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Unvorstellbare Distanzen: 11,4 km Schwimmen, 540 km Radfahren, 126 km Laufen
vero / 03.08.2007 10:10
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Sport  Breitenbach  HaraldOswald  Triple-Ultratriathlon 

Die kleine, idyllische Stadt Lensahn hat sich ein Jahr lang auf das Megaevent dieser Weltmeisterschaft vorbereitet. 45 Top-Athleten aus aller Welt (14 Nationen) trafen sich dann dort am letzten Juliwochenende, um sich über diese gewaltigen Triathlon-Distanzen zu messen.

Harald Oswald hatte im Mai des Jahres bereits bei der Double Ultratriathlon Weltmeisterschaft in Neulengbach den 8. Platz belegt, seither seine gute Form bei mehreren Langstreckenbewerben  weiter aufgebaut und ein maßgeschneidertes Rad bekommen.

Vor 5 Jahren noch war er zwar überzeugt davon, nie mit dem Rennrad zu fahren, aber bereits ein Jahr später startete er seinen ersten Ultratriathlon und war erfolgreich, zuversichtlich  und hatte viel Freude dabei. „Dabei profitiere ich natürlich von meiner jahrelangen Erfahrung beim Ultralauf“ ist Harald überzeugt. Ein „Österreichischer  Meister“ beim Doppel Ultratriathlon und ein 6. Platz bei der Weltmeisterschaft im 10-fachen Ultratriathlon im Vorjahr waren bisher  seine größten Erfolge im Ultratriathlon.
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Die 11,4 km Schwimmen als Auftakt“ waren im 50 m Becken zurückzulegen. Sie sind für den Wasserrettungsmann aus Breitenbach zwar ein Vergnügen, aber als er an 3. Stelle liegend  nach 3:10 Stunden das Wasser verlässt, friert er beim Wechsel auf das Rad doch gewaltig. Dem kalten Wasser und starkem kalten Wind war sein kurzer Neopren nicht gewachsen.

(Fotos zum  Vergrößern anklicken)

Rad gefahren wurde auf einem 8 km Rundkurs.  Nach 3 Stunden teils starkem Regen und dauerndem starkem Seitenwind mit Sturmböen kühlten viele Athleten stark ab und kämpfen sich so einen Tag und eine Nacht lang bis zum Ende der 540 km. „Am meisten litt ich hier bei den letzten 180 km, die es in der Nacht bzw. in den Morgenstunden zu bewältigen galt. Schlaf ist hier die Bremse Nr.1 und auch bei mir ging da die Kraft beinahe aus, es waren immerhin auch 2500 Höhenmeter zu überwinden.“

ThumbSchon mal auf Platz 15 zurückliegend konnte Harald aber an 12. Position letztendlich den Radkurs verlassen und zum Laufen wechseln. Die 126 km schienen für ihn für 2 Marathons lang spielerisch zu sein. „Erstaunlicherweise fühlte ich trotz der vergangenen harten Nacht, in der ich nur 2x10 min rastete, keine Müdigkeit. Ich glaubte ich werde keine Probleme bekommen und so weiter machen. Das Publikum war sensationell und ich erhielt viel Kraft von den Zusehern“ Leider waren dann die letzten 35 km eine Qual, es wurde zum 2 male Nacht, Krämpfe kamen, der Kreislauf zeigte auf Überlastung und der Breitenbacher musste sich zurücknehmen, verlor dabei zwar den 5. Platz, konnte den 6. Platz aber mit einem sehr starken Lauf auf den letzten 9 km retten.


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Mit 40 Stunden und 57 Minuten, eine Stunde schneller als seine bisherige Bestzeit, geht
Harald Oswald voller Freude und Dankbarkeit  als schnellster Österreicher über die Ziellinie. Zweiter Österreicher wurde Martin Schytil auf Platz 9 und auch Peter Sperling der Dritte Österreicher schaffte es.

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Harald beim Zieleinlauf kurz vor Mitternacht...

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...und nach dem Wettkampf.

Sieger und Weltmeister wurde der Franzose Emmanuel Conraux, vor dem Schweizer Adrian Brennwald und dem Deutschen Werner Strauch. Bei den Damen siegte die Deutsche Susanne Beisenherz, sie war auch die einzige Dame, die diesen harten Wettkampf erfolgreich beenden konnte.

Text und Fotos: Harald Oswald