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Stellungnahme von Transitforums-Obmann Fritz Gurgiser zum Ausbau der ROLA in Wörgl |
Der Terminal Wörgl liegt mitten im stark überlasteten „N0x-Sanierungsgebiet Tiroler Zentralraum“
mit hohen Gesundheitsbelastungen, welche zu reduzieren und nicht durch zuätzlichen RoLa-Verkehr
zu erhöhen sind. Außer, man hat seine „helle Freude“ daran, internationale Transitfrächter mit
unserem Steuergeld zu füttern (dzt. pro Fahrt 70 – 90 €). Wenn die ÖBB zuviel Geld haben, soll sie
mit Partnern im Norden und Süden kooperieren und an den Quellen ansetzen: Neufahrzeuge von
den Werken auf Ganzzügen, Gütertransit vom Ruhrgebiet nach Mailand im Containerverkehr über den
Brenner oder durch die Schweiz usw..
Dazu müssen zuerst die Rahmenbedingungen auf der gesamten Alpenkonventionsstrecke von Rosenheim bis Verona geändert werden (Lkw-km-Tarifvon 60 Cent, Lkw-Nachtfahrverbot, Sektorale Lkw-Fahrverbote etc.). Das ist die Kernaufgabe des Landes- und Bundespolitik und nicht das Anlocken von immer mehr Transit.
Den Standort Wörgl für die RoLa auszuweiten, ist die denkbar schlechteste Zukunftsstrategie für
den Bereich Kufstein-Langkampfen-Kirchbichl-Angath-Wörgl bis Kundl. Denn jeder zusätzliche
Lkw-Transit zum oder vom Terminal Wörgl steht im direkten Widerspruch zu den europäischen
Luftreinhaltegüterichtlinien (in Österreich im IG-Luft umgesetzt), zum Durchführungsprotokoll
Verkehr der Alpenkonvention, zur StvO etc..
Die Gesundheitsbelastungen würden ebenso weiter steigen wie die längst wettbewerbsverzerrenden Auflagen für zahlreiche Betriebe im Wörgler Becken. Eine blamable Vorstellung auf europäischer Ebene, welche von den Brüsseler Eurokraten lediglich dazu benützt würde, die „Gesundheitsrechte am Brenner“ weiter überrollen zu lassen.
Wenn Pkw-Tempolimits sowie Lkw-Fahrverbote von der Staatsgrenze Kufstein nach IG-Luft zur
Reduktion der hohen N0x-Werte verordnet werden, kann es nicht sein, dass die Zu- und Abfahrt
zum/vom Terminal Wörgl aus Norden und Süden von allen Lkw-Fahrverboten ausgenommen
wird: Vom Lkw-Nachtfahrverbot, von allfälligen sektoralen Lkw-Fahrverboten, vom 40-t-Limit etc.. Zur
„Gesundheits-Unrechtsgrenze am Brenner“ (ab da beginnt durch Süd- und Welschtirol/Trentino die
„Transitnarrenfreiheit“ bzgl. fehlender Mauten, Nacht-fahrverboten etc.) würde noch mitten im Land
die „Gesundheits-Unrechtsgrenze Wörgl-Umgebung“ eingezogen.
Es wird Zeit, einige hochsubventionierte ÖBB-Manager sowie unbelehrbare Landes- und Bundespolitiker auf die
IST-Situation im Jahr 2007 zu verweisen und ihnen den sorgsamen Umgang mit unserer
Gesundheit und unserem Steuergeld zu lernen.
Für das Transitforum Austria-Tirol zeichnet mit freundlichen Grüßen
Ihr Fritz Gurgiser, Obmann, eh.