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Ausstellungen in Kufstein und Langkampfen - Kunst-Initiativen auf Raumsuche |
Die letzte experimentelle Kunstaktion in der UNZONE fand vergangenes Wochenende mit der Ausstellung "lautgeleise" statt. 15 AustellerInnen präsentierten in der Lagerhalle in der Ladestraße 7 in Kufstein Bilder, Skulpturen und Installationen. Bild rechts: Angela Wechner und James Clay bei der Vernissage.
Die UNZONE sucht eine neue Bleibe
"Unsere Absicht war, den Raum für etwas Experimentelles zu schaffen", waren sich Angela Wechner und James Clay bei der Ausstellungseröffnung in der UNZONE am Freitag, 30. Mai 2008 einig. Was vor zwei Jahren begann, für die Beteiligten eine "Mordsgaudi" und für Außenstehende ein Insider-Geheimtipp war, geht jetzt einer ungewissen Zukunft entgegen. Der freie Künstler-Zusammenschluss muss mit Ende Juni 2008 das gemietete Gebäude räumen.
An die Stadt Kufstein wandten sich die KünstlerInnen bisher nicht: "Wir hatten mit der Politik nie was am Hut. Unsere Arbeit baute auf drei Säulen auf: Hier selbst etwas Kreatives zu machen, Künstlern aus der Region eine Plattform und Ausstellungsmöglichkeiten zu geben und internationale Kunstschaffende zu präsentieren", schildert Siegi Riebl aus Thiersee die UNZONE-Philosophie. Seinen eigenen Kunstbegriff lehnt er an Joseph Beyus an, als "soziale Plastik".
Vor dem Einzug ins Kufsteiner Bahnhofsareal praktizierte der Thierseer mit einer Gruppe von 15 Leuten kreatives, aktionistisches Arbeiten rund acht Jahre lang in Thiersee. "Ach was - mach was!" hieß die Initiative mit freiem, experimentellem Klima. Bei den Performances mischten sich akademisch ausgebildete Künstler mit Laien - jeder, der mitmachen wollte, war willkommen. "Es geht darum, gemeinsam über den Tellerrand zu sehen", meint Riebl, der gemeinsam mit Angela, Harald und Nina Wechner sowie Alois Kaindl und Kathi Treml die Miete für den Schuppen aufbrachte. Was in den beiden vergangenen Jahren in der UNZONE entstanden ist, kann auf der Website www.unzone.klack.org nachgelesen werden.
Mit dem Abbruch des Gebäudes geht die UNZONE sozusagen auf Herbergsuche: "Wir wollen weitermachen", sind sich alle einig. Beid er letzten Ausstellung wirkten mit: James Clay, Angela Wechner, Nada Dietel, Josef Huber, Bernd Richter, Kurt Härting, Ilse Uffelmann, Ingrid Melcher, Franziska Juffinger, Wolfgang Höck, Mike Köstler, Christine Rabl, Johanna Ritzer, Kathi Treml und Nina Wechner.
Schade drum - die UNZONE galt bisher als Insider-Tipp und muss im Juni die Räumlichkeiten am Bahnhofsgelände räumen, da die Bundesbahn das Areal nun selbst benützen will. Bild Mitte: Siegi Riebl aus Thiersee entdeckte den alten Lagerschuppen als Freiraum für Subkultur vor zwei Jahren.
Pappmaché-Arbeiten, die bei einem Workshop in der UNZONE entstanden, waren Teil der letzten Ausstellung. Das Feiern kam natürlich bei der Vernissage auch nicht zu kurz.
Weitere Bilder von der Vernissage gibt´s hier in der Galerie