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Umfahrungsstraße bringt große Verkehrsentlastung - Optimierungsmaßnahmen stehen noch aus
Die Verkehrsentlastung bwerten die Anrainer unisono als enorm. "Für die Schule ist die neue Situation einmalig! Die Verkehrssicherer berichten, dass es um vieles besser geworden ist. Wir können wieder die Fenster öffnen, was früher aufgrund des Lärms nicht mehr möglich war. Wir sind sehr zufrieden", schwärmt Volksschuldirektorin Cordula Egger. Vergangenes Jahr beteiligte sich die ganze Schule an einer Verkehrszählung: "Die Kinder zählten in 20 Minuten allein 400 Pkw - ohne Lkw!" Im Zuge der Dorfneugestaltung wünscht sie sich allerdings, dass die Straße von der Schule weg verlegt wird.

Mit der Dorfgestaltung befasst sich die LA-21 Arbeitsgruppe Bruckhäusl unter der Leitung von Thomas Gasteiger, Obmann der Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv: "Ziel ist die Gestaltung eines attraktiven Ortskernes, der ein Kommunikationszentrum sein soll."  Gasteiger bestätigt die enorme Verkehrsentlastung durch die Umfahrungsstraße, sieht allerdings noch Verbesserungsmöglichkeiten: "Traktoren, die aus dem Sölllandl oder aus dem Brixental kommen, müssen aufgrund des derzeitigen Traktorfahrverbotes auf der neuen Straße einen mehrere Kilometer weiten Umweg durchs Dorfzentrum machen. Hier sollte man die 300 Meter Straßenstück vom Kreisverkehr beim Luech bis zur Ausfahrt beim Tunnelportal Ost auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge frei geben." Unbefriedigend gelöst sei auch noch die Einfahrt Wörgl Ost in die Umfahrungsstraße.

Diese Kritik teilt auch Kaspar Fuchs, direkter Straßenanrainer an der B178 alt: "Die Umfahrung bringt eine große Erleichterung, aber in der Summe bin ich noch nicht ganz glücklich. Es fahren noch relativ viele Autos und vor allem Lkw auf der alten Straße." Diese müsse unattraktiver gemacht werden - durch moderaten Rückbau, Lkw-Fahrverbote und Tempolimits. Fuchs blickt vor allem sorgenvoll auf die mautflüchtigen Tagesskitouristen, die aus Kufstein kommend und alten Gewohnheiten folgend weiterhin für erhebliches Verkehrsaufkommen im Ort sorgen könnten. "Wer nach links ins Skigebiet will, folgt kaum blauen Verkehrshinweistafeln nach rechts", lauten seine Bedenken in Anspielung an die unzureichende Verkehrssituation bei der Grattenbrücke.

Mit der Dorfplatzgestaltung sieht auch Armin Steiner, Obmann der Musikkapelle Bruckhäusl, eine Chance, positive Impulse fürs Gemeinschaftsleben und die Vereine zu setzen. Pfarrer Walter Hirschbichler begrüßt die Dorfplatzgestaltung ebenso: "Jeder Dorfkern braucht seine Seele." Was sich die Bruckhäusler dazu alles wünschen, damit befasst sich die LA21-Arbeitsgruppe. Wasseranschluss, Licht, sanitäre Anlagen, Sitzmöbel - und als wichtigen Bestandteil einen Dorfbrunnen  weist die Wunschliste bereits aus.

Durchschnitt bisher der fast nie abreißende Straßenverkehr den Ort, so bleiben jetzt noch Ache und Bahn als Trennlinie. Mit dem Bau der Bahnunterführung wird nun ein weiteres Hindernis aus dem Weg geräumt: der beschrankte Bahnübergang. Die Bauarbeiten laufen, im Sommer 2008 geht die neue Straßen- und Fußwegverbindung zwischen den beiden Ortsteilen in Betrieb. Mit dem Auflassen der Schrankenanlage wird dann auch der Lärmschutz entlang der Bahn durch den ganzen Ort gezogen. "Wir haben uns bereits an mehrere Stellen mit der Bitte gewandt, dass wir im Bereich der Schrankenanlage ein durchsichtiges Lärmschutzfenster erhalten. Sonst haben wir die Berliner Mauer im Ort", wünscht sich Thomas Gasteiger.

Zur geistigen Dorferneuerung soll im Frühjahr 2008 ein weiteres LA21-Projekt beitragen: Eine Fotoausstellung in der Volksschule soll die reichhaltige Wirtschaftsgeschichte des Dorfes dokumentieren und die Basis für eine Ortschronik legen.

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Bruckhäusl jetzt - ein lohnendes Arbeitsfeld für Ortsbildverschönerung: Die Bevölkerung wünscht sich den Rückbau der Durchzugsstraße sowie einen neuen Dorfplatz, der alle Stückerl als neuer Kommunikationsort spielen sollte.

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Der Platz dafür ist auch schon gefunden: Der derzeit eingezäunte Bereich zwischen Bruckhäuslwirt, Kindergarten und Volksschule (Bild links). Die Tage des beschrankten Bahnübergangs sind gezählt - der Bau der Unterführung läuft bereits.

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Um Platz für die Einbindung der neuen Bahnunterführung zu schaffen, wurde ein Drittel der Morandell-Halle abgerissen (Foto links). Der bestehende Bahnhof wird aufgelassen und durch eine Haltestelle mit Fahrkartenautomat ersetzt, die in Richtung Osten in den Bereich der derzeitigen Schrankenanlage verlegt wird.