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Initiative von VP-LA Paula Eisenmann - Presseaussendung des Bauernbundes
vero / 19.02.2008 08:44
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VP-Paula Eisenmann will Lückenschluss bei Kleinkinder- und Schülerbetreuung

Altersgemischte Gruppen als Betreuungsmodell für kleinere Gemeinden

Die rund 3100 Einwohner zählende Gemeinde Münster verfügt über einen Kindergarten und seit Herbst 2007 auch über eine Kindergruppe für die Kleinen. Grundsätzlich ist der Bezirk Kufstein mit Kinderbetreuungseinrichtungen gut versorgt. Defizite gibt es außerhalb der Ballungsgebiete aber in der Kleinkinder- und Schülerbetreuung. VP-Familiensprecherin Paula Eisenmann präsentiert mit den altersgemischten Gruppen ein Betreuungsmodell, das auch für kleinere Gemeinden geeignet ist.

In den 30 Gemeinden des Bezirkes Kufstein gibt es 47 Kindergärten, 23 Kinderkrippen, drei Horte und 34 Tagesmütter. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Reihe privater Initiativen. „Die Grundversorgung mit Kinderbetreuungseinrichtungen ist gut“, stellt LA Paula Eisenmann, Familiensprecherin der Tiroler Volkspartei, der Struktur ein prinzipiell gutes Zeugnis aus. „Bei genauerem Hinschauen, sieht man aber, dass es vor allem in kleineren Gemeinden, in der Kleinkinderbetreuung und bei den Schülern noch Lücken gibt.“

Bei den Kleinkindern hat Münster die Betreuungslücke in Zusammenarbeit mit dem EKIZ Kramsach geschlossen. Haben im Vorfeld 10 bis 12 Eltern Bedarf angemeldet, besuchen jetzt 17 Kinder die Kindergruppe Grisu. „Den Raum für die Kindergruppe konnten wir aufgrund sinkender Schülerzahler in der Volksschule zur Verfügung stellen“, so Bürgermeister Werner Entner. Münster sei eine typische ländliche Gemeinde, die den Geburtenrückgang stark spürt.

Gibt es in jeder Gemeinde des Bezirks mindestens einen Kindergarten, verfügen nur 13 der 30 Kufsteiner Gemeinden über eine Kinderkrippe. Nur acht der 47 Kindergärten bieten einen Mittagstisch. Von den 23 Kinderkrippen gibt es in 20 auch ein Mittagessen. Obwohl die erforderliche Schülerzahl vom Land Tirol von 14 auf sieben reduziert wurde, hat das Modell der schulischen Nachmittagsbetreuung im Bezirk kaum gegriffen. Mit der VS Kufstein/Zell, der VS Kramsach und der VS Bad Häring finden sich nur drei der insgesamt 61 Standorte für die schulische Nachmittagsbetreuung im Bezirk Kufstein.

Auf bestehende Strukturen aufbauen

„Viele Bürgermeister sagen mir, dass der Bedarf nach Betreuung für Kinder im Vorkindergartenalter oder Schüler in ihren Gemeinden zu gering ist. Aus Sicht der Gemeinden mag das stimmen, aus Sicht derer, die für ihre Kinder Betreuung brauchen, aber nicht“, weiß VP-Eisenmann um die individuellen Anforderungen an die Kinderbetreuung. Mit dem Modell der altersgemischten Kinderbetreuung will Eisenmann den Bürgermeistern einen Lösungsansatz aufzeigen, der auch für kleinere Gemeinden praktikabel ist. „Bei den altersübergreifenden Gruppen werden Klein- und Kindergartenkinder oder auch Kindergarten- und Schulkinder miteinander betreut“, erklärt Eisenmann. In der Praxis schaut das Modell so aus, dass zwei, drei Schulkinder nach Schulschluss in den Kindergarten kommen, dort ihr Mittagessen einnehmen und den Nachmittag verbringen. Den Vorteil der altersgemischten Gruppen sieht Eisenmann darin, dass man auf bestehende Strukturen aufbauen könne und nicht etwas gänzliche Neues aufbauen müsse. Allerdings setzt die altersübergreifende Betreuung neben aufgeschlossenen Gemeindeverantwortlichen auch gut ausgebildete und motivierte Pädagoginnen voraus. Mitunter sind auch räumliche Adaptierungen notwendig.

Kein Beispiel im Bezirk Kufstein

VP-Familiensprecherin Paula Eisenmann möchte das Modell der altersgemischten Kinderbetreuung im Bezirk Kufstein publik machen. „Derzeit laufen in Tirol 49 Versuche mit diesem Modell. Im Bezirk gibt es leider kein einziges Projekt mit altersübergreifenden Kindergruppen“, bedauert die Söller Abgeordnete zum Tiroler Landtag. Sie sieht in den altersgemischten Betreuungsformen keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten, sonder eine Ergänzung mit vielen Vorteilen. Dabei geht es laut Eisenmann nicht nur um eine wohnortnahe, flexible Versorgung mit Kinderbetreuungseinrichtungen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „In altersgemischten Gruppen haben gerade Einzelkinder die Chance, Großfamilie zu erleben und von den Jüngeren und Älteren zu lernen“, so Eisenmann. Außerdem müssten die Gemeinden daran interessiert sein, auch die Jüngsten im Dorf zu halten. In diesem Sinne glaubt die Familiensprecherin der Tiroler Volkspartei, dass das Modell der altersgemischten Kinderbetreuung gerade im ländlichen Raum die Lücken in der Kleinkinder- und Schülerbetreuung schließen könnte.

Auf das Schuljahr 2008/2009 hin will Bgm. Entner noch einmal den Bedarf der Nachmittagsbetreuung bei den Volksschulkindern erheben. Über das neue Sozialzentrum wäre auch die Bereitstellung eines Mittagstischs möglich. Vorstellen kann man sich in Münster auch ein altersübergreifendes Modell für Kindergartenkinder und Volksschülers, obwohl derzeit der Kindergarten nachmittags nicht in Anspruch genommen wird.

Fotos: Tiroler Bauernbund, Abdruck honorarfrei
BU Grisu Münster 04: Bgm. Werner Entner und VP-Familiensprecherin LA Paula Eisenmann freuen sich, dass in Münster die Betreuungslücke bei den Kleinkindern mit der Gruppe Grisu geschlossen ist.

BU Grisu 08: VP-Familiensprecherin LA Paula Eisenmann, Bgm. Werner Entner, EKIZ-Kramsach Leiterin und Obfrau Barbara Rofner in der Münsterer Kindergruppe Grisu.

 Text: Mag. Christa Entstrasser-Müller/Tiroler Bauernbund