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Männerberatungsstelle "Mannsbilder" startete Plakataktion |
"Wir haben mit der Vorweihnachtszeit den Zeitpunkt für die Plakataktion bewusst gewählt", leitete Martin Ritsch, Obmann des Tiroler Männerberatungsvereins "Mannsbilder" die Präsentation der groß angelegten Plakataktion ein, die Gewalt gegen Frauen thematisiert. "Das Thema gehört offen angesprochen und enttabuisiert", begründete Landesrätin Elisabeth Zanon ihre Unterstützung für den Verein. "Gewalt kann uns nicht egal sein. Jeder trägt da Verantwortung."
Berater bei den "Mannsbildern": Martin Ritsch, Markus Steger und Martin Christandl (v.l.).
Die Statistik spricht eine klare Sprache: "Der größte Anteil unserer Beratungen sind Männer oder Burschen mit Gewalterfahrungen", teilte Markus Steger, Mitarbeiter der am 15. Junit 2005 gegründeten Männerberatungsstelle Wörgl mit. 2005 wurden 116 Beratungen durchgeführt, heuer bis zum 30. November bereits 245, wobei 35 % dazu zum Thema Gewalt waren, 32 zum Thema Partnerschaft, 21 zur Persönlichkeitsbildung und 12 zu Vaterschaftsfragen.
Zur Thematisierung der häuslichen Gewalt startete die Außenstelle Wörgl gemeinsam mit Männerberatungsstellen in Rosenheim und Salzburg ein EU-Interreg III-Projekt, das bis Ende 2007 läuft und in dessen Rahmen nun die Plakat- und Postkartenaktion umgesetzt wurde. In erster Linie will man männliche Jugendliche erreichen, in zweiter Linie aber auch die Väter: "Das Verhalten der Väter färbt sehr stark auf die Söhne ab."
"Männliche Jugendliche kommen fast ausschließlich zu uns, weil sie zugeschlagen haben", berichtet Martin Christandl von der Männerberatungsstelle Innsbruck. Erst wird im sozialen Umfeld zugeschlagen, später in der Partnerschaft. Darunter leidet das ganze Umfeld. Besonders fatal ist, wenn Kinder Zeuge der Gewalt werden: "Neueste psychologische Forschungen zeigen, dass vor allem Zeugen von Gewaltakten dazu neigen, Gewalt als Verhaltensmuster zu übernehmen. Kinder sollen so etwas nie ansehen müssen. Zu 70 % sind allerdings Kinder im gleichen Raum, wenn zugeschlagen wird. Das ist fatal für die Entwicklung der Kinder."
Die "Mannsbilder" wollen mit Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung die Gewaltspirale unterbrechen: "Gewalt gegen Frauen ist die Wurzel von Gewalt in unserer Gesellschaft allgemein. Hier braucht es viel mehr Zivilcourage - nicht wegsehen, sondern hinschauen und notfalls die Polizei rufen," lautet der Rat.
"Vor allem bei Kindern und Jugendlichen soll nicht weg gesehen werden. Wir stellen fest, dass es bei den Jugendlichen immer mehr an Orientierung fehlt. Wo endet der Spaß? Die Grenzen sind nicht mehr klar, die Gewaltakte werden immer brutaler. Die Übergriffe werden zwar nicht häufiger, aber massiver. Was mich betroffen macht, ist, dass erwachsene Passanten nicht eingreifen, einfach wegsehen", erklärte Martin Christandl und meinte zum Thema Gewalt an den Schulen, dass hier eine bessere Lehrervorbereitung notwendig sei.
Ein Aspekt, dem auch Landesrätin Zanon beipflichtete: "In der Ausbildung der Lehrer wurde gerade hinsichtlich der Gewaltspiele die Medienpädagogik verschlafen."
Wer mehr über die Arbeit der "Mannsbilder" erfahren will, dem sei die Website www.mannsbilder.at empfohlen.
Berater bei den "Mannsbildern": Martin Ritsch, Markus Steger und Martin Christandl (v.l.).
Die Statistik spricht eine klare Sprache: "Der größte Anteil unserer Beratungen sind Männer oder Burschen mit Gewalterfahrungen", teilte Markus Steger, Mitarbeiter der am 15. Junit 2005 gegründeten Männerberatungsstelle Wörgl mit. 2005 wurden 116 Beratungen durchgeführt, heuer bis zum 30. November bereits 245, wobei 35 % dazu zum Thema Gewalt waren, 32 zum Thema Partnerschaft, 21 zur Persönlichkeitsbildung und 12 zu Vaterschaftsfragen.
Zur Thematisierung der häuslichen Gewalt startete die Außenstelle Wörgl gemeinsam mit Männerberatungsstellen in Rosenheim und Salzburg ein EU-Interreg III-Projekt, das bis Ende 2007 läuft und in dessen Rahmen nun die Plakat- und Postkartenaktion umgesetzt wurde. In erster Linie will man männliche Jugendliche erreichen, in zweiter Linie aber auch die Väter: "Das Verhalten der Väter färbt sehr stark auf die Söhne ab."
"Männliche Jugendliche kommen fast ausschließlich zu uns, weil sie zugeschlagen haben", berichtet Martin Christandl von der Männerberatungsstelle Innsbruck. Erst wird im sozialen Umfeld zugeschlagen, später in der Partnerschaft. Darunter leidet das ganze Umfeld. Besonders fatal ist, wenn Kinder Zeuge der Gewalt werden: "Neueste psychologische Forschungen zeigen, dass vor allem Zeugen von Gewaltakten dazu neigen, Gewalt als Verhaltensmuster zu übernehmen. Kinder sollen so etwas nie ansehen müssen. Zu 70 % sind allerdings Kinder im gleichen Raum, wenn zugeschlagen wird. Das ist fatal für die Entwicklung der Kinder."
Die "Mannsbilder" wollen mit Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung die Gewaltspirale unterbrechen: "Gewalt gegen Frauen ist die Wurzel von Gewalt in unserer Gesellschaft allgemein. Hier braucht es viel mehr Zivilcourage - nicht wegsehen, sondern hinschauen und notfalls die Polizei rufen," lautet der Rat.
"Vor allem bei Kindern und Jugendlichen soll nicht weg gesehen werden. Wir stellen fest, dass es bei den Jugendlichen immer mehr an Orientierung fehlt. Wo endet der Spaß? Die Grenzen sind nicht mehr klar, die Gewaltakte werden immer brutaler. Die Übergriffe werden zwar nicht häufiger, aber massiver. Was mich betroffen macht, ist, dass erwachsene Passanten nicht eingreifen, einfach wegsehen", erklärte Martin Christandl und meinte zum Thema Gewalt an den Schulen, dass hier eine bessere Lehrervorbereitung notwendig sei.
Ein Aspekt, dem auch Landesrätin Zanon beipflichtete: "In der Ausbildung der Lehrer wurde gerade hinsichtlich der Gewaltspiele die Medienpädagogik verschlafen."
Wer mehr über die Arbeit der "Mannsbilder" erfahren will, dem sei die Website www.mannsbilder.at empfohlen.