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Presseinfo von der Eventfirma Wendling

Die Idee zu diesem „kreativen Erlebnistag“ mit dem Titel „KUNST AUFSTEHEN“ entstand aus der Tatsache, dass sich der Unfallstag von Life Award Sieger 2011 Paulus Ploier in diesem Jahr zum 30sten Mal jährt und dass "jeder Tag irgendwie ein Tag mehr zum AUFSTEHEN hin ist und war", so Paulus Ploier im Interview.

Das Programm dieser Motivations-Veranstaltung am Mittwoch, 18. Juni 2014:
15:00 Uhr:      Ankommen und Kennenlernen
16:00 Uhr:      Live Maldemonstration

                        Wings for Life Info-Stand und Videovorführung

                        VDMFK Info-Stand und Videovorführung

                        (Vereinigung der mund- und fußmalenden Künstler in aller Welt e.V.)

                        Erfahrungsaustausch von „Alten Hasen“ und „Frisch Verletzten“ 

18:00 Uhr:      Offizielle Eröffnung und Vernissage der Bilderausstellung der Künstler Tina Hötzendorfer, Paulus Ploier, Patrik Fritzer, Josef Habeler & Heinz                Halwachs

19:00 Uhr:      Konzert der „Paulus‘ Painting Blues Band“
21:30 Uhr:      Ende der Veranstaltung

Dieses Projekt ist ein gemeinsames Projekt von dem in Nussdorf am Attersee lebenden Mundmaler, Musiker, sowie Focusing- und Krisenbegleiter Paulus Ploier (www.paulus-art.at), dem der internationale Lebenspreis „Life Award“ in der Kategorie Kunst und Kultur für seine außergewöhnlichen Leistungen verliehen wurde und der in St. Johann in Tirol lebenden Malerin Tina Hötzendorfer (www.rollinart.at). 

Der querschnittgelähmte Paulus Ploier weiter im Interview: „Mein Wunsch mich körperlich wieder zu erheben begleitet mich bis hierher und die Erkenntnis, dass ein seelisches „AUFSTEHEN“ zwingend (!) vor dem körperlichen Erheben stattfinden muss, um es zu „realisieren“ ist für mich heute glasklar. Die Frage „was kann man am besten tun, um dieses Ziel wirklich zu erreichen ist für mich heute leicht zu beantworten, aber ab und zu sehr schwer zu leben“. Jeden Moment bewusst zu leben, jetzt in der Gegenwart, es gibt nur eine Realität und das ist hier und jetzt. Genieße jeden Tag, wenn das schwer geht suche dir Momente, die für dich sind, suche dir Erlebnisse, die dir Freude machen, auch wenn es nur ganz kleine sind und lerne dich und deinen Körper immer mehr anzunehmen. Und der Schlüssel des Ganzen ist die „KUNST DES AUFSTEHENS“, zu sich stehen, zu etwas stehen, zu seiner Meinung stehen, zu seiner Wahrheit stehen, ….. Dieses echt sein ist eine wichtige Grundlage, man glaubt es kaum, für ein körperliches Wohlbefinden. Fühlt sich die Seele wohl, freut sich der ganze Körper. Eine gute Affirmation wäre „Wenn Du am Morgen aufstehst, dann frage dich jeden Tag, was möchte ich heute von diesem Tag“. Unter anderem war dies die „Formel“, das „Werkzeug“ für den Heilungsweg von Paulus Ploier bis zum heutigen Tag.

Jahrelang von Schmerzen geplagt, mit Ängsten überschüttet, einfach nicht mehr lebensfähig und aussichtslos, ob sich noch irgendetwas ändern wird im Leben ….. ?, eine für den nicht behinderten Menschen wahrscheinlich überhaupt nicht realistisch vorstellbare Situation. Diese „seine Wahrheit“ hat ihn durchhalten lassen, sodass er große Veränderungen erleben durfte. Nun sitzt er seit 30 Jahren in seinem Rollstuhl und hat alle kreativen Ebenen, die er mitbekommen hat zur Entfaltung bringen dürfen. „Musik“, „Mundmalerei“ und „Krisenbegleitung“ verwandelten Paulus Ploier vom ständigen Hilfe-Bedürftigen hin zum Hilfe-Gebenden, das wiederum seiner Seele gut tut und somit auch seinem Körper.

Paulus Ploier: „Dabei habe ich der VDMFK (Vereinigung der mund- u. fußmalenden Künstler in aller Welt) sehr für ihre Unterstützung zu danken. Heute bin ich Vollmitglied nach dem ich vor 24 Jahren als Stipendiat aufgenommen wurde.

Das Bestreben unserer Vereinigung ist es alle Menschen, die ihre Hände nicht gebrauchen können und mit dem Mund oder dem Fuß malen, zum Beitritt zu bewegen.

So darf  dieser Event „KUNST AUFSTEHEN“  eine Motivation für alle, oft schwer behinderten Menschen sein, den Pinsel einfach in den Mund zu nehmen!“ Und „Wings for Life“ die internationale Stiftung für Rückenmarksforschung mit der Powerfrau Anita Gerhardter an der Spitze motiviert die Querschnittgelähmten jeden Tag „das Beste“ aus ihrem Leben zu machen!

Die 27-jährige Tina Hötzendorfer aus St. Johann hatte vor sechs Jahren einen Unfall, welcher das Leben der Tirolerin von einer Sekunde auf die andere komplett veränderte. Beim Snowboarden stürzte sie so unglücklich, dass sie sich einen Trümmerbruch des sechsten Halswirbels zuzog und seither von den Schultern abwärts querschnittsgelähmt ist.

Doch die Hoffnung hat sie nicht verloren, ganz im Gegenteil. "Ich lebe jetzt bewusster und glücklicher, als vor meinem Unfall. Man muss an seiner Einstellung zum Leben arbeiten." So schaut sie nicht zurück und betrauert das, was sie nicht mehr machen kann, sondern blickt optimistisch nach Vorne und steckt sich immer wieder neue Ziele.

Seit 2011 widmet sie sich mit großer Freude der Malerei. Diese stellt jedoch eine große Herausforderung für die junge Frau dar, da sie aufgrund ihrer hohen Querschnittslähmung auch ihre Finger nicht mehr bewegen kann. "Mit meiner Kunst kann ich mich kreativ entfalten und frei ausleben". Tina malt autodidaktisch Bilder, die durch Eindrücke einer Asienreise geprägt sind.  Sie verwendet u. a. Symbole aus dem Buddhismus und Hinduismus und gibt so jedem Bild eine besondere Bedeutung. Außerdem verwendet die Künstlerin Bordüren und Applikationen aus Indien, Edelsteine, Perlen, usw.. Die "Glückselefanten" gelten bereits als Markenzeichen. Auf zahlreiche Ausstellungen kann die Künstlerin bereits zurückblicken u. a. im Hotel Post in St. Johann i. T., in der Galerie Kitz Art in Kitzbühel, bei der ART Innsbruck und im Restaurant Villa Masianco in St. Johann i. T. Eine Ausstellung in New York City und die Eröffnung ihrer eigenen Galerie in St. Johann i. T. sind für dieses Jahr geplant.

Seit Anfang 2014 arbeitet sie auch als Maltherapeutin im Rehabilitationszentrum Bad Häring und kann so ihre Techniken auch an andere Patienten mit Querschnittslähmung weitergeben. Desweiteren engagiert sich die junge Frau für die Stiftung "Wings for Life". Sie ist davon überzeugt, dass die Forschung einen Weg finden wird, Querschnittslähmung irgendwann zu heilen oder zumindest das Leben mit so einer Verletzung zu erleichtern.

Text: Klaus Wendling