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Rockfestival am 13. und 14. Juli 2007 in Angerberg |
Raus aus den Probekellern, rauf auf die Bühne - diesem Motto blieb das in den 1990er Jahren von der Angerberger Initiative erstmals durchgeführte Rockfest "Volles Rohr" in Angerberg treu. Von Jahr zu Jahr kamen mehr Fans - und damit Auflagen für die Veranstalter. Die Angerberger Initiative löste sich auf, der Nachfolgeverein Kult-Ur-Werk warf dann angesichts des Aufwandes nach dem fünften Festival das Handtuch. Nach ein paar Jahren Pause beschloss 1999 dann der Sportverein Angerberg, mit "Volles Rohr" neu durchzustarten.
"Volles Rohr" erwarb sich in den folgenden Jahren auch überregional einen Spitzenruf in der Szene, was Manfred Stane (Foto) als Organisator der Bands an den Anfragen messen kann: "Die Leute wissen, dass sie sich ab 3. Jänner anmelden können. Bereits mittags sind die ersten Anrufe da, an die dreißig Bands fragten auch dieses Jahr wieder an, ob sie spielen können." Die Anfragen, die jedes Jahr mehr werden, trudeln mittlerweile aus ganz Tirol, Vorarlberg, dem südbayerischen Raum und bis nach Oberösterreich ein.
Immer bessere Qualität
"Volles Rohr" bleibt aber dem Grundkonzept, Auftrittsmöglichkeiten für regionale Bands zu schaffen, treu. Stane: "Wir lassen nur Bands aus dem Raum Wörgl/Angerberg sowie aus dem Unterland zwischen Kufstein und Kramsach auftreten. Das hat sich bewährt." Bewährt hat sich auch, die Gage in Form von Eintrittskarten auszuzahlen - der Vorverkauf läuft über die Bands, das eingenommene Geld aus dem Kartenverkauf bleibt gleich den MusikerInnen.
Was sich gegenüber den Anfangsjahren geändert hat, ist die Qualität der Bands. Und hier gibt´s ein großes Lob vom Veranstalter: "Die Qualität der Musik hat sich in den vergangenen acht Jahren gewaltig gesteigert, man merkt, da wird ernsthaft gearbeitet. Auch die Songtexte sind viel anspruchsvoller geworden."
Volles Rohr wurde in den vergangenen Jahren immer mehr zum Publikumsmagneten und trug mit anderen Initiatoren dazu bei, dass eine sehr lebendige regionale Band-Szene entstand. Zu den Pionieren zählte Luggi Ascher mit seinem legendären Café Ascher in Breitenbach ebenso wie jetzt mit der Heimspiel-Aktion im Komma Wörgl, mit der junge heimische Bands unterstützt werden. Auftrittsmöglichkeiten schufen auch die "Schoissis" mit der mittlerweile geschlossenen BG-Bar in Breitenbach sowie etliche Festivals wie Pölvenrock in Bad Häring oder Rock nem an Inn in Angath.
Die Zahl der Bands, die zwischen Kufstein und Kramsach zuhause sind, schätzt Manfred Stane auf über 100. Zur Metal-Szene kommen zunehmend junge Punk- und Hardcore-Bands. Mit Bands United bildete sich bereits vor Jahren eine Plattform und der heuer gegründete Jugendkulturverein Burning Eight verbindet seine Veranstaltungen mit gesellschaftpolitischen Anliegen - gegen Drogenmissbrauch und Rassismus.
Sicherheitskonzept und Security - ohne läuft nix!
Der Publikumszustrom - 2006 kamen über 1000 Leute - stellte die Veranstalter vor zunehmende Auflagen durch die Behörden, 2006 wurde erstmals ein professionelles Sicherheitskonzept erstellt. "Die Auflagen sind ständig gewachsen - Feuerschutz, Notausgänge, Jugendschutz etc. Wir beschäftigen eine Security-Firma, die auf Einhaltung der Auflagen achtet. Beim Eintritt erhalten Jugendliche und Erwachsene unterschiedliche Armbänder. Wer 16 bis 18 Jahre alt ist, erhält keine harten Sachen und hat in der Bar nichts verloren. Das überwacht auch die Security. Alle zwei Tage ist ein Ambulanzdienst vor Ort," schildert Manfred Stane. Klar, dass mit den Auflagen auch der Kostenaufwand für die Organisation stieg.
Ohne Vereinshintergrund wäre das auch nicht zu schaffen. "120 Leute arbeiten für die Durchführung des Festivals" erklärt Stane. Ihm zur Seite steht Biggi für die Öffentlichkeitsarbeit, Herbert für die Werbung, Christian für die Arbeitseinteilung, die ganze Fußballmannschaft für den Aufbau, freiwillige Helfer für die Verpflegung und ein Aufräumtrupp der Vereins-Pensionisten, die sofort nach dem Festival den Festplatz und das ganze Dorfzentrum reinigen. "Wir sind schon ein eingespieltes Team!", freut sich Stane.
Volles Rohr 2007 - das Programm
Auch heuer rechnet der SV Angerberg mit 500 bis 600 Besuchern am Freitag und über 1000 am Samstag. Und was erwartet sie?
Am Freitag, 13. Juli, verbreitet ab 20 Uhr im Festzelt die Roots-Reggae-Band Inn-a-valley good vibrations - gemeinsam mit der jungen Formation "friends of suite".
Am Samstag, 14. Juli, gibt´s wieder den Mix aus vier Newcomer-Bands und vier bereits regional seit längerem bekannten Formationen. "Die Befeuchter sind dabei die einzige Cover-Band. Alle anderen spielen fast ausnahmslos nur eigene Songs. Auch das gehört zum Konzept von Volles Rohr", so Stane.
Die Bands, die am Samstag ab 16 Uhr auf der Bühne stehen:
ab 16.30 Uhr: No Ability - Punkrock aus Wörgl - von Ska bis Streetpunk
ab 17.30 Uhr: F.T.E. - Fight the Enemy: Hardcore aus Wörgl
ab 18.30 Uhr: Lila´s´lips - Punkrock mit Grunge
ab 19.30 Uhr: gandharva spirit - Alternative/Hardcore aus Wörgl, Kramsach und Bad Häring
ab 20.45 Uhr: Raypissed - Trash Metal mit Hardcore und einem Hauch Death Metal - "Trash-Gewitter"
ab 21.45 Uhr: Die Befeuchter - Rack´n´Roll aus Wörgl - spaßiger, bodenständiger Metal-Rack
ab 22.45 Uhr: Suicide - "Bang your head!" - mit pressfrischer CD "The world demise"
ab 23.45 bis 1.30 Uhr: Sick-U-R - melodischer Heavy Metal aus Wörgl - bringen neben alten Songs aus ihrer ersten CD auch das brandneue Material ihrer zweiten CD "Zero Hour"
Vorverkauf um 8 Euro (Karte gültig an beiden Tagen) bei allen Bandmitgliedern sowie beim SV Angerberg, Abendkasse: 10 Euro.