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Neuer Biberbau beim Kraftwerk Bruckhäusl

Jüngster Biber-Zuzug: Nachdem sich die Biber an der Brixentaler Ache niedergelassen haben (ein Bau befindet sich bei der Grattenbrücke), richteten sie sich in den vergangenen Wochen im renaturierten Auslauf des Kraftwerkes Bruckhäusl "häuslich" ein.

Für den Kraftwerksbetreiber bedeutet der Eroberungsfeldzug der Biber zusätzliche Arbeit. Die emsigen Nager folgen ihrem Instinkt. Um den Zugang zu ihren Bauten geschützt unter Wasser zu legen, stauen sie Fließgewässer auf, was zu Konflikten mit der Nutzung durch den Menschen führt – insbesonders bei den Drainage-Entwässerungsgräben im Bereich der Stauzonen der Kraftwerke. „Die Entwässerungsgräben wurden gebaut, um die Grundwasserproblematik in den Griff zu bekommen. Hier spielt uns der Biber einen Streich und wir haben laufend Arbeit mit dem Entfernen von Dämmen, was nur in Absprache mit der Behörde geht“, erklärt Othmar Obrist von der Tiwag die Problematik, für deren Lösung eng mit dem Biberbeauftragten des Bezirkes Wilfried Nairz zusammengearbeitet wird.

Zur Sicherheitsfrage werden die Biber-Aktivitäten entlang der Uferbegleitwege, wo angeknabberte Bäume immer wieder zum Gefahrenherd werden und gefällt werden müssen. Der Mehraufwand durch den Biber liege derzeit  bei 200 bis 300 Arbeitsstunden jährlich, schätzt Obrist, wobei die Kosten vom Kraftwerksbetreiber getragen werden.

„Wir sind ständig in Kontakt, die Zusammenarbeit funktioniert einwandfrei und wir finden in gutem Einvernehmung immer Lösungen“, erklärt Wilfried Nairz, Biberbeauftragter für den Bezirk Kufstein. Derzeit zähle man rund 45 Biberreviere im gesamten Bezirk. Die exakte Anzahl der Tiere ist nicht erfasst und schwankt, im Schnitt rechnet man pro Bau 3 Tiere, also 130 im Bezirk. Die nächste Bibergeneration wird im Mai erwartet, natürliche Feinde hat der Nager hier nicht.

Während aufgrund massiver Probleme die Biber in Bayern und in Niederösterreich bereits zum Abschuss frei gegeben wurden – auch in Oberösterreich wird derzeit die Freigabe diskutiert – hält Nairz nichts von einer solchen Vorgangsweise: „Bei uns in gibt es noch keinen Gedanken an eine Abschussfreigabe. Das ist der einfachste Weg. Wir haben bisher noch immer gute Lösungen im Sinne der Biber und der von Schäden Betroffenen gefunden.“  Der Biber war in Tirol bis zu seiner Ausrottung vor 180 Jahren heimisch. An die Rückkehr der Wildtiere müsse sich der Mensch erst wieder gewöhnen.Tirolweit werden 108 Reviere mit zirka 350 Bibern registriert.

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