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Presseaussendung von Nicole Schreyer
vero / 13.10.2014 10:05
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Tirol  Kufstein  Konferenz  Natur  Naturschutz  Feuchtgebiete  Ramsar 

 

Internationale Konferenz zum Feuchtgebietsschutz in Kufstein

 

Am Fuß des Ramsar - Schutzgebietes Wilder Kaiser findet vom 20. bis zum 24. Oktober die 8. Europäische Ramsar-Konferenz statt

130 ExpertInnen aus 40 europäischen Ländern treffen sich in der Festungsstadt um unter dem Titel „Wetlands for our future – Feuchtgebiete für unsere Zukunft“  über den Feuchtgebietsschutz in Europa zu diskutieren, neueste Entwicklungen auf diesem Gebiet von Wissenschaftern und NGOs zu erfahren und Meinungen auszutauschen.

Vor einem Jahr wurde der Wilde Kaiser zum Ramsar - Schutzgebiet erkoren. Dabei zeigten sich die offiziellen Ramsar-Vertreter so beeindruckt von der Schönheit des Gebiets und der Festungsstadt, dass sie sich dafür einsetzten, die 8. Europäische Ramsar-Konferenz in Kufstein abzuhalten. Der frisch renovierte Stadtsaal bietet als moderner Kongresssaal auch das entsprechende Ambiente.

Auf dem Programm stehen Workshops wie grenzüberschreitende Zusammenarbeit an Flussläufen oder Feuchtgebiete und Klimawandel aber auch Exkursionen ins Ramsar-Schutzgebiet Wilder Kaiser und in die Schwemm.

Besonders wichtig ist es den Veranstaltern, dass auch die Bevölkerung mit eingebunden ist. Am Mittwoch den 22.10. findet daher um 19.30 im Stadtsaal ein Kurzfilmabend statt, zu dem alle Naturbegeisterten herzlich eingeladen sind. Alle teilnehmenden Länder konnten Kurzfilme über ihre Ramsargebiete einreichen, die BesucherInnen wählen dann die besten Beiträge.

 

Über die Ramsar-Konvention

Die Ramsar-Konvention bezeichnet das Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung, englisch Convention on Wetlands of International Importance especially as Waterfowl Habitat. Es ist ein völkerrechtlicher Vertrag, dessen Ausarbeitung von der UNESCO angestoßen wurde. Geschlossen wurde das Übereinkommen 1971 in der Stadt Ramsar im Iran, in der die Vertragsverhandlungen stattfanden, in Kraft trat die Konvetion 1975 und zählt derzeit 161 Unterzeichnerstaaten.

Vier Hauptbereiche sind von den Vertragsparteien umzusetzen. Diese sind der Schutz von Feuchtgebieten, die Förderung der internationalen Zusammenarbeit beim Schutz von Feuchtgebieten, die Förderung des Informationsaustausches über Feuchtgebietsschutz und die Unterstützung der Arbeit der Konvention.


Dabei stellen Ramsar-Gebiete keine eigene Schutzkategorie dar, sondern sind viel mehr ein Gütesiegel mit der freiwilligen Verpflichtung zu einer nachhaltigen, ökologisch ausgewogenen Nutzung.

In Tirol gibt es neben dem Wilden Kaiser noch ein weiteres Ramsar-Gebiet, die grenzübergreifende Bayerische Wildalm und Wildalmfilz auf Brandenberger Grund im Rofan.
Zu den insgesamt 23 Ramsargebieten in Österreich zählen unter anderem der Neusiedlersee, die Donau-March-Thaya-Auen, das Rheindelta im Bodensee oder die Moore am Pass Thurn auf Salzburger Seite.
Bei unseren deutschen Nachbarn sind der Chiemsee, Ammersee und Starnberger See Ramsargebiete und viele Küsten des Wattenmeeres.
International gesellt sich der Wilde Kaiser zu so beeindruckenden Gebieten wie, die Everglades in den USA, das Donaudelta in Rumänien und viele weitere Flussdeltas wie etwa von Okawango, Niger, Indus und Wolga.