es ist richtig, dass Dioxine über 400 Grad zerstört werden. Aber bei der Abkühlung bilden sich wieder neue Dioxine und noch einige gefährliche chlorchemischen Substanzen dazu! Von 50000 chemischen Substanzen, die bei der Müllverbrennung entstehen, sind die meisten toxikologisch noch gar nicht untersucht!
Initiative "KEINE Müll-Verbrennung in Tirol"
i.V. Elisabeth Lederwasch