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Energiebeirat erstellte Arbeitsprogramm für 2008/09
vero / 27.05.2008 23:45
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Wörgl  Umwelt  Energie  Energiebeirat  e5 

Das vom Wörgler Energiebeirat erstellte Arbeitsprogramm für 2008/09 weist mehrere Themenbereiche auf: Information/Kommunikation, Bau/kommunale Immobilien, Bau/sonstige Immobilien, Gewerbe und Erzeugung und Verteilung von Energie sowie Mobilität.

Information und Kommunikation
Dazu zählt die Erstellung des Energieleitbildes zur Festlegung der grundlegenden Einstellung und Rahmenbedingungen für das politische und operative Handeln beim Themenbereich Energie und Klimaschutz (5.000 Euro). Für den Abschluss der Istanalyse und die Durchführung der Erstbewertung als e5-Gemeinde sind 15.000 Euro budgetiert. Die monatliche Berichterstattung im Stadtmagazin steht mit 2.500 Euro pro Jahr im Budgetplan, der Aufbau eines Statistikwesens mit 5.000 Euro. Ein Energie-Infoscreen zur Darstellung aktueller Energie- und Klimaschutzdaten auf Info-Bildschirmen im öffentlichen Raum mit 25.000 Euro, die Durchfürhung von Informationstagen mit 10.000 Euro, die regelmäßige, kostenlose Energieberatung mit 1.000 Euro jährlich, der Erfahrungsaustausch mit anderen Gemeinden mit 5.000 Euro sowie die Festlegung von Schulprojekten mit 3.000 Euro.

Bau - kommunale Immobilien
Für die Selbstverpflichtung der Gemeinde zur Einhaltung energetischer und ökologischer Mindeststandards für Neubauten und Sanierungen durch Gemeinderatsbeschluss werden 5.000 Euro vorgesehen. Die Einführung einer einheitlichen webbasierten Energiebuchhaltung für alle Gemeindeimmobilien kostet 20.000 Euro. Für die Reduktion des Standy-Betriebes in Büros und Schulen durch einfachst handhabbare Abschaltvorrichtungen werden 25.000 Euro ausgegeben. Durch den Beschluss zur Einhaltung von Mindesstandards verteuert sich die Erweiterung der Volksschule um 300.000 Euro. Um 300.000 Euro teurer wird auch die Erweiterung des Kindergartens Mitterhoferweg als "Modellkindergarten" hinsichtlich der Energieversorgung.

Für den Einbau einer Biomasseheizung im Pfarrkindergarten in der Stelzhamerstraße werden 50.000 Euro ausgegeben, die Errichtung einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung im Seniorenheim kostet 142.000 Euro. Für eine energetische Analyse des Wave stehen 5.000 Euro zur Verfügung, für die thermische Fassadensanierung bei den Stadtwerken 20.000 Euro.

Bau - sonstige Immobilien
Alle Wörgler Gebäude sollen hinsichtlich ihres energie- und klimaschutzrelevanten Zustandes als Basis für Statistiken und zur Ableitung von Zielen in einer Immobilien-Energiedatenbank erfasst werden, wobei mit der Fachhochschule Kufstein zusammengearbeitet wird. Kostenpunkt: 20.000 Euro. Für die  Entwicklung von örtlichen Bauvorschriften unter Berücksichtigung der Mindesstandards sowie entsprechender Umsetzungsstrategien sind 10.000 Euro vorgesehen. Zur Wärmeversorgung des Projektes Lenk 2 soll um 118.000 Euro eine Grundwasserwärmepumpe für die Raumwärmeversorgung von 68 Wohneinheiten gebaut werden.

Gewerbe
Für die Schaffung eines Anreizsystems für Klein- und Mittelbetriebe zur Durchführung von Energiechecks stehen 10.000 Euro bereit. Wörgler Unternehmen soll auch die webbasierte Energiebuchhaltung zur Verfügung gestellt werden (Kosten 10.000 Euro). Die Reduktion vom Standby-Energie-Verbrauch sollte auch im Gewerbe erfolgen.

Energie-Erzeugung und Verteilung
Für die Errichtung eines Fotovoltaikmovers der Fa. Solon Hilber eventuell in Zusammenhang mit dem Projekt Verkehrsleitsystem neu oder der Unterführung Stadtmitte stehen 60.000 Euro bereit. Bei der Tirol-Milch wird untersucht, ob die Abwärme nutzbar ist. Das Spanplattenwerk Egger lehnt eine öffentliche Abwärmenutzung mit der Begründung, die Abwärme selbst nützen zu wollen, ab. Für die Errichtung einer Biomassevergasung stehen 18.000 Euro im Arbeitsprogramm.

Mobilität
Der Fuhrpark der Gemeinde soll um 250.000 Euro auf umweltfreundliche Treibstoffe (Erdgas, Biotreibstoff) umgestellt werden. Um alternative Kraftstoffe zu fördern, sollen Parkgebühren/Zeitlimits für umweltfreundliche Fahrzeuge (Erdgas, Elektro) fallen. Unter die Lupe genommen werden soll auch die City-Bus Flotte. Ein Budget steht dafür aber noch nicht zur Verfügung. 4.000 Euro gab´s für die Durchführung des Sattel-Festes in der Bahnhofstraße.

Zur Schaffung einer rechnergestützten Steuerungs- und Beeinflussungsmöglichkeit zur Erhöhung der Flüssigkeit des motorisierten Individualverkehrs werden 500.000 Euro ausgegeben. Unter dem Begriff "Mobilitätsmanagement im öffentlichen Dienst" sollen Stadtgemeinde-MitarbeiterInnen ihr Mobilitätsverhalten ändern. Um den nichtmotorisierten Verkehr zu fördern, steht auch die Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen des von der LA21 entwickelten Gebrauchswegenetzes im Arbeitsprogramm - allerdings ohne dafür Kosten auszuweisen.

Energiegedeckte Regionalwährungen als Zukunftsmodell

Energie- und Geldpolitik in sinnvoller Weise verbinden - als Instrument dazu bieten sich energiegedeckte Regionalwährungen an, mit deren Hilfe die Umstellung auf umweltfreundliche, erneuerbare Energie aus der Region vorangetrieben werden kann. Zwei Beispiele dazu kommen aus Österreich mit dem SWP-Modell und aus Deutschland, wo eine Genossenschaft mit SonnenScheinen ihrer Region zur Energie-Unabhängigkeit verhelfen will. Mehr dazu hier...

Impressionen von den Wörgler Energietagen am 15. und 16. Mai 2008, fotografiert von Willi Spielbichler: