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Presseaussendung der Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv
vero / 26.02.2008 09:46
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Wörgl  DeponieRiederberg  Bruckhäusl  Umwelt  Grundwasser 

 

Nach oben stinkts - nach unten rinnts? Das fragen sich die Anrainer der Deponie Riederberg nach der endlich erfolgten Vorlage der geforderten Wasseruntersuchungen. Die vom Land zur Verfügung gestellten Daten der Probebrunnen unterhalb der Deponie umfassen keinerlei Untersuchungen auf Schadstoffe im Grundwasser. „Wir wollen wissen, ob die Deponie überhaupt dicht ist und dazu aussagekräftige Messergebnisse“, fordert die Bürgerinitiative.

Vor fast einem Jahr hatte die Bürgerinitiative Bruckhäusl aktiv die Messdaten von Schüttungsbeginn 1990 bis 2007 angefordert. Erst nach elf Monaten übermittelte Bürgermeister LA Arno Abler die vom Land Tirol zur Verfügung gestellten Messergebnisse der Jahre 2001 bis 2007, wobei die Messungen sich nur auf Menge, Temperatur, Leitfähigkeit und ph-Wert beschränkten. „Diese Messungen sagen nichts über die Schadstoffbelastung aus. Wir verlangen, dass wir Auskunft über die Wasserqualität bezüglich der Inhaltsstoffe vor Schüttungsbeginn und zum jetzigen Zeitpunkt erhalten. Wenn die Schadstoffe nicht gemessen wurden, ist das ein Skandal. In diesem Fall fordern wir eine umfangreiche Wasseruntersuchung durch ein unabhängiges Institut“, teilt die Bürgerinitiative mit.

Völlig unbefriedigend ist zudem die Gestanksituation. Mit Schließung im Juli 2007 wurde auch die Besprühung mit geruchsbindenden Mikroorganismen eingestellt. Natürlich nicht eingestellt sind die biologischen Prozesse im Deponiekörper, was sich in der seither ständig zunehmenden Gestankbelästigung niederschlägt. Dem Wunsch der Bürgerinitiative, die Besprühung wieder aufzunehmen, wurde vom Land nicht statt gegeben.

Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, ist an der nach wie vor unzumutbaren Gestankbelästigung zusätzlich zu den noch offenen Oberflächen die kaputte Gasabsaugung verantwortlich. Die Deponie Riederberg ist damit nicht nur ein Nachsorgeprojekt, sondern bereits ein sündteurer Sanierungsfall! Und das, bevor überhaupt ein Schließungskonzept vorliegt.

Als Farce entpuppte sich der von Landesrat Lindenberger ins Leben gerufene Schließungsbeirat. Außer einer Informationsveranstaltung im Oktober gab es keinerlei Informationen, geschweige denn Mitspracherechte für die BürgerInnen.

Nach wie vor offen ist die Frage nach der genehmigten Schütthöhe. Der Deponieaufbau ragt jetzt schon deutlich über das ursprüngliche Gelände, das laut erstem Bewilligungsbescheid wieder hergestellt werden sollte.  An die Frage der Schütthöhe ist auch die weitere Verwendung der Deponie geknüpft. Nach Jahrzehnten unzumutbarer gesundheitsgefährdender Gestankbelästigung fordert die Bürgerinitiative, dass die weitere Verwendung eine neuerliche Belastung der Bevölkerung ausschließt.