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Antike Kartografie als Passion - eine neue Ära in der Kartografie |
Martin Bertel kennen die meisten Wörgler durch seine Frau Edith, die seit der Pensionierung von Gustl Schwarzmann das Tagungshaus Wörgl der Erzdiözese Salzburg umsichtig leitet. Martins Arbeiten erreichen nicht nur die regionale, sondern auch die überregionale öffentlichkeit, wenngleich der Experte dahinter das Rampenlicht scheut und sein Licht eher unter den Scheffel stellt, als damit anzugeben.
Regional "punktete" Martin Bertel im Herbst 2006 als Leiter eines Fotokurses für digitale Fotografie im Tagungshaus Wörgl. Am 27. Jänner 2007 fand sich ein Großteil der 19 KursteilnehmerInnen in kleiner, intimer Runde zur Eröffnung der daraus entstandenen Bilder ein. Der Kurs vermittelte die Unterschiede, auf die zwischen analoger und digitaler Fotografie zu achten ist, befasste sich mit der richtigen Handhabung von Digitalkameras und wie mit dieser Technik die besten Resultate zu erzielen sind.
"Wer mit analoger Fotografie gute Bilder produzierte, ist beim Umstieg auf digitale Fotografie oft enttäuscht. "Es ist dann gar nicht einfach, sich einzugestehen, dass die Bilder nicht mehr so gut sind. Das liegt daran, dass analoge Bilder im Fotolabor bei der Ausarbeitung bereits nachbehandelt und um Blendenwerte bis zu 2 plus oder minus korrigiert werden", plauderte Martin aus der Fotografenpraxis. Mit dem Ergebnis seiner Kursteilnehmer, das derzeit im Tagungshaus Wörgl in den Räumlichkeiten im Parterre besichtigt werden kann, zeigte sich der Kursleiter sehr zufrieden.
Spezialgebiet antike Kartografie
Das Festhalten des Augenblicks im Hier und Jetzt ist nur ein Teil der Arbeit des Fotografenmeisters und diplomierten e-Journalisten Martin Bertel. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie lebte er vier Jahre in Istanbul, um mit den Jesuiten den vorderen Orient wissenschaftlich zu erkunden.
Aus dieser Zeit blieb ihm die Liebe zu seiner "eigentlichen Passion", wie er sagt, der antiken Kartografie. Gerade in diesem Bereich werde oft nicht exakt mit den Quellen umgegangen, was dann zu verfälschten Aussagen und Interpretationen führe. Martin Bertels Ziel ist, eine neue Ära in der Kartografie anzugehen. Dass er dabei auf einem ausgezeichneten Weg ist, bestätigen ihm die Kontakte zu Universitäten in Bern, Bamber, Tübingen, Stuttgart, Innsbruck und Jerusalem.
Diese neue Ära soll einerseits durch exaktere Einarbeitung des Original-Quellenmaterials der antiken Geografen und andererseits durch neue Visualisierung am Computer eingeläutet werden. Die Software, die Martin Bertel zur Erstellung seiner Karten, Relief und Satellitenaufnahmen in höchster Auflösung verwendet, wurde weltweit nur 500 Mal verkauft. In Österreich darf sie außer von ihm nur vom ORF angewendet werden - der sie übrigens auf Bertels Empfehlung hin ankaufte. Martin arbeitete auch schon im Auftrag des ORF, erstellte die Kartenanimationen für das Weltjournal, die in München 2005 mit der TV-Design-Auszeichnung bedacht wurden.
Zu seinen Auftraggebern zählt auch die Erzdiözese Salzburg, wenn es um antike Kartografie geht. Dabei geht er mit besonderer Akribie ans Werk, verifiziert alte Ortsnamen und bringt diese Informationen in Karten auf heutiges Design-Niveau, denen exakte Satellitenaufnahmen zugrunde liegen. Martin Bertel arbeitet am Aufbau von Datenbanken mit 40 verschiedenen Sprachen. Das wissenschaftlich hohe Niveau seiner Arbeit erstaunt selbst Universitätsprofessoren, die verwundert wahrnehmen, dass hier außerhalb des universitären Bereiches wissenschaftlich Revolutionäres geleistet wird. Das Konzept sei fehlerfrei, aber unfinanzierbar, stellte etwa Prof, Olshausen von der Universität Stuttgart fest.
Aber Martin Bertel hat auch dafür eine Lösung gefunden und will jetzt das Standardwerk der antiken Kartografie, den TAVO (Tübische Atlas des Vorderen Orients) mit seinen 294 Karten neu digitalisieren. "Bisher war das Problem, dass Wissenschafter sich für die Erstellung dieser Karten bei mehreren gleichen Ortsbezeichnungen auf eine festlegen mussten. Das kann jetzt stimmen oder auch nicht. Das daraus resultierende Problem ist nun, dass Wissenschafter ihre Hypothesen auf diese Karten stützen, aber viele Angaben nicht mit den tatsächlichen Quellen übereinstimmen", schildert Martin Bertel seine Motivation, mit viel Zeitaufwand und Liebe zum Detail sich mit den Herausforderungen historischer Kartografie zu beschäftigen.
Neuer Fotokurs startet im März 2007
Bodenhaftung im Hier und Jetzt verleiht dem begeisterten Historiker seine Familie - und das Fotografieren, wenngleich sich seine Frau Edith dagegen sträubt und Goethe zitiert: "Verweile doch, du bist so schön - damit verlor Faust seine Seele an Mephisto. Fotografiert zu werden ist festgehalten werden im Augenblick. Und ich möchte älter werden dürfen." Edith verweist auch auf Naturvölker, die es aus Aberglauben ablehnen, fotografiert zu werden. Diesem "teuflischen Element" der Fotografie stehe aber auch der himmlische gegenüber - das Festhalten des Paradieses, der schönen Erinnerungen - und so wünschte sie bei der Eröffnung der Fotoausstellung allen Betrachtern, dass sie das himmlische Element in den Bildern entdecken mögen.
Die eigenen kreativen Fähigkeiten im Umgang mit dem Medium digitale Fotografie zu entdecken gilt es beim nun folgenden Aufbaukurs mit Martin Bertel im Tagungshaus Wörgl. Der Kurs richtet sich an alle, die bereits digital fotografieren, erste Erfahrungen mit dem Photoshop haben und leicht verständlich wissen wollen, wie Profis gute Bilder machen. Dazu gibt es im Kurs viele Tipps und Tricks. Der "Schnupperabend" findet am 5. März, der Workshop dann am 19. und 26. März 2007 sowie am 2.und 16. April 2007 statt. Anmeldung und weitere Infos im Tagungshaus Wörgl, Tel. 05332/74146 sowie auf der Website www.tagungshaus.at
Regional "punktete" Martin Bertel im Herbst 2006 als Leiter eines Fotokurses für digitale Fotografie im Tagungshaus Wörgl. Am 27. Jänner 2007 fand sich ein Großteil der 19 KursteilnehmerInnen in kleiner, intimer Runde zur Eröffnung der daraus entstandenen Bilder ein. Der Kurs vermittelte die Unterschiede, auf die zwischen analoger und digitaler Fotografie zu achten ist, befasste sich mit der richtigen Handhabung von Digitalkameras und wie mit dieser Technik die besten Resultate zu erzielen sind.
"Wer mit analoger Fotografie gute Bilder produzierte, ist beim Umstieg auf digitale Fotografie oft enttäuscht. "Es ist dann gar nicht einfach, sich einzugestehen, dass die Bilder nicht mehr so gut sind. Das liegt daran, dass analoge Bilder im Fotolabor bei der Ausarbeitung bereits nachbehandelt und um Blendenwerte bis zu 2 plus oder minus korrigiert werden", plauderte Martin aus der Fotografenpraxis. Mit dem Ergebnis seiner Kursteilnehmer, das derzeit im Tagungshaus Wörgl in den Räumlichkeiten im Parterre besichtigt werden kann, zeigte sich der Kursleiter sehr zufrieden.
Spezialgebiet antike Kartografie
Das Festhalten des Augenblicks im Hier und Jetzt ist nur ein Teil der Arbeit des Fotografenmeisters und diplomierten e-Journalisten Martin Bertel. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie lebte er vier Jahre in Istanbul, um mit den Jesuiten den vorderen Orient wissenschaftlich zu erkunden.
Aus dieser Zeit blieb ihm die Liebe zu seiner "eigentlichen Passion", wie er sagt, der antiken Kartografie. Gerade in diesem Bereich werde oft nicht exakt mit den Quellen umgegangen, was dann zu verfälschten Aussagen und Interpretationen führe. Martin Bertels Ziel ist, eine neue Ära in der Kartografie anzugehen. Dass er dabei auf einem ausgezeichneten Weg ist, bestätigen ihm die Kontakte zu Universitäten in Bern, Bamber, Tübingen, Stuttgart, Innsbruck und Jerusalem.
Diese neue Ära soll einerseits durch exaktere Einarbeitung des Original-Quellenmaterials der antiken Geografen und andererseits durch neue Visualisierung am Computer eingeläutet werden. Die Software, die Martin Bertel zur Erstellung seiner Karten, Relief und Satellitenaufnahmen in höchster Auflösung verwendet, wurde weltweit nur 500 Mal verkauft. In Österreich darf sie außer von ihm nur vom ORF angewendet werden - der sie übrigens auf Bertels Empfehlung hin ankaufte. Martin arbeitete auch schon im Auftrag des ORF, erstellte die Kartenanimationen für das Weltjournal, die in München 2005 mit der TV-Design-Auszeichnung bedacht wurden.
Zu seinen Auftraggebern zählt auch die Erzdiözese Salzburg, wenn es um antike Kartografie geht. Dabei geht er mit besonderer Akribie ans Werk, verifiziert alte Ortsnamen und bringt diese Informationen in Karten auf heutiges Design-Niveau, denen exakte Satellitenaufnahmen zugrunde liegen. Martin Bertel arbeitet am Aufbau von Datenbanken mit 40 verschiedenen Sprachen. Das wissenschaftlich hohe Niveau seiner Arbeit erstaunt selbst Universitätsprofessoren, die verwundert wahrnehmen, dass hier außerhalb des universitären Bereiches wissenschaftlich Revolutionäres geleistet wird. Das Konzept sei fehlerfrei, aber unfinanzierbar, stellte etwa Prof, Olshausen von der Universität Stuttgart fest.
Aber Martin Bertel hat auch dafür eine Lösung gefunden und will jetzt das Standardwerk der antiken Kartografie, den TAVO (Tübische Atlas des Vorderen Orients) mit seinen 294 Karten neu digitalisieren. "Bisher war das Problem, dass Wissenschafter sich für die Erstellung dieser Karten bei mehreren gleichen Ortsbezeichnungen auf eine festlegen mussten. Das kann jetzt stimmen oder auch nicht. Das daraus resultierende Problem ist nun, dass Wissenschafter ihre Hypothesen auf diese Karten stützen, aber viele Angaben nicht mit den tatsächlichen Quellen übereinstimmen", schildert Martin Bertel seine Motivation, mit viel Zeitaufwand und Liebe zum Detail sich mit den Herausforderungen historischer Kartografie zu beschäftigen.
Neuer Fotokurs startet im März 2007
Bodenhaftung im Hier und Jetzt verleiht dem begeisterten Historiker seine Familie - und das Fotografieren, wenngleich sich seine Frau Edith dagegen sträubt und Goethe zitiert: "Verweile doch, du bist so schön - damit verlor Faust seine Seele an Mephisto. Fotografiert zu werden ist festgehalten werden im Augenblick. Und ich möchte älter werden dürfen." Edith verweist auch auf Naturvölker, die es aus Aberglauben ablehnen, fotografiert zu werden. Diesem "teuflischen Element" der Fotografie stehe aber auch der himmlische gegenüber - das Festhalten des Paradieses, der schönen Erinnerungen - und so wünschte sie bei der Eröffnung der Fotoausstellung allen Betrachtern, dass sie das himmlische Element in den Bildern entdecken mögen.
Die eigenen kreativen Fähigkeiten im Umgang mit dem Medium digitale Fotografie zu entdecken gilt es beim nun folgenden Aufbaukurs mit Martin Bertel im Tagungshaus Wörgl. Der Kurs richtet sich an alle, die bereits digital fotografieren, erste Erfahrungen mit dem Photoshop haben und leicht verständlich wissen wollen, wie Profis gute Bilder machen. Dazu gibt es im Kurs viele Tipps und Tricks. Der "Schnupperabend" findet am 5. März, der Workshop dann am 19. und 26. März 2007 sowie am 2.und 16. April 2007 statt. Anmeldung und weitere Infos im Tagungshaus Wörgl, Tel. 05332/74146 sowie auf der Website www.tagungshaus.at