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Integrationsbeirat wählte Andreas Kovacevic von der SPÖ Wörgl als neuen Leiter
vero / 29.04.2008 19:52
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Integrationspolitik in Wörgl: Beide Bilder entstanden im heurigen Ramadan. Links: Beim IFTAR - gemeinsamen Fastenbrechen - im Atatürk-Verein: Atatürk-Obmann Kayahan Kaya mit den Gästen Ahmet Kaya (Picknick), Josef Höger, Andreas Kovacevic (SPÖ) und Stadtrat Mike Pfeffer (SPÖ), der als Kassier ebenfalls im Vorstand des IGZ Wörgl sitzt. Bild rechts: Beim Fastenbrechen in der Moschee: STR Michael Pfeffer (SPÖ), LA Josef Auer (SPÖ), Kooperator Erwin Klaushofer, Hoca Fehmi Güler, Bgm. LA Arno Abler, GR Erich Lettenbichler (Bürgermeisterliste).

Ein offenes Gremium unter fachkundiger, externer Leitung, in dem alle mitarbeiten können und sollen, denen das Thema Integration am Herzen liegt - dazu kam aus der LA21 vor mittlerweile fast zwei Jahren der Anstoß zur Einrichtung eines Integrationsbeirates für Wörgl. Auch im wiederholten Anlauf, diesen Beirat als funktionsfähiges Gremium auf die Beine zu stellen, ist man davon allerdings weit entfernt. Stattdessen geht das politische Farbenspiel weiter - und mit dem neuen Leiter Andreas Kovacevic ist jetzt die SPÖ an der Reihe.

Grün-Gemeinderätin Evelyn Huber stellte in der letzten Gemeinderatsitzung aufgrund der Vorfälle um die Atatürk-Kritik der Grünen dem Beirat frei, über die weitere Leitung des Gremiums selbst zu entscheiden. Zur Integrationsbeiratsitzung am 16. April 2008 brachte dann auch Melanie Untergantschnigg (SPÖ) gleich den Antrag vor, dass Andreas Kovacevic, ebenfalls aus der SPÖ-Fraktion und Rechnungsprüfer des Integrationszentrums Wörgl, künftig die Leitung übernehmen sollte.

Grün-Gemeinderätin Evelyn Huber vertrat dem LA21-Vorschlag konform die Ansicht, dass die Leitung nicht in Händen von parteipolitisch engagierten Personen, sondern in jenen des Integrationsbeauftragten DI Peter Warbanoff liegen sollte. In der folgenden Diskussion fand sie dafür aber wenig Unterstützung. Abgestimmt wurde schließlich nur darüber, ob Huber oder Kovacevic das Gremium leiten. Fünf der sieben Stimmberechtigten entschieden sich für Kovacevic.

"Der Integrationsbeirat wird jetzt als Unterausschuss des Sozialausschusses geführt, die Sitzungen sind nicht öffentlich", teilt Wörgls Integrationsbeauftragter Peter Warbanoff mit. Ebenso unklar wie die Agenden des Integrationsbeauftragten ist indessen, was dieser Beirat jetzt eigentlich macht. "Eine Geschäftsordnung befindet sich in Ausarbeitung. Sie soll jetzt noch geprüft werden, ob sie der Tiroler Gemeindeordnung entspricht und dann bei der nächsten Sitzung des Beirates am 21. Mai beschlossen werden." Was die anstehenden Themen betrifft, weiß man auch noch nicht mehr. "Darum soll sich eine kleinere Arbeitsgruppe kümmern, deren Zusammensetzung noch nicht feststeht. Dabei wird eng mit dem Land Tirol zusammengearbeitet", so Warbanoff. Wie überhaupt der "Selbstfindungsprozess des Gremiums noch nicht abgeschlossen" sei.

Wer sitzt nun im Integrationsbeirat? Nachdem ursprünglich nur von den Gemeinderatsfraktionen Vertreter entsandt wurden, kamen auf Vorschlag Hubers Vertreter für die Bildungseinrichtungen sowie für die Vereine hinzu. Namentlich sitzen in diesem Beirat RA Dr. Andreas Widschwentner und Yusuf Besirevic für die Bürgermeisterliste, Melanie Untergantschnigg und Andreas Kovacevic für die SPÖ, Levent Ariduru und Ing. Emil Dander für das Unabhängige Forum Wörgl, Evelyn Huber für die Grünen und Dr. Johannes Ungar für die Liste Petzer. Als Verteterin der Bildungseinrichtungen wurde VS-Direktorin Isabella Mölk (UFW-Ersatz-GR) nominiert, für den Bereich Kultur Mustafa Cicek vom Verein Yildiz und Cetin Esen von einem neuen türkischen Sportverein für den Bereich Sport und Soziales. IGZ-Geschäftsführer Kayahan Kaya (ÖVP) gehört ebenso diesem Beirat an, hat aber kein Stimmrecht.

Der Integrationsbeauftragte Peter Warbanoff drängt darauf, Parteipolitik in den Hintergrund zu stellen: "Sonst hätte dieses Gremium wenig Sinn. Ich sehe meine Aufgabe darin, die Sache in den Vordergrund zu stellen und in diese Richtung zu koordinieren und zu moderieren."

Text: Veronika Spielbichler, Fotos: Wilhelm Maier/Archiv