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Presseaussendung des Landes Tirol |
Das Lebensministerium, das Land Tirol und der WWF stellten am Dienstag, 14. November 2007, im Zuge des „Masterplan Inn“ die Maßnahme Reaktivierung des Seitenarmes Kundl/Radfeld“ vor.
Der Inn ist einer von vier Modellflüssen Österreichs, an denen das Lebensministerium und der WWF konkrete Revitalisierungsmaßnahmen setzen werden. Dies unterstützt auch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union, die unter anderem ein Verbesserungsgebot für die Flüsse beinhaltet. Der Inn hat in den letzten Jahrzehnten bis Jahrhunderten große Flächen seiner ehemals ausgedehnten Auenlandschaften eingebüßt. Von etwa 1.600 Hektar Auen im Jahr 1855 sind nur noch rund 210 Hektar erhalten. Das ursprüngliche Artenspektrum von 31 Fischarten im Tiroler Inn ist heute im Wesentlichen auf die Äsche, die Bachforelle und die Regenbogenforelle beschränkt.
Was am Inn in den nächsten Jahren geschehen soll, ist im so genannten "Masterplan Inn" zusammen gefasst. Die einzelnen darin enthaltenen Vorhaben wurden von der Abteilung Wasserwirtschaft und der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol in enger Abstimmung mit der Sektion Wasser des Lebensministeriums und den Projektpartnern ausgearbeitet.
Die Tiroler Landesregierung hat am 09.10.2007 mit dem „Masterplan Inn“ die Strategien zur künftigen Hochwasserprävention und zur Gewässerentwicklung am Inn beschlossen. Neben der Definition der Grundprinzipien und Projektsziele sowie der Projektorganisation enthält der Masterplan auch einen Katalog von konkret im Zeitraum 2008 bis 2010 umzusetzenden Projekten.
"Der Inn ist mit seinen 520 km Länge und seinem Einzugsgebiet der wichtigste Donauzubringer in Mitteleuropa. Es freut mich deshalb ganz besonders, dass wir an diesem auch für Österreich so bedeutenden Fluss nun mit dem "Masterplan Inn" rasch und zukunftsorientiert wichtige Maßnahmen zum verbesserten Hochwasserschutz setzen, aber auch zur wichtigen Ökologisierung beitragen können" so Umweltminister Josef Pröll anlässlich der Reaktivierung eines Seitenarmes in den Gemeinden Kundl und Radfeld in Tirol.
Landesrat Hannes Bodner freut sich, dass als erstes konkretes Projekt des „Masterplan Inn“ nunmehr die Innaue bei Radfeld neu gestaltet wird. Ein ehemals durchströmter Seitenarm wird wieder an den Hauptfluss angebunden und dadurch reaktiviert. Die Tiroler Wasserwirtschaft bekennt sich dazu, dass auch Maßnahmen der Gewässer-entwicklung, zu denen die Reaktivierung dieses Seitenarmes zählt, neben Maßnahmen des Schutzwasserbaus einen hohen Stellenwert zukommt. Aus diesem Grund habe ich auch zusätzliche Mittel des Landes Tirol für diese Maßnahme freigegeben.
„Durch die Anbindung des Seitenarmes an das Abflussgeschehen des Inn, die Verwendung von ingenieurbiologischen Gestaltungsmaßnahmen und die Schaffung von Stillwasserbereichen kann eine wesentliche ökologische Verbesserung des Flussraumes und dessen Lebensgemeinschaften im Projektsabschnitt erreicht werden. Insbesondere wird bei der Gestaltung auf eine bestmögliche Erhaltung des bestehenden Auwaldbestandes geachtet“, erklärt Landesrätin Anna Hosp.
"Dies ist ein erster wichtiger Schritt in unserem gemeinsamen Vorhaben", betont auch Hermann Sonntag, WWF. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass dieser Weg auch in Zukunft konsequent weiter verfolgt wird". Sonntag bedankt sich auch bei den Sponsoren des Projektes ohne die die Realisierung nicht möglich gewesen wäre.
"Die Fa. Fröschl unterstützt die Idee des WWF den Inn wieder sicherer und lebendiger zu gestalten von der ersten Stunde an. Umso wichtiger ist für uns, dass nach der langen Vorbereitungszeit nun die ersten Projekte wirklich "auf der Fläche" umgesetzt werden. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass die Fa. Fröschl zur Umsetzung des Projektes hier in Kundl einen wesentlichen Beitrag leisten kann" erklärt Michael Kirchmair
"Wir sehen "Unser Inn" als wertvolles Projekt für das Land Tirol. Mit der Bereitstellung von Deponiefläche können wir als SPZ zur konkreten Umsetzung des Seitenarms am Inn einen wichtigen Beitrag leisten", freut sich Dr. Koubowetz, Werksleiter SPZ Zementwerk Eiberg.
"Ein naturnaher und sicherer Inn für die Tiroler ist uns ein wichtiges Anliegen. Mit der Auflage unseres neuen Top 20 Klimaschutz Garant können wir dieses ehrgeizige Tiroler WWF-Projekt im Interesse der Tiroler Bevölkerung und somit unserer Kunden tatkräftig unterstützen. Dass das Geld in ganz konkrete Umsetzungsprojekte wie hier in Kundl fließt, freut uns natürlich besonders", erklärt Volksbankvorstand Mag. Markus Hörmann.
"Um Flüsse wie den Inn sicherer und ökologisch wertvoller zu gestalten, ist viel Einsatz und Geld nötig. Wir freuen uns, dieses konkrete Projekt hier am Tiroler Inn fördern zu können und sehen dies als Beitrag zur Milderung der Klimafolgen in Österreich", erklärt Johann Jachs, Umweltbeauftragter der Oesterreichischen Nationalbank.
Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rd. 169.500 € wobei die Finanzierung von den folgenden Projektspartner getragen wird:
· Bundeswasserbauverwaltung (im Rahmen des
Inn-Erhaltungsprogrammes 2004-2006) € 80.000,-- (47,2 %)
· Sonderbeitrag Land Tirol € 30.000,-- (17,7 %)
· Beiträge der Sponsoren (Fröschl-Bau, SPZ-Eiberg,
Oesterreichische Nationalbank, Volksbank Tirol) € 59.500,-- (35,1 %)
Die Kosten für die Projektierung der Maßnahme wurden vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz übernommen.
Text: Mag. Eva Horst-Wundsam/Landespressedienst