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Wörgler Gemeinderat trifft am 26. Juni 2008 Bebauungsfestlegungen fürs Gradl Areal |
Für die neue Verbauung des Gradl Areals südlich der Kirche sowie des Gradl-Parkplatzes soll vom Land Tirol ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Der Wörgler Gemeinderat befasste sich am 26. Juni 2008 mit den Vorgaben für die Architekten, um die Interessen der Stadt zu berücksichtigen.
Das gesamte Areal wird im Baurechtsweg vom Bauträger Tiroler Friedenswerk bebaut, wobei in die Planung auch der Gasthof Neue Post und auf Vorschlag von GR Gerhard Wibmer auch der Andreas-Hofer-Platz einbezogen wird. Aus Sicht der Stadt wird auf diesem Areal die Unterbringung der Landesmusikschule im Gebäude der Neuen Post, die Errichtung einer öffentlichen Fläche für Ausstellungen/Galerie/Kleinkunst in Kombination mit einem Cafébetrieb im Ausmaß von rund 150 Quadratmeter, der Erhalt von möglichst viel Grünfläche im Gradl-Anger sowie öffentliche Tiefgaragenplätze (mindestens 30) gewünscht.
Wie die Zusammenarbeit mit dem Bauträger konkret aussieht, erläuterte GR Alexander Atzl, der auch für die Vertragserrichtung verantwortlich zeichnet und dann zur Abstimmung den Saal verließ: "Für die Umsetzung des Projektes ist es notwendig, dass die Gemeinde Flächen aus dem öffentlichen Gut im Umfang von rund 700 Quadratmetern in die vorhandene Baufläche einbringt. Dafür kann der Gasthof Neue Post grundkostenfrei für die Musikschule übernommen werden. Mit dem Bauträger wird ein Bestandsvertrag für 40 Jahre mit 20 Jahren Verlängerungsmöglichkeit errichtet. Die Gemeinde zahlt keine Miete. Der Bauträger streckt dei Umbaukosten in höhe von 2 Millionen Euro vor, für die die Stadt dann 30 Jahre lang raten zahlt. Bei weiteren zehn Jahre sind mietfrei, bei Verlängerung fallen wieder Kosten an", so Atzl.
Zur Diskussion:
Bürgermeister Arno Abler sieht die Bebauung als große Chance für die Entstehung eines neuen Stadtteiles mit künstlerischem Schwerpunkt und schlug vor, die städtischen Wohnungsvergaberichtlinien für das Projekt dahingehend zu ändern, dass Kultur- und Kunstschaffende bevorzugt behandelt würden. Prompt dagegen sprach sich Vizebürgermeisterin Maria Steiner aus: "Der Wohnbedarf muss oberste Priorität bleiben, und nicht Leute wegen ihres Hobbies bevorzugt behandeln."
Zu wenig Zahlenmaterial lag Vizebgm. Hedi Wechner vor: "Wenn hier von Grund einbringen die Rede ist, will ich eine Gegenüberstellung der bezifferten Werte." Wechner unterstützte auch die Forderung von FWL-GR Mario Wiechenthaler nach einem Verkehrskonzept für das Projekt: "Auch wenn das Areal fußläufig erreichbar ist - aber durch den Kulturbetrieb ist doch einiges an Verkehr zu erwarten." Auch durch die benachbarte Kirche. Der tatsächliche Bedarf an öffentlichen Parkplätzen soll jetzt noch geklärt werden.
Die Bebauungsvorgaben wurden einstimmig beschlossen.