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Mittels Rasterbohrungen sucht Spezialfirma nach Kriegsrelikten
vero / 16.06.2008 14:08
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Wörgl  Straßenbau  Verkehr  ÖBB  Unterführung  Bahn  Bahnhof 

 

Bild links: So sah der Wörgler Bahnhof 1945 nach dem Luftangriff aus. Bild Mitte: links von der bestehenden Unterführung wird im Zuge der Umsetzung der Nordtangente die neue Fuß- und Radwegunterführung unter den Gleisen durchgepresst. Das leerstehende "Hutterer-Haus", das von der Gemeinde bereits gekauft wurde,  muss dazu abgerissen werden. Bild rechts: "Bombenspürnase" Patrick Schauseil.

Die Suche nach Kriegsrelikten in Deutschland und Österreich ist auch heute - 63 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges - noch ein "bombiges" Geschäft. Die Munitionsbergungs GmbH Semmler aus Deutschland gründete dazu in Österreich in Linz eine eigene Niederlassung. Diese wurde nun von der Stadt Wörgl und von der Bundesbahn mit der Bombensuche beauftragt, nachdem bei Bauarbeiten im Bahnhofsumfeld bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder nicht detonierte Fliegerbomben gefunden wurden.

"Bis jetzt haben wir nichts Verdächtiges entdeckt", erklärt Patrick Schauseil, der seit 9. Juni 2008 mit einem Mitarbeiter mit einer "Rasterfahndung" den Untergrund gründlich durchsucht: "Wir bohren alle 1,50 Meter ein sechs Meter tiefes Loch. In dieses wird eine Schutzverrohrung aus PVC eingeführt. Mit einem Bohrlochmagnetometer untersuchen wir dann den Boden nach verdächtigen Metallteilen. Die Ergebnisse der Messungen werden vom Computer ausgewertet. So können wir feststellen, was in welcher Größe wie tief im Boden verborgen liegt."

Die Bomben-Fahndung wird - je nach Bahnbetrieb und Gewährung der erforderlichen Gleissperren - Mitte bis Ende nächster Woche abgeschlossen sein. Sollten die "Bombenspürnasen" fündig werden, wäre die Bergung eine aufwändige Sache: "Das wäre eine größere Aktion - da müssten die Gleise entfernt werden."