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Gemeinderatsbeschluss am 15. Mai 2008 |
Das Postareal soll während der Fußball-Europameisterschaft im Juni zur Fanmeile mit Zirkuszelt werden.
"Wir haben hier eine besondere Situation. Dieser Antrag hätte schon viel früher in den Gemeinderat sollen. Es wurde vergessen, diese 30.000 Euro zu budgetieren und ich übernehme auch die Verantwortung dafür", meldete sich Bgm. LA Arno Abler nach Treichl zu Wort. Im Stadtrat sei es bekannt gewesen, es sei auch das Kulturprogramm beschlossen worden.
"Wir lehnen diese Vorgangsweise ab. Bei der letzten Sportausschuss-Sitzung haben wir erst einmal erfahren, dass die Stadt der Veranstalter des Saufgelages sein soll. Wollen wir das überhaupt?" meldete sich Grün-GR Atzl (Foto). "Es gibt bereits Beschlüsse zur Unterstützung über 30.000 Euro und weitere 30.000 Euro fürs Kulturprogramm. Zusätzlich soll die Gemeinde in dieser Zeit drei Mann dafür abstellen. Mit der Ausfallhaftung kommen wir da über 100.000 Euro. Das ist es uns nicht wert. Wir stellen den Antrag, diese 100.000 Euro den 35 Wörgler Sportvereinen für die Jugendarbeit zu geben."
"Arno, du übernimmst die Verantwortung - übernimmst du auch die Kosten?" fragte SPÖ-Vizebgm. Hedi Wechner, der bereits die vom Stadtrat bewilligten 30.000,- Euro zu viel waren. "Ich will das Gesamtkonzept wissen - wer ist daran überhaupt beteiligt?"
Bgm. Abler präsentierte daraufhin die Gesamtkalkulation. Von den Gesamtkosten von 152.000 Euro würden 30.000 vom Tourismusverband und weitere 31.500 von Sponsoren-Firmen aufgebracht. Zusatzkosten würden durch die Security verursacht, die allerdings durch die Eintrittsgelder von 2 Euro pro Besucher vermindert werden. Atzls "Zusatzantrag" zur Umwidmung der Mittel für Sportvereine sei in dieser Form nicht möglich.
Vizebgm. Wechner stellte die Frage, ob Wörgler Vereine eingebunden seien. "Im Kulturbereich wurden die Vereine gefragt, auch die Feuerwehr und Sozialvereine wie der Sprengel. Es ist aber ein Problem, einen Monat lang das Personal für die Betreuung eines Standes bereit zu stellen", berichtete Kulturreferent Hannes Mallaun und gab zu bedenken: "Wenn alles gut läuft, kostet es die Stadt 45.000 Euro. Wenn wir jetzt absagen, ist das aufgrund der bereits getroffenen Vorbereitungen gleich teuer."
Auf die Frage, was es für Wörgl bringt, meldete sich GR Erich Lettenbichler (Bürgermeisterliste): "Es soll ein Fußballfest für die Wörgler und eine Werbung für die Stadt sein." UFW-GR Emil Dander dankte den Organisatoren: "Der Bürgermeister gibt an Luggi Ascher und Werner Wieden den Auftrag, alles zu organisieren, und vergisst den Gemeinderat zu informieren. Erst einmal sollten wir uns bei diesen beiden bedanken." Ein finanzielles Risiko sieht er nicht. Obwohl 100.000 Euro Kosten im Raum stehen, gehe er davon aus, dass diese nicht voll zum Tragen kommen: "Wir können das ruhigen Gewissens machen und sollten aufhören, alles bis zur Bewusstlosigkeit madig zu machen." GR Treichl nahm auf GR Atzls Wortmeldung Bezug: "Du redest da von Saufgelage und trinkst ja selbst ganz gern einmal ein Bier." Atzl dazu: "Ja, aber ich lasse es mir nicht von der Stadt zahlen. Außerdem wird hier immer die das deutsche Publik Viewing der WM als Vorbild genannt - und was war das?"
Finanziert werden sollen die Zusatzkosten aus den Rücklagen der Stadt, was FWL-GR Wieser kritisch hinterfragte: "Geht das so weiter, dass der Bürgermeister was vergisst" - "Das habe ich nicht gesagt - ich nehme nur die Verantwortung" - fiel ihm Bgm. Abler ins Wort - "und dann wird aus Rücklagen finanziert?" Abler darauf: "Die Stadt hat Rücklagen über 4,5 Millionen Euro. Bei den 30.000,- Euro jetzt handelt es sich um eine Höchstgrenze, die durch die zwei Euro Eintrittsgeld pro Besucher vermindert werden."