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Ausstellung von Gordana Andelic-Galic im Kunstforum Troadkastn |
Bild links: Alois Schild begrüßte zahlreiche Gäste zur Vernissage im Troadkastn. Bild Mitte: Die Balkan Fratelli Band - in Tirol lebenden Roma-Musiker (Infos: www.myspace.com/balkanfratelliband). Bild rechts: Gordana Andelic-Galic erklärt den Hintergrund ihrer weltweiten Inseratenkampagne - sie schaltete Kleinanzeigen, in denen sie die Beschuldigung erhebt, dass ihr 10 Jahre ihres Lebens gestohlen wurden - "wenn sie mir mein Vertrauen, meine Hoffnung, meine Liebe und mein Selbstbewusstsein zurück geben, können sie das Geld und andere materielle Werte behalten."
Beim Nine-Dragon-Head-Festival in Korea lernte der Kramsacher Bildhauer Alois Schild die bosnische Künstlerin Gordana Angelic-Galic kennen, besuchte sie in Sarajewo und holte sie jetzt mit dem Verein der Freunde zeitgenössischer Kunst im Rahmen des diesjährigen Ausstellungszyklus "Kreuz und quer - Reiselust Europa" ins Kunstforum Troadkastn nach Kramsach.
Reiselust war es nicht, die Gordana samt Familie aus Sarajewo nach Deutschland brachte - sie flüchtete mit ihrer Familie vor dem Balkankrieg, kehrte danach 1996 in die vormals blühende, nun zerstörte Stadt zurück. Mit dem Krieg änderte sich schlagartig ihre Kunst - weg von der klassischen Malerei hin zu neuen Medien. Sie setzt sich mit den politischen und psychologischen Vorgängen in ihrer Gesellschaft auseinander, macht Wunden sichtbar, will heilen und stellt immer wieder die Frage nach der Identität: "Die Gesellschaftskrise beginnt mit der Identitätskrise." Und diese sieht sie in engem Zusammenhang mit der Niederlassung der Menschen und ihrer Vertreibung. Ihre Arbeiten sind ein Plädoyer gegen Krieg und Nationalismus.
Die Ausstellung im Troadkastn Kramsach, Achenrain 17, ist noch bis 15. Dezember 2007 täglich außer Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Bilder von der Vernissage sowie von Arbeiten der Künstlerin sehen Sie hier in der Galerie.