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Gaststubenbühne Wörgl feiert 20-Jahr-Jubiläum mit absurdem Theater |
Unter Schauspielschülern gelten Slawomir Mrozeks Werke als beliebt, wenn´s darum geht, vor zu sprechen. Damit erschöpft sich aber meist - leider - die Bekanntheit des polnischen Gegenwarts-Dramatikers in unseren Breiten. Helmut Häusler, der lange Jahre die Gaststubenbühne entscheidend mitprägte, gab den Anstoß dazu, zum 20-Jahr-Jubiläum Mrozek auf die Bühne zu bringen.
Eine gute Idee, die Regie-Newcomer Thomas Kraft mit seinem SchauspielerInnen-Team gekonnt umgesetzt hat. Mrozek hielt mit "Das Martyrium des Piotr O´Hey" und "Auf hoher See" 1959 bzw. 1961 der polnischen Gesellschaft und damit einem totalitären Regime einen Spiegel vor, der die Absurdität des politischen und gesellschaftlichen Alltags entlarven sollte. Als Zuseher heute wundert man sich über die zeitlos aktuelle Brisanz, wie der Autor hier mithilfe der Satire und Parodie auch heutige Verhaltensweisen entlarvt.
Im "Martyrium des Piotr O´Hey" erfährt ein Familienvater, dass in seinem Badezimmer ein Tiger haust. Damit wird seine Wohnung Mittelpunkt des öffentlichen Interesses - von der Finanz bis zum Zirkusdirektor, Wissenschafter, Diplomaten, indische Maharadschas auf Tigerjagd und Schulklassen auf Lehrausflug - das alles muss vom "vaterlands-treuer Staatsbürger" akzeptiert werden. Bis zur Aufforderung, als Köder an der Tigerjagd mitzuwirken. Ein Opfer wird schließlich gebraucht...
Um den Weg dazu, wie man zum Opfer wird, geht´s auch im Einakter "Auf hoher See". Drei Schiffbrüchige stehen vor der Wahl, zu verhungern oder auf kannibalistische Weise weiterzuleben. Alle wollen essen - und da soll einer der Drei gegessen werden. Aber wer? Als "zivilisierte" Menschen versuchen die drei, Auswahlkritierien zu finden. Dabei versagen demokratische Wahlen ebenso wie Appelle an die Gerechtigkeit. Doch das Opfer findet sich...
Humor mit Tiefgang zeichnet Mrozeks Stücke aus - und die Darsteller die pointierte Umsetzung. Trotz nachdenklich stimmender Thematik kommt das Lachen dank guter Situationskomik nicht zu kurz. Auf der Bühne stehen Mike Zangerl, Priska Mey, Lukas Wimmler, Johanna Lugger, Otto Naschberger, Edith Wieser, Lisa Karrer, Hans-Peter Teufel, Birgit Hermann-Kraft, Otto Gartelgruber, Markus Steinbacher, Stuart Kugler, Margit Schober und Sabine Lederer-Köbl. Backstage wieder mit dabei: Otto Gartelgruber (Bühnenbau), Fritz Seelig (Licht), Mathilde Egitz (Ton), Alex Mey (Plakat) und Getraud Kapfinger (Tanz-Choreographie).
Zur Premiere fanden sich zahlreiche Wegbegleiter der vergangenen 20 Jahre wie auch Mitglieder anderer Bühnen ein. Mag. Irene Turin freute sich über den Premierenerfolg ebenso wie Claudia Lugger, Obfrau der Rattenberger Schlossbergspiele.
Zur Premierenfeier spielte das Trio "Lucky Joe" aus Kufstein Blues und Rock, womit für Regisseur Thomas Kraft an den Drums sein 43. Geburtstag nach der Krönung des Premierenerfolges auch noch musikalisch mit bester Stimmung ausklang.
Weitere Vorstellungen gibt´s am 3.,5.,10.,11.,27.,28. und 30. April 2007 jeweils um 20 Uhr im Astnersaal in Wörgl. Infos und Kartenreservierung auch unter www.gsbw.net
Weitere Fotos gibt´s in der Galerie - hier anklicken.
Eine gute Idee, die Regie-Newcomer Thomas Kraft mit seinem SchauspielerInnen-Team gekonnt umgesetzt hat. Mrozek hielt mit "Das Martyrium des Piotr O´Hey" und "Auf hoher See" 1959 bzw. 1961 der polnischen Gesellschaft und damit einem totalitären Regime einen Spiegel vor, der die Absurdität des politischen und gesellschaftlichen Alltags entlarven sollte. Als Zuseher heute wundert man sich über die zeitlos aktuelle Brisanz, wie der Autor hier mithilfe der Satire und Parodie auch heutige Verhaltensweisen entlarvt.
Im "Martyrium des Piotr O´Hey" erfährt ein Familienvater, dass in seinem Badezimmer ein Tiger haust. Damit wird seine Wohnung Mittelpunkt des öffentlichen Interesses - von der Finanz bis zum Zirkusdirektor, Wissenschafter, Diplomaten, indische Maharadschas auf Tigerjagd und Schulklassen auf Lehrausflug - das alles muss vom "vaterlands-treuer Staatsbürger" akzeptiert werden. Bis zur Aufforderung, als Köder an der Tigerjagd mitzuwirken. Ein Opfer wird schließlich gebraucht...
Um den Weg dazu, wie man zum Opfer wird, geht´s auch im Einakter "Auf hoher See". Drei Schiffbrüchige stehen vor der Wahl, zu verhungern oder auf kannibalistische Weise weiterzuleben. Alle wollen essen - und da soll einer der Drei gegessen werden. Aber wer? Als "zivilisierte" Menschen versuchen die drei, Auswahlkritierien zu finden. Dabei versagen demokratische Wahlen ebenso wie Appelle an die Gerechtigkeit. Doch das Opfer findet sich...
Humor mit Tiefgang zeichnet Mrozeks Stücke aus - und die Darsteller die pointierte Umsetzung. Trotz nachdenklich stimmender Thematik kommt das Lachen dank guter Situationskomik nicht zu kurz. Auf der Bühne stehen Mike Zangerl, Priska Mey, Lukas Wimmler, Johanna Lugger, Otto Naschberger, Edith Wieser, Lisa Karrer, Hans-Peter Teufel, Birgit Hermann-Kraft, Otto Gartelgruber, Markus Steinbacher, Stuart Kugler, Margit Schober und Sabine Lederer-Köbl. Backstage wieder mit dabei: Otto Gartelgruber (Bühnenbau), Fritz Seelig (Licht), Mathilde Egitz (Ton), Alex Mey (Plakat) und Getraud Kapfinger (Tanz-Choreographie).
Zur Premiere fanden sich zahlreiche Wegbegleiter der vergangenen 20 Jahre wie auch Mitglieder anderer Bühnen ein. Mag. Irene Turin freute sich über den Premierenerfolg ebenso wie Claudia Lugger, Obfrau der Rattenberger Schlossbergspiele.
Zur Premierenfeier spielte das Trio "Lucky Joe" aus Kufstein Blues und Rock, womit für Regisseur Thomas Kraft an den Drums sein 43. Geburtstag nach der Krönung des Premierenerfolges auch noch musikalisch mit bester Stimmung ausklang.
Weitere Vorstellungen gibt´s am 3.,5.,10.,11.,27.,28. und 30. April 2007 jeweils um 20 Uhr im Astnersaal in Wörgl. Infos und Kartenreservierung auch unter www.gsbw.net
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