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Gaststubenbühne Wörgl spielt Peter Turrinis "Die Wirtin'" noch bis 30. November 2007 |
Der Reiz liegt in der Eroberung: Michael Zangerl als Weiberfeind Cavaliere von Rippafratta, Sabine Lederer-Klöbl als resolute Wirtin, die weiß, was sie will - und vor allem, was sie nicht will. Als intriganter Kellner neu im Ensemble: Heinz Auer in der Rolle des Fabrizio. Er engagiert sich mit Birgit Hermann-Kraft und Priska Mey zwei Schauspielerinnen, um sich die Nebenbuhler um die Gunst der schönen Wirtin vom Hals zu schaffen.
Theater ist mehr als bloße Unterhaltung - davon ist Stuart Kugler, Obmann der Gaststubenbühne Wörgl überzeugt. "Theater ist und bleibt ein wichtiges Sinnbild in unser aller Dasein. Es bildet, verführt und entführt uns in Gefühls- und Gedankenwelten, die uns daran erinnern können, wer und was wir sind", schreibt er im Vorwort des Programmheftes und verspricht damit nicht zu viel.
Liebe, Macht und Geld - das ist der Stoff, aus dem die Träume sind. Im Leben wie auf der Bühne. Goldoni - vor 300 Jahren geboren - verpackte in seine Mirandolina bestimmte Charaktere, deren Wesenszüge auch die Jahrhunderte nicht ändern. Den reichen Angeber, der alles mit Geld kaufen will. Den eingebildeten Adligen, der eigentlich pleite ist und statt auf Mittel auf den Titel setzt. Was Regisseur Konrad Hochgruber aber besonders schätzt, ist "eine emanzipierte Frau, die einfordert, was leider auch heute noch immer nicht für alle Männer selbstverständlich ist: die Gleichstellung der Frau in Job, Beziehung, Familie und Gesellschaft."
Peter Turrini modernisierte in seiner Bearbeitung des Stoffes die Sprache ebenso wie die Botschaft des Stückes, ohne damit den Reiz der Komödie zu schmälern. Es darf gelacht werden, auch wenn einem dann ab und zu das Lachen im Hals stecken bleibt - mit der Gaststubenbühne im Astnersaal im Hotel Alte Post noch 16., 17., 18., 23., 24., 25., 29. und 30. November 2007, Beginn jeweils um 20 Uhr. Weitere Infos zum Stück im Internet unter www.gsbw.net
Goldoni führt vor, wie nah Liebesschwüre und Lächerlichkeit beinander liegen! Siegt bei ihm die Liebe, so rückt Turrinis Stückende die Verhältnisse mit Geld zu recht. Imn Bild: Michael Zangerl und Sabine Lederer-Klöbl, als Küchengehilfin Sigrid Schmidt.