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Rund 12 Millionen Euro im Gesamthaushalt 2008
vero / 16.01.2008 12:52
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Gemeinderat  Kirchbichl  Verkehr  Politik  Budget  Gemeinde  2008 

 

Im ordentlichen Haushalt stehen der Gemeinde Kirchbichl 2008 mit rund 8,4 Millionen Euro annähernd gleich viele Mittel wie im Vorjahr zur Verfügung. Gespart wird beim außerordentlichen Haushalt: "Hier sind es 2008 mit 1,15 Millionen Euro um 900.000 Euro weniger als im Vorjahr", erläutert Bgm. Herbert Rieder. Der niedrigere Ansatz ist auch auf den Abschluss des Projektes Erweiterungsbau Wohn- und Pflegeheim (Foto links) zurückzuführen, der 2,7 Millionen Euro kostete. Im Herbst ging der neue Trakt  in Betrieb, womit das kostendeckend geführte Heim jetzt insgesamt über 96 Betten verfügt.

Kirchbichl nimmt an eigenen Steuern 2008 voraussichtlich rund 1,7 Millionen Euro ein, wobei davon 1,2 Millionen von den Betrieben in Form der Kommunalsteuer entrichtet werden. Den Ausfall bei der Kommunalsteuer durch den KTW-Konkurs - das Unternehmen befüllte die Gemeindekasse jährlich mit rund 180.000 Euro - beziffert Rieder für 2008 mit 100.000 Euro. Ein Ausfall, den die Gemeindekasse aber leichter verschmerzt als die Schließung des Perlmooser Zementwerkes vor 10 Jahren. "Wir haben jetzt mehr Betriebe und einen wesentlich besseren Branchenmix", erklärt der Bürgermeister. In Kirchbichl sind derzeit rund 1.400 Arbeitnehmer beschäftigt.

Wett gemacht wird der Kommunalsteuer-Rückgang durch den neuen Finanzausgleich, der 3,6 Millionen Euro an Bundessteuern in die Gemeindekasse liefert. Rieder: "Aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage in Österreich und des hohen Ölpreises bekommen wir 2008 rund 300.000 Euro mehr aus dem Bundessteuertopf."

Ausgabenseitig schlägt 2008 als größtes Projekt der Neubau des Trainingsplatzes (Foto rechts) für elf Mannschaften mit Beachvolleyball und Kinderspielplatz beim Strandbad Kirchbichl zu Buche. Die Straße wurde bereits verlegt und mit einem Gehsteig ausgestattet, die Straßenbeleuchtung folgt noch. Der Platz bleibt öffentlich zugänglich, erhält einen Kunstrasen sowie eine Umzäunung und wird mit einem Gerätehäuschen und sanitären Anlagen ausgestattet. Mit dem Umbau, der rund 850.000 Euro kostet, wird im Frühjahr begonnen.

Weitere große Ausgabeposten sind 400.000 Euro für die Straßensanierung und Gehsteigerrichtung sowie 270.000 Euro für den Ausbau der Kläranlage. "Insgesamt haben wir dafür über eine Million Euro an den Abwasserverband zu zahlen", berichtet Rieder und weist auf ein weiteres, wichtiges Projekt der Gemeinde hin, das rund 3 bis 4 Millionen Euro kosten wird: Die Sanierung inklusive Erneuerung der Heizung der in den 1970er Jahren erbauten Hauptschule: "Dieses Projekt hat jetzt Priorität eins. Vorgenommen werden die Baumaßnahmen 2010."

Bitte warten heißt es deshalb vorerst auch für die Dorferneuerung in Bruckhäusl. "Seit 1. Dezember 2007 ist die Gemeinde jetzt Besitzer der ehemaligen B178. Wir haben durch Grundankauf des Hechenberger Hauses (ehemaliges Geschäft Schorn) sowie der alten, bereits abgerissenen Stockschützenhalle Vorsorge fürs Anlegen eines Dorfplatzes getroffen", erklärt Rieder. Den Neubau der Stockschützenhalle subventioniert Kirchbichl mit 40.000 Euro.

Die Subventionen für Vereine und die Feuerwehren bleiben 2008 übrigens gleich, die Gemeindesteuern werden  2008 außer der Müllgebühr um den Verbraucherpreisindex teurer.

Neue Verkehrsregelung für die Grattenbrücke

"Durch die Bruckhäusler Umfahrung ist bereits eine wesentliche Besserung der Verkehrslage auf der B178 eingetreten. Schon am 2. Tag nach der Eröffnung sind 12.000 Pkw und 700 Lkw weniger durchs Ortsgebiet gerollt", zieht Rieder Bilanz, räumt aber ein: "Was noch nicht passt, ist die Anbindung der Umfahrung bei der Kreuzung Grattenbrücke. Nächste Woche werden in Absprache mit dem Baubezirksamt hier Änderungen vorgenommen."

Maßnahmen betreffen die Beschilderung ebenso wie die Ampeln und das Aufstellen von Betonleitwänden: "Erstens soll besser gekennzeichnet werden, dass die Umfahrung vignettenfrei benützt werden kann. Die Kufsteiner Bundesstraße B171 erhält dann den Vorrang. Das heißt, die Ampel für den Verkehr, der aus Kufstein kommt, wird auf gelbes Blinklicht umgeschalten. Der Verkehr von und nach Kufstein erhält Vorrang, die Stopptafel gilt künftig für den Verkehr, der aus Bruckhäusl kommt und nach Wörgl will." Die Neuregelung soll zur Verbesserung des Verkehrsflusses führen, bis Herbst 2008 wird getestet. "Danach beginnen die Überlegungen, wie dieser Kreuzungsbereich künftig gelöst wird." Die Kosten dafür trägt das Baubezirksamt.

Nächste Woche gibt´s hier bereits eine andere Verkehrsregelung. Die B178 aus Bruckhäusl kommend wird durch Betonleitwände in der Breite verringert, der Verkehrsfluss mit einer Stopptafel abgewertet. Bild Mitte und rechts: Hier kommt die Vorrangtafel weg, die Ampel wird zugehängt - freie Fahrt für den Verkehr aus Richtung Kufstein.