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HAK-Maturaprojekt: Marketing fürs Erfolgsprodukt aus Wörgl |
Marketing für Schindler-Gitarren - im Rahmen dieses Maturaprojektes erfolgte am 8. Dezember 2007 die Präsentation im Stormbringers-Proberaum - v.l. Tihomir Grgurevic, Bettina Kolleger, Klaus Schindler, Philipp Seethaler und Vilim Stößer.
Richtiges Marketing war noch nie so wichtig wie heute. Wie bringt man in der digitalen Informationsflut die Botschaft an die Zielgruppe? Das Handwerkszeug dazu lernen die Absolventen der Abend-Handelsakademie Wörgl. Um das Gelernte erfolgreich in die Praxis umzusetzen, nahm sich eine Maturaprojektgruppe der Schindler-Gitarren an. In Fachkreisen haben sich die Acryl-Gitarren aus der Werkstatt des Wörgler Instrumentenbauers Klaus Schindler bereits einen ausgezeichneten Ruf erworben.
Klaus Schindler, Jahrgang 1959, beschäftigte sich durch seinen Job bei der Firma Aristo in Wörgl intensiv mit dem Material Acryl und kam Mitte der 1990er Jahre auf die Idee, Gitarren aus diesem Grundstoff anzufertigen. Das Innovative dabei war ein Detail: Das austauschbare Wechselmodul. Begeistert davon sind MusikerInnen wie Leanne Harte, Sean O´Connor, Mino Cinelu oder Temple X ebenso wie der Musikjournalist Vilim Stößer: "Das Modul bringt für die Musiker gravierende Vorteile: Sie brauchen bei Tourneen nicht mehr mehrere Gitarren mitnehmen, sondern können ein und dasselbe Instrument verwenden. Durch das Auswechseln des Moduls, das nicht länger als eine Minute dauert, wechselt das Klangspektrum der Gitarre." Das reicht vom klassischen Gitarrensound über Country bis Folk und Rock.
"Acryl hat gegenüber Holz den Vorteil, dass es stimmungsstabil ist", erläuterte Klaus Schindler die Vorzüge des Materials. "Der Sound ist damit steuerbar in die Richtung, die ich vorgebe, und nicht Resultat des Zufalls." Stradivari baute viele Instrumente, aber nur wenige sind einzigartig im Klang. Mit dem Werkstoff Acryl fällt das Risiko des Naturproduktes Holz weg. Damit höchste Qualitätsansprüche erfüllt werden, baut Klaus Schindler auch nur hochwertige Materialien und Elektronik ein.
"Die interessante Optik ist der positive Nebeneffekt - die eigentliche Stärke dieser Gitarren ist die Klangqualität", ist Vilim Stößer überzeugt. Qualität, die hinsichtlich Klang, Handhabung und Aussehen über die Jahre ständig weiterentwickelt wurde. So reduzierte Klaus Schindler das Gewicht der Gitarre durch den Entwurf eines kleineren, dynamischeren Korpus.
Damit das Marketing mit der Produktqualität mithalten kann, dafür legen sich Bettina Kollegger, Tihomir Grgurevic und Philipp Seethaler von der Abendhandelsakademie Wörgl ins Zeug. Sie arbeiten einzigartige Verkaufsargumente heraus, erstellen ein Unternehmensleitbild, kümmern sich um Marktsegmentierung, SWOT- und Umfeldanalyse und arbeiten an einem neuen Internet-Auftritt.
Philipp Seethaler (links) und Vilim Stößer (Bild Mitte) stellten die Produkteigenschaften vor, Klaus Schindler (rechts) demonstrierte das einfache Auswechseln des Moduls, das mithilfe einer Münze mit wenigen Handgriffen erledigt ist.