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Verein Evita in Kufstein betreut ab 2008 Übergangswohnung für betroffene Frauen - Landespresse-Aussendung |
LHStv Gschwentner: „Frauenschutzeinrichtungen sind längerfristig abgesichert“
„Leider ist die Notwendigkeit von Opferschutzeinrichtungen für misshandelte Frauen und deren Kinder auch in unserem Land unbestritten. In Tirol gibt es mehrere Einrichtungen, die diesen Frauen Schutz und Hilfe anbieten“, erläutert Sozialreferent LHStv Hannes Gschwentner. Europaweit und auch in Österreich wird jede fünfte bis zehnte Frau in einer Paarbeziehung misshandelt. Die Dunkelziffern in diesem Bereich sind sehr groß, da viele Frauen aus Angst und/oder Scham über die erlittenen Misshandlungen schweigen.
„Im letzten Jahr wurde unter Einbeziehung aller EinrichtungsvertreterInnen und in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung die Ausgestaltung der inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Frauen- und Opferschutzeinrichtungen für die nächsten Jahre erarbeitet“, berichtet Gschwentner.
Bisher trugen außer der Stadt Innsbruck keine Gemeinden Tirols zur Finanzierung des Frauenhauses bei, obwohl misshandelte und von Gewalt betroffene Frauen und Kinder aus ganz Tirol im Frauenhaus Zuflucht suchen. „Hier musste eine gerechte Aufteilung gefunden werden“, stellt Gschwentner klar. Subventioniert werden diese Einrichtungen nun vom Land Tirol und den Gemeinden aus der Grundsicherung in einem Schlüssel von 65% und 35%. Derzeit werden drei Einrichtungen beim Betrieb einer Frauen- und Opferschutzeinrichtung finanziert: Der Verein Frauen helfen Frauen (110.000 €), das Tiroler Frauenhaus (248.900 €) und das Osttiroler Frauenzentrum (46.000€). Da der Sozialreferent ein flächendeckendes Angebot an Frauen- und Opferschutzeinrichtungen vorsieht, ist in einer ersten Ausbaustufe eine Übergangswohnung im Unterland, die vom Verein Evita betreut wird, geplant und für kommendes Jahr bereits budgetiert.
„Ich bin für eine langfristige finanzielle Absicherung des Frauenhauses sehr dankbar“, betont Maga. Gabi Plattner vom Tiroler Frauenhaus. „Wir waren auch in den Arbeitsgruppen miteinbezogen und haben durchgesetzt, dass die verschiedenen Konzepte der Einrichtungen von großer Bedeutung sind, um den betroffenen Frauen unterschiedliche Angebote offerieren zu können“. Auch LA Anneliese Junker, Obfrau des Vereins Frauen helfen Frauen stellt der Neukonzeptionisierung der Frauenhäuser in Tirol ein gutes Zeugnis aus: „Mit der Ausgestaltung der finanziellen Rahmenbedingungen haben wir nun die Sicherheit, unser Angebot aufrechtzuerhalten und auszubauen“. „Um die Regionalität der Frauen- und Opferschutzeinrichtungen zu gewährleisten, wird auch das Frauenzentrum Osttirol subventioniert“, berichtet Maga. Annemarie Eder.
„Frauenhäuser sollen mehr bieten als nur ein Dach über dem Kopf“, betont Gschwentner. „Sie sind Zufluchtsstätten und Opferschutzeinrichtungen für Frauen und Kinder in Krisensituationen und bieten ihnen die Möglichkeit, in Ruhe und ohne Druck überlegen zu können, was weiter geschehen soll. Die betroffene Frau entscheidet selbst, ob sie sich von ihrem Mann trennt oder nicht. Auch die Kinder bekommen adäquate Hilfe und Unterstützung“. Die Mitarbeiterinnen der Frauen- und Opferschutzeinrichtungen leisten unbürokratische Soforthilfe und sind der Verschwiegenheit verpflichtet. Sie vertreten die Position der misshandelten Frau nach außen und helfen bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche. Darüber hinaus leisten die Mitarbeiterinnen „Hilfe zur Selbsthilfe“, indem sie die betroffenen Frauen beim Aufbau einer selbstbestimmten und unabhängigen Existenz unterstützen.
„Die Frauenhäuser werden von privaten, gemeinnützigen und parteiunabhängigen Frauenvereinen geführt, um die Hemmschwelle für die Betroffenen so gering wie möglich zu halten und die Anonymität zu gewährleisten“, so Gschwentner.