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20. Generalversammlung am 9. Februar 2008
vero / 12.02.2008 20:57
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Wörgl  Vereine  Kultur  Türkei  Yildiz  Kurden  Aleviten 

Die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Vereinsleben ist beim kurdischen Migrantenverein Yildiz in Wörgl, der am 9. Februar 2008 zur 20. Generalversammlung einlud, eine Selbstverständlichkeit. Das Vereinshaus in der Innsbrucker Straße dient den 59 Familien, die zum Verein gehören,  als Treffpunkt. Yildiz organisiert Kultur-, Sport- und politische Weiterbildungsaktivitäten zur Freizeitgestaltung.

In zwei Kursen werden Anfänger und Fortgeschrittene in Gruppen zu je zehn Personen im Spielen des Saiteninstrumentes Sas unterrichtet. Die Fußballfraktion besteht aus zwei Mannschaften, Jugend und Erwachsene und veranstaltet seit einigen Jahren immer im Frühjahr ein Hallenturnier. "Heuer erhielten wir erst sehr spät einen Termin im April. Wir wollten Ende Februar, Anfang März einen Termin, bekamen dafür aber keine Zusage", erzählt der Trainer.

Zum Kulturangebot zählt weiters die Volkstanzgruppe, deren 16 Mitglieder 2007 mit neuen Kostümen im Wert von 3.000 Euro ausgestattet wurden. 2007 startete Yildiz erstmals ein engagiertes Jugendtheaterprojekt, das drei Monate lang von einer Theaterpädagogin aus der Türkei geleitet wurde. Sie organisierte auch Bastelvormittage mit den Frauen, die bei Workshops das Herstellen von Modeschmuck erlernten und sich seither jeden Sonntag vormittags bis 14 Uhr für gemeinsames Handarbeiten im Vereinslokal treffen. Die hergestellten Handarbeiten werden bei Veranstaltungen verkauft, das Geld fließt in die Vereinskasse zum Ankauf von Geschirr und Einrichtung.

Der Verein finanziert sowohl die Miete fürs Vereinslokal in der Höhe von 1000 Euro monatlich sowie die Kosten für diverse Kurse und Aktivitäten selbst.  Für den Theaterworkshop fielen 5.000 Euro an Kosten an. Aus Kostengründen hielt der Verein 2007 keine Deutschkurse mehr ab. "Einige Jahre lang leitete Mag. Bickel, Lehrer an der Handelsakademie Deutschkurse für unsere Mitglieder. Einmal erhielten wir dafür auch eine Förderung vom JUFF.  Ohne Zuschuss ist das für unsere Leute einfach zu teuer, und beim Verein legten wir den Schwerpunkt 2007 auf die Jugendarbeit, um ihnen sinnvolle Freizeitbeschäftigungen zu ermöglichen", erklärt Yildiz, die wie der Verein den Namen Stern trägt.  Es sei für den Verein schwierig, sämtliche Aktivitäten zu finanzieren. "Wenn wir um Unterstützung bei der Stadt angefragt haben, wurden wir meistens zum Land weitergeschickt. Dort erhalten wir vom JUFF ab und zu Fördergelder, aber die meisten Ansuchen werden ohne Begründung abgelehnt oder gar nicht beantwortet."