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Landespresseaussendung |
Flexible Temposteuerung für PKW (Umwelt-VBA) startet spätestens am 9. November
LR Lindenberger: „Tempo 100 nur bei schlechter Luft!“
Die Umwelt-VBA, ein Projekt des Landes und der Asfinag, nimmt spätestens am 9. November 2007 den Betrieb auf. „Die schadstoffabhängige Verkehrsbeeinflussungsanlage VBA ist einzigartig in Europa. Die Umwelt-VBA ermöglicht es, die Geschwindigkeit nicht permanent oder zu fixen Zeiten zu reduzieren, sondern nur bei großer Luftbelastung“, erklärt dazu Verkehrs- und Umwelt-Landesrat Hans Lindenberger.
Zur Steuerung der Umwelt-VBA wird einerseits die Zahl der Fahrzeuge gezählt und andererseits die derzeitige Luftbelastung an den Luftmessstellen gemessen.
„Aus diesen Daten wird der Anteil der PKW an der aktuellen Luftbelastung errechnet. Dies bedeutet, dass nur dann Tempo 100 geschaltet wird, wenn der Anteil der PKW auch wirklich maßgebend ist“, so LR Lindenberger.
Das neue Tempolimit gilt zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und Zirl-West auf der A12-Inntalautobahn. Geschaltet wird in zwei Abschnitten: Zirl-Wiesing und Wiesing-Kufstein. Jeder dieser Abschnitte ist durch eine eigene Messstelle an die Umwelt-VBA angeschlossen. Je nach Luftbelastung kann in einem der beiden Abschnitte oder in beiden der 100er geschaltet werden.
Gemessen und gerechnet wird jede halbe Stunde neu, geschaltet wird aber im Ein-Stunden-Intervall. Dann gilt zumindest für eine Stunde Tempo 100. Wenn der Ausschaltbefehl kommt, gilt auch wieder mindestens eine Stunde Tempo 130 km/h.
Die Umwelt-VBA ist ein Teil des Maßnahmenpakets des Landes Tirol nach dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L). In diesem Paket ist auch eine Reihe von Beschränkungen für den LKW enthalten (Nachtfahrverbot, Fahrverbot für Alt-LKW, sektorales Fahrverbot). Die Maßnahmen sind nötig geworden, weil an mehreren Messstellen in Tirol die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) überschritten wurden.
„Jetzt ist erstmals Verkehr und Umwelt so richtig verknüpft“, meinte LR Lindenberger zur neuen Umwelt-VBA. „Wir haben damit in Tirol einen Pilotschritt für ganz Österreich gesetzt. In den nächsten Jahren werden solche Anlagen in allen Ballungszentren Österreichs gebaut werden.“
„Wir haben wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht – ich danke besonders auch Verkehrsminister Werner Faymann und seinem Vorgänger Hubert Gorbach für ihr Engagement und all ihr Verständnis für die Tiroler Verkehrsfragen“, betonte Tirols Regierungschef LH Herwig van Staa bei der Präsentation von „Tempo 100“ in der Regierungs-Pressekonferenz nach der Sitzung der Tiroler Landesregierung im Landhaus in Innsbruck.
„Diese Verkehrsbeeinflussungsanlage ist vorbildlich für ganz Österreich“, lobte auch LHStv Hannes Gschwentner. „Die Idee dazu ist bei einem Besuch von mir im Jahr 2004 in Portland in den USA entstanden, wo ich mir so eine Anlage angeschaut habe.“
Weitere umfangreiche Informationen finden Sie unter: www.tirol.gv.at