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LA 21 Arbeitsgruppe Radwege-Radfahren lud zum Info-Abend
vero / 06.09.2007 16:11
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Info-Abend zum Thema Radfahren: links Wörgls LA21-Beauftragter Peter Warbanoff und Referent Ekkehard Allinger-Csollich. Bild Mitte: Unter den ZuhörerInnen Architekt und LA21-Aktivist Markus Moritz, Josef Erb, Maria Ringler und GR Evelyn Huber.  Rechtes Bild: Referentin Anna Schwerzler mit Josef Egenbauer und Helmut Lengerer vom LA21-Arbeitskreis Verkehr, der das nächste Agenda-Forum am 27. September 2007 zum Thema Verkehr vorbereitet und dazu auch ein Radwegekonzept erarbeitet.

"Das Land Tirol leitet mit dem heurigen autofreien Tag am 22. September ein Schwerpunktprogramm zum Thema Radfahren ein. Gedacht ist in diesem Rahmen auch, Fördermittel an Gemeinden auszuschütten", leitete DI Ekkehard Allinger-Csollich von der Verkehrsabteilung des Landes seine Ausführungen ein. Als erstes erschien ein Heft, wie Gemeinden Radfahren fördern können: "Dazu braucht es nicht nur Rad-Infrastruktur", so der Experte.

Es gehe darum, den Leuten ihren Vorteil beim Radfahren bewusst zu machen: "Bis zu einer Entfernung von 3 Kilometern ist das Rad das kostengünstigste Verkehrsmittel." Radfahren soll zudem Spaß machen - das heißt, Radwegverbingungen müssen sicher, komfortabel und direkt sein und bestenfalls ein zusammenhängendes Netz darstellen.

"Oft wird der Fehler gemacht, dass Radfahrer als Fußgänger mit Rädern betrachtet werden", kritisierte der Verkehrsexperte die oft geübte Praxis, Rad- und Fußwege auf einer Fläche auszuweisen. "Der Tempo-Unterschied ist zu groß, das schafft nur zusätzliche Probleme." Diese kombinierten Wege seien nur im Freiland bei ausreichendem Platzangebot sinnvoll. Sein Tipp, der in Wörgl schon umgesetzt ist: Tempo reduzieren. "Bei Tempo 30 braucht man keine eigenen Radwege mehr ausweisen". Die neue Philosophie der Verkehrsplaner heißt also nicht mehr Bahn frei für die Autofahrer, sondern gemischte Flächen - hier wäre die Aufmerksamtkeit und die Bereitschaft, langsam zu fahren, größer.

Zur Schaffung von Infrastruktur zählt neben der Anlage von Radwegen und Querungshilfen das Öffenen von Einbahnen, die Errichtung von geeigneten Rad-Abstellanlagen, eine übersichtliche Beschilderung sowie die Wartung und Instandhaltung der Anlagen.

Das Klimabündnis Tirol setzt auf Öffentlichkeitsarbeit unter dem Motto "Radfahren schützt das Klima". "Dafür kann mit Flugblättern geworben werden. Geeignete Maßnahmen zur Attraktivierung des Radfahrens sind weiters die Einstellung eines Radfahrbeauftragten in der Gemeinde, die Anschaffung von Dienstfahrrädern sowie Aktionen wie Gratis-Fahrradchecks, das Anbieten von Codierungen oder Fahrradbörsen", listete Anna Schwerzler auf. Mobilitätsmanagment lautet das neue Zauberwort: das könne gemeindeintern ebenso umgesetzt werden wie mit Schulen.

Die LA21 Arbeitsgruppe nahm die Anregungen ebenso gerne auf wie etliche Gemeinderäte, die der Einladung gefolgt waren. Bis zum Agenda-Forum am 27. September 2007 im Sparkassensaal erstellt die Arbeitsgruppe nun ein Radwegkonzept, das dann vorgestellt werden soll.