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Wer zahlt künftig die teure Sickerwasserentsorgung? |
Mit dem Zusperren der Deponie Riederberg am 4. Juli 2007 durch den Betreiber ist der Kampf gegen die Belästigung durch den Betrieb der Faulgasdeponie für die betroffenen Anrainer noch längst nicht zu Ende. Umweltlandesrat Hans Lindenberger inszenierte zwar medial wirksam die Gründung des "Schließungsbeirates", ließ die betroffene Bevölkerung aber postwendend im Stich, als die ersten Probleme auftauchten, wie Thomas Gasteiger, Obmann der Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv (Foto) erfahren musste.
"Landesrat Lindenberger sagte in einem Gespräch mit der Bürgerinitiative am 6. Juli zu, dass die Bürgerinitiative sich in diesem Schließungsbeirat einbringen und auch Fragen stellen kann und dass sofort eine begleitende Kontrolle gestartet wird. In der schriftlichen Mitteilung vom Landesrat über die weitere Vorgangsweise ist davon nicht mehr die Rede. Der Beirat, dem ein Vertreter der Stadtgemeinde Wörgl, der Stadtwerke und drei namhaft gemachte Personen der Bürgerinitiative angehören, wird über den Stand der technischen Maßnahmen zur Stilllegung der Deponie einmal im Quartal vom abfalltechnischen Amtssachverständigen informiert. Die Bürgerinitiative schlug vor, dass die Stadtgemeinde Wörgl DI. Oberguggenberger für die begleitende Kontrolle beizieht. Das wurde von Lindenberger abgelehnt", so Gasteiger.
Das Land ließ die Bruckhäusler auch postwendend im Stich, als der Deponiebetreiber die Ausbringung der Mikroorganismen einstellte - mit dem Hinweis, man müsse das "erst rechtlich prüfen". Derweilen dürften die Bruckhäusler in der Sommerhitze im unerträglichen Gestank ruhig ein wenig schmoren. Wörgls Umweltreferent Mike Pfeffer reagierte im Sinne der betroffenen Bevölkerung und veranlasste, dass die Besprühung umgehend wieder aufgenommen wird. Die Kosten dafür - täglich 70 bis 100 Euro - tragen zunächst die Stadtwerke Wörgl. Die Mikrobenbehandlung zeigt übrigens Wirkung - die Geruchsbelästigung ging wieder stark zurück.
Kostspielige Sickerwasserentsorgung - wer zahlt das?
Ein Nachsorgekonzept wurde, so Gasteiger, bislang nicht vorgelegt. Eines der größeren - weil sehr kostenintensiven - Probleme diesbezüglich wird die Sickerwasserentsorgung. Gasteiger: "Die Sickerwasserreinigungsanlage gehört nicht dem Deponiebetreiber, sondern ist nur geleast. Der Besitzer ist die Fa. Rotreat - Abwasserreinigung GmbH, wobei hier Michael Schöffel die Geschäfte führt. Dieser wendete sich an die Stadtwerke Wörgl, weil er nicht weiß, wer ab Ende Juli die Kosten für die Entsorgung zahlen wird."
"Die Umkehr-Osmoseanlage ist unbedingt erforderlich, um das Sickerwasser vor Einleitung ins Kanalsystem vorzureinigen. Würde diese Reinigung gestoppt, hätte das fatale Folgen: Würde sich das Sickerwasser in der Deponie zurückstauen, droht der ganze Müllberg ins Tal abzurutschen. Die Reinigung muss also ununterbrochen fortgesetzt werden", teilt Gasteiger mit.
Wer die horrenden Kosten für die Entsorgung des anfallenden Konzentrates trägt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. "Wöchentlich fallen fünf bis sechs Fuhren Konzentrat zu je 25 Tonnen an, die entsorgt werden müssen. Das Konzentrat kann nicht auf die Deponie gebracht werden, da es das zufließende Sickerwasser noch mehr belasten würde. Dafür fallen Kosten von rund 70.000 Euro pro Monat an! Die Deponiebetreiber ließen bereits wissen, dass die Sickerwasserentsorgung künftig Angelegenheit der Stadtwerke sei."
Technische Maßnahmen zur Schließung der Deponie
Über die weitere Vorgangsweise informierte das Büro Lindenberger die Bürgerinitiative am 13. Juli 2007 mit einem Schreiben. Die Deponie wird demnach mit einer einen Meter dicken, wasserdurchlässigen Bodenschicht abgedeckt. Die endgültige Oberflächenabdichtung wird nach Abklingen der Setzungen und der Gasproduktion aufgebracht, wobei dabei ein Zeitraum von 10 Jahren angenommen wird. Der tatsächliche Zeitpunkt wird anhand von Messungen ermittelt. Der gesamte Nachsorgezeitraum wird mit 30 Jahren angenommen.
Für die Sickerwasserentsorgung rechnet das Land damit, dass die Umkehrosmoseanlage in den nächsten fünf Jahren in Betrieb bleiben muss, danach würden die Sickerwässer übers Kanalsystem in die Kläranlage in Kirchbichl eingeleitet. Die Mengenprognose liegt zwischen 18.400 und 6.200 Kubikmetern pro Jahr und hängt von der Niederschlagsmenge sowie von der Beschaffenheit der Oberflächenabdeckung ab.
"Von Juni 2006 bis Juni 2007 war der Sickerwasseranfall aufgrund der großen offenen Fläche mit 28.000 Kubikmeter wesentlich höher als die Jahre zuvor, in denen durchschnittlich 16.000 Kubikmeter anfielen. Die Reinigungskosten werden mit 60 Euro pro Kubikmeter inklusive der Konzentratentsorgung angegeben", weiß Gasteiger. So kostete die Sickerwasserreinigung für die 28.000 Kubikmeter 1,68 Millionen Euro!
"Landesrat Lindenberger sagte in einem Gespräch mit der Bürgerinitiative am 6. Juli zu, dass die Bürgerinitiative sich in diesem Schließungsbeirat einbringen und auch Fragen stellen kann und dass sofort eine begleitende Kontrolle gestartet wird. In der schriftlichen Mitteilung vom Landesrat über die weitere Vorgangsweise ist davon nicht mehr die Rede. Der Beirat, dem ein Vertreter der Stadtgemeinde Wörgl, der Stadtwerke und drei namhaft gemachte Personen der Bürgerinitiative angehören, wird über den Stand der technischen Maßnahmen zur Stilllegung der Deponie einmal im Quartal vom abfalltechnischen Amtssachverständigen informiert. Die Bürgerinitiative schlug vor, dass die Stadtgemeinde Wörgl DI. Oberguggenberger für die begleitende Kontrolle beizieht. Das wurde von Lindenberger abgelehnt", so Gasteiger.
Das Land ließ die Bruckhäusler auch postwendend im Stich, als der Deponiebetreiber die Ausbringung der Mikroorganismen einstellte - mit dem Hinweis, man müsse das "erst rechtlich prüfen". Derweilen dürften die Bruckhäusler in der Sommerhitze im unerträglichen Gestank ruhig ein wenig schmoren. Wörgls Umweltreferent Mike Pfeffer reagierte im Sinne der betroffenen Bevölkerung und veranlasste, dass die Besprühung umgehend wieder aufgenommen wird. Die Kosten dafür - täglich 70 bis 100 Euro - tragen zunächst die Stadtwerke Wörgl. Die Mikrobenbehandlung zeigt übrigens Wirkung - die Geruchsbelästigung ging wieder stark zurück.
Kostspielige Sickerwasserentsorgung - wer zahlt das?
Ein Nachsorgekonzept wurde, so Gasteiger, bislang nicht vorgelegt. Eines der größeren - weil sehr kostenintensiven - Probleme diesbezüglich wird die Sickerwasserentsorgung. Gasteiger: "Die Sickerwasserreinigungsanlage gehört nicht dem Deponiebetreiber, sondern ist nur geleast. Der Besitzer ist die Fa. Rotreat - Abwasserreinigung GmbH, wobei hier Michael Schöffel die Geschäfte führt. Dieser wendete sich an die Stadtwerke Wörgl, weil er nicht weiß, wer ab Ende Juli die Kosten für die Entsorgung zahlen wird."
"Die Umkehr-Osmoseanlage ist unbedingt erforderlich, um das Sickerwasser vor Einleitung ins Kanalsystem vorzureinigen. Würde diese Reinigung gestoppt, hätte das fatale Folgen: Würde sich das Sickerwasser in der Deponie zurückstauen, droht der ganze Müllberg ins Tal abzurutschen. Die Reinigung muss also ununterbrochen fortgesetzt werden", teilt Gasteiger mit.
Wer die horrenden Kosten für die Entsorgung des anfallenden Konzentrates trägt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. "Wöchentlich fallen fünf bis sechs Fuhren Konzentrat zu je 25 Tonnen an, die entsorgt werden müssen. Das Konzentrat kann nicht auf die Deponie gebracht werden, da es das zufließende Sickerwasser noch mehr belasten würde. Dafür fallen Kosten von rund 70.000 Euro pro Monat an! Die Deponiebetreiber ließen bereits wissen, dass die Sickerwasserentsorgung künftig Angelegenheit der Stadtwerke sei."
Technische Maßnahmen zur Schließung der Deponie
Über die weitere Vorgangsweise informierte das Büro Lindenberger die Bürgerinitiative am 13. Juli 2007 mit einem Schreiben. Die Deponie wird demnach mit einer einen Meter dicken, wasserdurchlässigen Bodenschicht abgedeckt. Die endgültige Oberflächenabdichtung wird nach Abklingen der Setzungen und der Gasproduktion aufgebracht, wobei dabei ein Zeitraum von 10 Jahren angenommen wird. Der tatsächliche Zeitpunkt wird anhand von Messungen ermittelt. Der gesamte Nachsorgezeitraum wird mit 30 Jahren angenommen.
Für die Sickerwasserentsorgung rechnet das Land damit, dass die Umkehrosmoseanlage in den nächsten fünf Jahren in Betrieb bleiben muss, danach würden die Sickerwässer übers Kanalsystem in die Kläranlage in Kirchbichl eingeleitet. Die Mengenprognose liegt zwischen 18.400 und 6.200 Kubikmetern pro Jahr und hängt von der Niederschlagsmenge sowie von der Beschaffenheit der Oberflächenabdeckung ab.
"Von Juni 2006 bis Juni 2007 war der Sickerwasseranfall aufgrund der großen offenen Fläche mit 28.000 Kubikmeter wesentlich höher als die Jahre zuvor, in denen durchschnittlich 16.000 Kubikmeter anfielen. Die Reinigungskosten werden mit 60 Euro pro Kubikmeter inklusive der Konzentratentsorgung angegeben", weiß Gasteiger. So kostete die Sickerwasserreinigung für die 28.000 Kubikmeter 1,68 Millionen Euro!