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Wildbach- und Lawinenverbauung errichtet Schutzbauten in Bruckhäusl

Die Rutschung beim Fürst in Bruckhäusl wird aufgrund nicht vorhandener Zulieferwege mithilfe von Hubschrauberflügen saniert, der Hang wird mit Schutzbauten gesichert.

Mit tonnenschwerer Last manövrieren in diesen Tagen Hubschrauberpiloten von Kitz-Air in Bruckhäusl und liefern punktgenau Fangnetze und Beton zu den Arbeitern der Wildbach- und Lawinenverbauung, die mit der Sanierung der Hangrutschung östlich des Anzenstein beschäftigt sind. Nach dem Dauerregen im Mai dieses Jahres geriet Anfang Juni der Hang in Bewegung, vermurte und bedrohte darunterliegende Häuser, die daraufhin für Tage evakuiert werden mussten.

Zur Sanierung der Rutschung erfolgt nun eine Hangentwässerung sowie der Einbau von flexiblen, Netz-bespannten Stahlkonstruktionen, die mit Beton im Untergrund verankert werden. Die Arbeiten dauern rund einen Monat, werden mit der Aufforstung beendet, kosten 75.000 Euro und sind Teil einer ganzen Reihe von Sofortmaßnahmen, die die Gebietsbauleitung  Unteres Inntal der Wildbach und Lawinenverbauung  in Wörgl nach den Murenabgängen Anfang Juni durchführt. „Insgesamt werden in Kirchbichl Maßnahmen um rund 650.000 Euro und in Wörgl um rund 560.000 Euro umgesetzt, wobei das ohne die unbürokratische Soforthilfe von Bund und Land nicht möglich wäre“, erklärt DI Andreas Haas, Gebietsleiter in Wörgl. Die Bauvorhaben der Sofortmaßnahmen werden nach einem Aufteilungsschlüssel von 50 % Bund, 40 % Land und 10 % Gemeinde finanziert, wobei sonst der Anteil der Gemeinden von einem Fünftel bis zu einem Drittel reicht.

Zu den größeren Bauvorhaben im Bereich Bruckhäusl zählt die Sicherung des Neuhaus-Grabens bei Luech. „Zwei provisorische Geschiebeauffangbecken wurden bereits errichtet. Murenauffangnetze werden noch errichtet, der Unterlauf des Gerinnes und der Durchfluss bei der Brücke werden vergrößert. Die Arbeiten sollten in einem Monat abgeschlossen sein und kosten rund 250.000 Euro“, teilt Haas mit, der aufgrund der Schadensbehebungen in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel heuer statt des üblichen Jahresbudgets von 4 Millionen Euro rund 10 Millionen Euro in Schutzmaßnahmen investieren wird.

Dass die Schutzbauten wirken, erklärt Haas am Beispiel des Obing-Baches in Bruckhäusl: „Hier ist die gleiche Situation wie beim Neuhausbach, allerdings waren die Geschiebesperren schon errichtet. Sie haben die Muren aufgefangen.“ So wie dieses Geschiebebecken wurden weitere auf Wörgler Gemeindegebiet ausgeräumt: beim Pinnersdorferbach, Riederbach, Aubach und beim Wörglerbach, wo in der Schlucht auch Seilsperren voll verlandet waren: „Hier wurden mehrere tausend Kubikmeter Material ausgeräumt“, erklärt Haas. Auf Wörgler Seite stehen weitere Baumaßnahmen noch beim Hauserwirt-Graben an. Das Geschiebebecken oberhalb der Siedlung wird vergrößert.

Noch kein Sanierungskonzept liegt für den steinschlaggefährdeten Hang beim Stöpflbauern auf Kirchbichler Seite in Bruckhäusl vor. Haas: „Derzeit wird ein Gutachten erstellt, die Umsetzung von Maßnahmen soll 2014 erfolgen.“ „Vermutlich muss hier ein Schutzwall errichtet werden, die Verhandlungen laufen“, teilt Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder mit und weist darauf hin, dass bei der Erarbeitung der Sanierungskonzepte  die Landesgeologen mitgewirkt haben.