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Musikalische Lesung am 7. November 2014: Die Rolle der Frau im 1. Weltkrieg |
vero / 28.10.2014 04:57
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„In roten Schuhen tanzt die Sonne sich zu Tod…Briefe einer Soldatenfrau“ ist der Titel der Veranstaltung von MINERVA und die erste Gedichtzeile der expressionistischen Dichterin Elisabeth Meinhard, die damit thematisch in diese brisante Zeit kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges einleitet. Das Einzelschicksal der damals jung verheirateten und hochschwangeren Johanne Boldt zeigt eindrucksvoll, wie sich die Frauen in der damaligen Gesellschaft, an der Heimatfront ohne Männer aber wider männlichen Vorurteilen tagtäglich aufs Neue bewähren mussten. Und dies auch taten. Die Forderung nach Gleichwertigkeit, Freiheit und Anerkennung verhallte allerdings bald. Was blieb, ist der Ruf, die Welt auch unter einem anderen Gesichtswinkel als dem männlichen zu sehen.
Claire Goll – Juli 1917:
„Der schmachvolle Zusammenbruch der von Männern geführten Völker müsste uns endlich lehren, die Welt unter einem andern Gesichtswinkel als dem männlichen zu sehen. Aus diesem Krieg müssten wir ewigen, zur Passivität verdammten Minderjährigen hineinwachsen in unsere Erdball-Aufgabe: der Mitarbeit an der Vergeistigung und Verbrüderung der Menschen…
Wir Talentlosen, wir kleinen Statistinnen, die wir nie mitspielen durften auf der Bühne der Welt! Wann werden wir endlich nicht mehr Chor sein, der klagt, sondern einzeln auftreten im Leben? Wie lange wollen wir uns noch zurückdrängen lassen von den eitlen, brutalen Mimen der Gewalt? Wo bleibt unsere Revolution?“